Meschede / Freienohl / Schmallenberg. Le Puy, Wimereux und Cousolre: Das sind die Erfahrungen der Partnerstädte von Meschede, Schmallenberg und Freienohl in der Corona-Zeit.

Kontaktverbot, Abstandsregelungen, Maskenpflicht. Auf der anderen Seite kehren die Deutschen nun Stück für Stück zum öffentlichen Leben zurück. Aber wie sieht es in unseren Partnerstädten aus? Unsere Redaktion hat bei den Freundeskreisen nachgefragt.

Le Puy

In Meschedes Partnerstadt Le Puy herrschte zuletzt eine Kontaktsperre. „Die Franzosen sind wesentlich rigider als die Deutschen“, erklärt Dorothee Schlinkert, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. „Ordnungsamt und Polizei sind sehr präsent und kontrollieren streng“, ergänzt sie. Seit dem 11. Mai treten aber auch in Frankreich nach und nach Lockerungen ein.

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Die Meschederin hat mit einigen Franzosen aus Le Puy Kontakt. Zuletzt durften sie nur eine Stunde am Tag die Wohnung verlassen – zum Einkaufen oder zum Spazieren gehen. „Aber die Franzosen schummeln bekanntlich gern“, sagt Dorothee Schlinkert mit einem Lachen. Nicht in Le Puy selbst, aber in den kleineren Vororten würde man die strengen Regeln etwas freier auslegen. Generell sei die Region Haute-Loire (ähnlich dem HSK) im Vergleich zu den anderen Departements der Region Auvergne-Rhône-Alpes am geringsten vom Virus betroffen gewesen.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Cousolre

Auch Carlo Düring berichtet über die Situation in Cousolre, der französischen Partnerstadt Freienohls, dass die Corona-Maßnahmen dort sehr viel restriktiver gehandhabt würden als in Deutschland. „Das Verlassen des Hauses musste begründet werden. Grenzübertritte, selbst in das nur wenige Kilometer entfernte Belgien, sind verboten.“ Fest stehe auch schon, dass der Jugendaustausch in diesem Jahr nicht stattfinden werde.

Wimereux

Juliane Wüllner, die Vorsitzende des Freundeskreises Wimereux, hält engen Kontakt mit Schmallenbergs französischer Partnerstadt. Etwa alle zwei Wochen telefoniert oder mailt sie mit den französischen Freunden. „Dort gab es nicht nur ein Kontaktverbot, sondern eine Kontaktsperre“, betont sie. Die schöne Strandpromenade sei gesperrt und menschenleer. „Ein trauriger Anblick.“ Kontaktsperre bedeute, dass sich die Franzosen nur im Umkreis von einem Kilometer der Wohnung bewegen durften – zum Spazieren oder Einkaufen. „Und das wurde sehr streng mit Patrouillen kontrolliert“, erzählt Juliane Wüllner.

Ähnlich wie Le Puy sei aber auch Wimereux bisher nicht stark vom Coronavirus betroffen. Dennoch habe Wimereux ganz ähnliche Sorgen wie die Partnerstadt im Sauerland: Großeltern vermissen ihre Enkel, der touristisch stark geprägte Küstenort ist nicht allein in dieser Hinsicht wirtschaftlich gebeutelt. „Aber noch sind die Franzosen guter Laune“, ergänzt die Vorsitzende des Freundeskreises.

Die Bürgerfahrt, die für diesen September geplant war, ebenso wie der Gegenbesuch zur Schmallenberger Woche, sind bereits aufs kommende Jahr verschoben. „Der Vorstand überlegt aktuell, ob er nicht wenigstens im kleinen Kreis noch einen Besuch im September unternimmt, damit der Kontakt nicht abreißt.“

>>>HINTERGRUND<<<

Eslohe hat aktuell keinen Kontakt zur ungarischen Partnerstadt Kisbér, wie Gudrun Kobilke erklärt. Als Sekretärin des Bürgermeisters im Esloher Rathaus ist sie die Ansprechpartnerin für die Städtepartnerschaft.

Ursprünglich war geplant, dass der Esloher Bürgermeister Stephan Kersting die Partnerstadt Kisbér in diesem Sommer besucht.