Meschede. In Mosambik ist ein Anschlag auf ein Kloster verübt worden. Darüber herrscht Entsetzen auch in Meschede: Die Abtei hatte die Mitbrüder gefördert.

Eine islamistische Terrormiliz hat im Norden von Mosambik einen Anschlag auf ein Kloster verübt. Der Neubau in Ostafrika war erst im letzten Jahr eingeweiht worden – auch dank der Hilfe der Abtei Königsmünster in Meschede. Am Klosterberg ist man entsetzt über die Tat.

In Brand gesteckt

Bei dem Angriff der Dschihadisten ist der Klosterneubau in N`nango geplündert worden, Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Die vier Mitbrüder, die dort lebten, konnten sich retten. Sie sind in den Busch geflüchtet und haben sich zu Fuß zu einer 50 Kilometer entfernt gelegenen Pfarrei durchgeschlagen, berichtet Pater Maurus Runge, Missionsbeauftragter in der Abtei Königsmünster.

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Die vier Mitbrüder gehören zu der im Nachbarland Tansania gelegenen Abtei Ndanda der Missionsbenediktiner: N’nango ist die erste Klostergründung der Benediktiner in Mosambik. Inzwischen seien die vier wieder in Tansania – müssten aber dort, weil sie die Grenze übertreten hätten, ebenfalls wegen Corona-Schutzmaßnahmen erst einmal 14 Tage in Quarantäne.

Entwicklungshilfe geleistet

Pater Maurus hat den Norden von Mosambik 2017 selbst besucht, als das Land für den Klosterneubau gerade gekauft war. „Es ist sehr abenteuerlich“, sagt er: Der Nordmosambik ist sehr ärmlich, die Infrastruktur kaum entwickelt – man habe es sofort beim Grenzübertritt aus Tansania gemerkt. Die Mission dort sei sehr wichtig: „Dort wird echte Entwicklungshilfe geleistet.“

Deshalb sei geplant, in dem Klosterdorf ein Gesundheitszentrum und eine Handwerkerschule zu errichten, um den Menschen eine Perspektive zu geben. Sobald sich die Lage beruhigt habe, wollen die vier Mitbrüder aus Tansania wieder nach Mosambik zurückkehren, um ihr Projekt fortzusetzen.

Mosambikanische Terrormiliz

Ereignet hat sich der Überfall bei einer Regierungsoffensive in der verarmten, aber an Erdgas reichen Region gegen Terroristen, die dort (wie in Somalia) als Al-Shabab bekannt sind. Experten vergleichen die mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.

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Ungeachtet des Überfalls will das Kloster Königsmünster weiter den Aufbau des Klosterdorfes in Mosambik unterstützen, kündigt Pater Maurus an: „Es gab öfter Rückschläge“, sagt er mit Blick in die Missionsgeschichte, „aber es geht immer weiter.“

Es wird um Spenden gebeten auf das Konto DE96 4726 0307 0011 5609 00, Kennwort: Mosambik.