Wenholthausen. Der Heimatverein in Wenholthausen ist auch in Zeiten von Corona schwer aktiv. Aktuell und in der nächsten Zeit tut sich eine ganze Menge im Dorf.

Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel. Die Bäume werfen ihre Schatten auf den Wennepfad neben der plätschernden Wenne. Schön ist es in Wenholthausen. Und lebenswert. Dazu liefert der Heimatverein bereits seit Jahren einen maßgeblichen Beitrag. Und auch aktuell arbeitet der Verein wieder an mehreren Projekten gleichzeitig.

Tretbecken wird zur Erholungsanlage

Das aufwändigste und langwierigste: Am Sauerlandradring wird das Tretbecken zu einer Erholungsanlage mit hoher Aufenthaltsqualität (wir berichteten). Inzwischen ist der Heimatverein mit der Umgestaltung nach vielen unvorhergesehenen Hürden auf der Zielgeraden angekommen. Michael Hein (Zweiter Vorsitzender) und Sebastian Kotthoff (Kassierer) gehen von einer endgültigen Fertigstellung in den kommenden Wochen aus.

Bereits Mitte 2017 war der Verein damit gestartet, aber erst im Februar 2020 konnte der Auftrag vergeben werden. Eines des Probleme, das es zu bewältigen gab: Im Zuge der Umgestaltung musste feine Wasserleitung erneuert werden. Damit hatte niemand rechnen können. Aber der Heimatverein wäre nicht der Heimatverein, wenn er nicht auch das in den Griff bekommen hätte.

Viel Arbeit und viel Bürokratie

Ja, das ehrenamtliche Engagement sei mit viel Arbeit, viel Bürokratie und manchmal auch viel Ärger verbunden, sagen Hein und Kotthoff unisono. Einig sind sich die beiden aber auch darin, dass es unheimlich viel Spaß macht, sich im Heimatverein zu engagieren. „Weil man immer wieder sehen kann, wie ein Rad ins andere greift“, sagt Hein. Er könne nur jeden motivieren, mitzumachen. Vor allem diejenigen, die zuletzt in bester sauerländischer Manier gefrotzelt hätten, warum es an der Erholungsanlage nicht voran gehe oder die, die ständig behaupten, dass sich im Ort nichts tue, ergänzt Hein und schmunzelt.

Die Bänke im Kurpark sollen bald ausgetauscht werden.
Die Bänke im Kurpark sollen bald ausgetauscht werden. © Frank Selter

Gut sichtbar wird das mit einem weiteren Projekt des Heimatvereins widerlegt: Nachdem der Kurpark im Herzen von Wenholthausen bereits zum Dorfjubiläum im Jahr 2014 erneuert worden ist, sollen dort in den kommenden Wochen die in die Jahre gekommenen Bänke durch neue ausgetauscht werden - nicht durch irgendwelche, sondern durch die geschwungenen Sauerland-Bänke.

Waldsofa und Vesperinsel

Außerdem wird es dort bald ebenfalls ein Waldsofa und eine Vesperinsel geben. Nach und nach sollen im Laufe der nächsten Jahre dann im ganzen Ort die alten Bänke ausgetauscht werden, um so für ein einheitliches Bild zu sorgen. Die so genannte Rentnerbank am Sauerland-Radring hat der Heimatverein bereits ersetzt. Eine weitere am Radweg und eine auf der Markshöhe sind nach einer Spende der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Bauhof aufgestellt worden.

Infotafeln mit Historie

Albert Nagel, Beisitzer des Heimatvereins, kümmert sich derweil noch wenig sichtbar um die Hölter Dorfgeschichte. Mit einem Team will er an geschichtsträchtigen Häusern des Ortes Info-Tafeln aufstellen, die auf die Historie der Gebäude hinweisen - wie etwa am Gasthof Seemer, an den Höfen des Ortes oder an der alten Schmiede. Geplant ist das Ganze als Förderprojekt.

Wer hier Ideen, Geschichten oder Informationen hat, könne sich gerne an den Heimatverein wenden, ruft Hein auf. Erfolgen könne das telefonisch oder über die neugestaltete Internetseite, die inzwischen über einen elektronischen Hölter Kummerkasten verfügt. Wer Beschwerden, Verbesserungsvorschläge, Anregungen oder prima Ideen habe, sei herzlich eingeladen, den Kummerkasten zu füttern, sagt Hein.

Renaturiert wird außerdem das in die Jahre gekommene Tretbecken am Hammerkotten. Treppe, Geländer und die Trockenmauer sind bereits erneuert, und auch an den Modell-Häusern ist Hand angelegt worden. Am Rest wird noch gearbeitet. Es gehe darum, die Anlage zukunftsfest zu machen. Der Hammerkotten sei schließlich eine Oase für jeden Hölter.

Auf Zack

Dass der Heimatverein nicht nur äußerst rege, sondern auch auf Zack ist, wenn es darum geht, Chancen zu ergreifen und Projekte zu verwirklichen, beweist die Geschichte des neuen Klettergerüstes das seit Januar auf dem Spielplatz auf dem Eibel steht. Es ist Juni 2019, als Kassierer Sebastian Kotthoff bei Regionalmanagerin Nathalie Tent in Bestwig im Büro sitzt und erfährt, dass aus dem Regionalbudget noch Gelder zur Verfügung stehen. Nur schnell müsse es gehen. In drei Tagen sei Abgabeschluss für die Vorschläge.

Gelegenheit beim Schopf gepackt

Kotthoff packt die Gelegenheit beim Schopf: Noch aus Tents Büro heraus ruft er bei Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting an, holt sich dort grünes Licht und am nächsten Tag direkt die erforderlichen Angebote ein. Ergebnis: Seit 2. Januar steht das neue Spielgerät. Ähnlich wie bei den Bänken am Radring und auf der Markshöhe wurden die Hölter auch hier beim Aufbau vom Esloher Bauhof unterstützt. Ein Unterstützung, die keine Selbstverständlichkeit ist. „Deswegen sind wir dafür auch wirklich dankbar“, sagt Michael Hein. Im Zuge des Gerüsts ist auch eine zusätzliche Schaukel aufgebaut worden.

Ein Ziel nach dem nächsten

„Luftkurort Wenholthausen - Sie haben ihr Ziel erreicht“, so steht es auf der großen Tafel am Eingang des Ortes. Auf die engagierten Mitglieder des Heimatvereins trifft dieser Slogan allerdings nur bedingt zu. Wenn sie das seine Ziel erreicht haben, knöpfen sie sich schon wieder das nächste vor - immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, den Ort noch schöner, lebenswerter und liebenswerter zu machen als er ohnehin schon ist.

  • Als eine Art Untergruppe sind auch die Wennetalwanderer nach der Auflösung des SGV im Heimatverein aktiv. So haben die Ü60-Wanderer zuletzt die Schutzhütte auf der Markshöhe instand gesetzt.
  • Und weil der Eibel damals immer so etwas wie die Sache des SGV war, kümmern sich die Wennetalwanderer hier auch weiterhin.
  • Dazu zählte auch eine finanzielle Unterstützung der Schützen bei der Erneuerung der Vogelstange in Höhe von 1961 Euro. Warum so eine krumme Summe? Weil 1961 symbolisch für das Jahr stand, in dem die alte Stange aufgebaut worden war.