Olpe. Jubiläumsschützenfest und Schützenfest in Olpe fallen wegen Corona aus - doch die Bruderschaft rüstet sich für das Jahr und die Zeit danach.
Nachdem bereits das Jubiläums-Schützenfest, zu dessen Anlass die Schützenhalle in Olpe in Regenbogenfarben erstrahlte, wegen Corona ausgefallen war, müssen die Schützen der St.-Georg-Bruderschaft nun auch auf ihr eigentliches Schützenfest verzichten. Welche Gedanken den 1. Vorsitzende Thomas Zoddel dabei bewegen, beantwortete er in einem Interview.
Das Virus lähmt zwar das öffentliche Leben, nicht aber das Schützenleben. Wie halten Sie Kontakt zu Ihren Mitgliedern und was planen Sie momentan?
Zoddel: Die Arbeit des geschäftsführenden Vorstands geht ja im Großen und Ganzen weiter. Die Anlagen müssen gepflegt werden und es wird auch einige Veranstaltungen in der Halle geben, die nichts mit dem Schützenfest zu tun haben, die vorbereitet werden müssen. So wird es eine Versammlung der SPD geben, und auch Campina Friesland wird eine Veranstaltung in der Schützenhalle haben. Das ist mit immensen Auflagen verbunden, die eingehalten werden müssen. Außerdem möchten wir zum eigentlichen Gründungstag der Bruderschaft, dem 19. Dezember 1920, die Feierlichkeiten im Dezember mit einem Festakt beginnen.
Was werden Sie in diesem Jahr besonders vermissen?
Am meisten werde ich die Gespräche vermissen, die man beim Schützenfest mit den Leuten führt. Viele sind aus beruflichen Gründen oder der Liebe wegen aus Olpe weggezogen und kommen zum Schützenfest normalerweise nach Hause. Auch die Vorbereitungen zum Fest werden mir fehlen. Sonst ist zu dieser Zeit alles unruhiger und hektischer. Es fehlt die Routine, die das Fest sonst mit sich bringt.
Wieviel Geld fehlt Ihnen in diesem Jahr?
Das Schützenfest ist an sich keine Haupteinnahmequelle für uns. Aber auch, wenn der Verein eigentlich finanziell solide aufgestellt ist, würden wir das Geld natürlich gerne mitnehmen. Ein Jahr lang werden wir den Ausfall, auch durch Vermietungen der Halle für zum Beispiel Hochzeiten und andere Feiern, verkraften können, aber jedes Jahr würde das nicht funktionieren.
Gibt es Aufgaben, die die Schützen in der Krise übernehmen?
Spezielle Aufgaben haben wir da nicht. Wir haben allerdings auch an die Schausteller gedacht, die in diesem Jahr beim Schützenfest keine Einnahmen haben. So haben wir zum Beispiel im Ort ein Sparschwein aufgestellt, mit dessen Inhalt wir die Schausteller unterstützen möchten. Unsere „Sommerkinder“ haben auch schon 50 Pakete gebrannte Mandeln und Popcorn bestellt.
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Was ist Ihr Lieblingsbrauch beim Schützenfest?
Das ist schwer zu sagen. Da gibt es mehrere. Der Zapfenstreich ist zum Beispiel für mich unverzichtbar, aber auch das Vogelschießen, der Festzug oder die Schützenmesse. Eigentlich ist das Schützenfest durchweg ein einziger Höhepunkt.
Werden Sie auf die Uhr schauen und Dinge denken wie: Jetzt würden wir eigentlich antreten?
Oh ja, das werde ich mit Sicherheit tun. Das geht los am Samstagmittag. Auch wenn eigentlich die Ehrungen der Jubilare stattfinden würde und zu allen anderen Terminen auch. Da hat man dann schon eine Träne im Knopfloch. Schließlich steckt viel Herzblut im Schützenfest.