Meschede/Bestwig/Eslohe/ Schmallenberg. Viel Lob und einige Anregungen gab es zur Frage: Wie kinderfreundlich sind Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.

Einmal mehr hat die Gemeinde Eslohe beim Heimat-Check unserer Zeitung die Bestnote bekommen. Diesmal für die Kinderfreundlichkeit. Sehen lassen können sich allerdings auch die Noten für die Kommunen Bestwig, Meschede und Schmallenberg. Wir haben mit Menschen gesprochen, die in ihren Funktionen beruflich wie ehrenamtlich mit Kindern zu tun haben - haben sie um eine Einschätzung gebeten und wollten auch wissen, wo es möglicherweise hakt.

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Die Mutter aus Meschede

Alexa Niggemann ist Mutter von Max (3) und Nele (fast 5). Sie vermisst in Meschede einen großen, abwechslungsreichen Spielplatz wie zum Beispiel in Eslohe.

Alexa Niggemann mit Max und Nele.
Alexa Niggemann mit Max und Nele. © Privat

„Das müsste meiner Meinung nach in einer Kreisstadt möglich sein“, sagt die 37-Jährige. Dafür könnte man ihrer Meinung nach auf kleinere Spielplätze verzichten, von denen manche nicht nutzbar seien, weil sie so ungepflegt sind. Ansonsten ist sie in Meschede sehr zufrieden - sowohl mit der Betreuung als auch mit der Stimmung gegenüber Kindern. „Wir sind vor einem Jahr wieder nach Meschede gezogen und es hat alles problemlos mit unserem Kindergarten St. Raphael geklappt.“ Auch während der Coronazeit hätten sich die Erzieherinnen viel einfallen lassen, um den Kontakt zu den Kindern zu halten. Die MTA hat einen Verbesserungsvorschlag für das Hallenbad: „Da fehlen Möglichkeiten für Kleinkinder, weshalb wir meist nach Fredeburg oder Warstein fahren. Das Freibad mit den großen Liegewiesen gefällt uns hingegen sehr gut.“

Die Schulleiterin aus Eslohe

Nicole Waldow-Bierbaum wundert sich nicht über die gute Note, die die Gemeinde Eslohe für ihre Kinderfreundlichkeit bekommen hat. Ganz im Gegenteil. „Ich kann das nur bestätigen“, sagt die Leiterin des Esloher Grundschulverbundes. Zum einen gebe es in der Gemeinde ein äußerst üppiges und abwechslungsreiches Freizeitangebot der Vereine für Kinder und Jugendliche. „Und zwar nicht nur im Kernort, sondern in fast allen Ortsteilen“, ergänzt sie. Zum anderen punkte die Gemeinde durch ihre zahlreichen Spielplätze. Hervorzuheben sei hier der Spielplatz im Kurpark, aber sicherlich auch der auf dem Eibel in Wenholthausen, hinter dem viel ehrenamtliches Engagement stecke.

Nicole Waldow-Bierbaum, Leiterin der Raphael-Grundschule Grundschulverbund Eslohe.
Nicole Waldow-Bierbaum, Leiterin der Raphael-Grundschule Grundschulverbund Eslohe. © WP Meschede / Frank Selter | Frank Selter

Und dieses ehrenamtliche Engagement ziehe sich auch durch viele andere Bereiche. Ob Fördervereine, Betreuungsvereine, der freiwillige Einsatz zahlreicher Eltern bis hin zur Caritas, die erst kürzlich angefragt habe, ob es im neuen Schuljahr hilfsbedürftige Kinder oder Eltern gibt, die Unterstützung brauchen könnten. „Das funktioniert wirklich alles sehr gut in Eslohe“, sagt Waldow-Bierbaum. Es klinge vielleicht altbacken, aber in Eslohe sei die Welt wirklich noch in Ordnung. „Hier kann man seine Kinder noch gefahrlos draußen spielen lassen und auf die Straße schicken, ohne sich Sorgen machen zu müssen.“

Gleichzeitig lobt sie als Schulleiterin die Unterstützung durch die Verwaltung. Es sei sicherlich nicht selbstverständlich, dass man immer wieder nach offenen Wünschen gefragt werde. Im Moment habe sie zwar keine. „Aber das wird sich auch wieder ändern“, sagt sie und lacht.

Die Erzieherin aus Bestwig

Die Mitarbeiterinnen in den Kindertageseinrichtungen des Familienzentrums Bestwig tun eine ganze Menge dafür, dass es nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern in der Gemeinde Bestwig gut geht. Leiterin Heidi Schmitten findet die Gesamtnote von 2,51, die die Gemeinde in Sachen Kinderfreundlichkeit bekommen hat, fair. „Ich denke, sie spiegelt die Situation ganz gut wider“, sagt sie.

 Heidi Schmitten - Koordinatorin des Katholischen Familienzentrums Bestwig.
Heidi Schmitten - Koordinatorin des Katholischen Familienzentrums Bestwig. © Privat  

In diese Note fließen auch die zahlreichen Angebote des Familienzentrums mit ein - es vernetzt eine Vielzahl von Leistungen. Vater-Kind-Angebote, Angebote für Alleinerziehende und Workshops mit kreativen, musischen, religions- und erlebnispädagogischen Inhalten sind da nur ein ganz kleiner Teil des Spektrums. Zudem, und auch das spiele bei der Kinderfreundlichkeit immer eine entscheidende Rolle, habe man grundsätzlich auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blick. Letztlich hebt sie in diesem Zusammenhang auch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem TV Ostwig hervor, der sich wie viele andere Vereine für Kinder und Jugendliche engagiere. Es sei enorm, was ein solcher Verein für die Kinder und Jugendlichen des Ortes auf die Beine stelle.

Beim Stichwort Vereine kommt der Leiterin des Familienzentrums noch ein Verbesserungsvorschlag in den Sinn, den Eltern im vergangenen Jahr bei einer Umfrage in den Einrichtungen gemacht hätten. Dabei sei so etwas wie eine Art Familien-Vereinskarte angeregt worden, damit für Kinder, die in dem einen Verein zum Beispiel Tennis und in einem anderen Verein Fußball spielen nicht in beiden Fällen der vollen Jahresbeitrag fällig werde.

Die Ausschussvorsitzende aus Schmallenberg

Für die Kinderfreundlichkeit in Schmallenberg gab es eine 2,25. „Für Familien mit Kindern, vor allem mit kleinen Kindern, ist das Angebot hier in Schmallenberg wirklich gut“, sagt Katja Lutter als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, der sich erst kürzlich mit der Kindergartenbetreuung unter Corona-Umständen befasste: „Mit dem Drei-Stufen-Modell ist hier eine flexible Betreuung sehr gut möglich, so etwas gibt es im Hochsauerlandkreis nur selten.“ Zudem gebe es im ganzen Stadtgebiet mehr als 150 Spielplätze, die alle gut gepflegt würden.

iKatja Lutter ist Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses in Schmallenberg..
iKatja Lutter ist Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses in Schmallenberg.. © sabrinity.com

Bei den Angeboten für ältere Kinder und Jugendliche sei es jedoch schwieriger, so Lutter. Da gehe es um die teilweise schlechte ÖPNV-Anbindung und fehlende offene Angebote fernab der Vereine: „Das fehlt durchaus. Aber es ist mir ein Anliegen, daran weiter zu arbeiten.“