Heinrichsthal-Wehrstapel. Zu zwei Schlägereien ist die Polizei am vergangenen Freitag nach Wehrstapel gerufen worden. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig.

Für die Polizei ist es nur eine „Nachbarschaftsstreitigkeit“. Doch sie erstellte immerhin eine Strafanzeige gegen beide Parteien wegen gefährliche Körperverletzung. Für die Betroffenen im Doppelort ist es deutlich mehr, ihnen bleibt auch im Nachgang ein ungutes Gefühl.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Wehrstapeler hat angeblich mit dem Moped gestreift

Am vergangenen Freitag gegen 21.30 Uhr war ein 48-jähriger Wehrstapeler mit seinem Motorrad angeblich zu nah an drei jungen Männern vorbeigefahren. Zwei der jungen Erwachsenen, geboren zwischen 2001 und 2004, beschimpften den Mann, der sie daraufhin zur Rede stellen wollte. Ein Wort gab das andere und schnell entwickelte sich eine Schlägerei. Der Wehrstapler rief die Polizei, als auch wüste Drohungen ausgesprochen wurden. Die Beamten konnten den Streit fürs Erste beenden.

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Im weiteren Verlauf des Abends - gegen 22.30 Uhr - erschienen die jungen Männer erneut - diesmal vor dem Haus des Wehrstaplers. Zur Verstärkung hatten sie einen 43-jährigen Angehörigen dabei. Der Polizei berichteten sie, sie hätten die Sachlage klären wollen. Der Wehrstapler fühlte sich aber durch den Auftritt derart bedroht, dass er zu einer Eisenstange griff, mit der er die Männer auf Abstand hielt. Auch wenn die Stange laut Polizei nicht eingesetzt wurde, entwickelte sich erneut eine Prügelei, in deren Verlauf auch die erwachsene Tochter und der jugendliche Sohn des 48-Jährigen angegriffen wurden. Erneut war es der 48-jährige, der die Polizei rief.

Polizei gibt keine Presseinformation heraus

Da es zu keiner ernsthaften Verletzung gekommen war, allein der 48-Jährige wurde laut Polizei leicht verletzt, und die Streitigkeit auch nicht im öffentlichen Raum stattgefunden hatte, hielt es die Polizei nicht für notwendig, darüber in einer eigenen Pressemitteilung zu berichten. „Für uns ist das eine Nachbarschaftsstreitigkeit“, erklärte Pressesprecherin Laura Burmann, in der es schwer sei, einen Schuldigen auszumachen. Beide Seiten würden sich gegenseitig beschuldigten, dass die andere provoziert habe.