Meschede. Die Gastronomie darf wieder öffnen. Was passiert jetzt mit dem ehrenamtlichen Kochen für Helden und Tafelkunden in Meschede?

Seit rund sechs Wochen hatten die Mescheder Gastronomen Franz-Philipp Kersting und André Wiese von den Betrieben Xavers Ranch und dem H1 am Hennesee mit Teilen ihres Teams für Tafelkunden und Menschen in Rettungs- und Pflegeberufe gekocht. 160 Essen an allen Werktagen. Seit Montag, 11. Mai, dürfen sie ihre Restaurants wieder öffnen. Was passiert jetzt mit der Hilfe?

Mitte März hatte die Tafel ihr Angebot geschlossen. Der Grund: Viele der ehrenamtlichen Helfer gehören selbst der Corona-Risiskogruppe an. Anfang April übernahmen die beiden Gastronomen. Sie fuhren mit ihren Helfern montags, mittwochs und freitags die Supermärkte ab, holten aussortierte Lebensmittel ab und verkochten sie zu schmackhaften Mahlzeiten. Spendengelder nutzten sie für Zukäufe. „Für uns und unser Team bietet das eine Beschäftigung in den Zeiten, in denen wir selbst keine Gäste in unseren Restaurants bewirten können“, hatten die beiden Mescheder erklärt. Ihre Arbeitszeit und die ihres Teams stellten sie ehrenamtlich zur Verfügung.

Caterer unterstützen

Seit Montag dürfen sie nun selbst wieder - unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln - öffnen. Doch das Angebot wollen sie nicht einfach aufgeben. „Wir wollen in dieser Woche noch weiterkochen, das Essen auch ausliefern und anschließend mit dem Rest der Spendengelder einen Caterer beauftragen“, erläutert Wiese. Sie unterstützen damit eine Branche, die ebenfalls schwer unter der Corona-Krise leidet. Kantinenessen und Catering für Schulen ist völlig zusammengebrochen. „Anschließend so hoffen wir, kann auch die Tafel wieder öffnen.“

Anna Kotthoff gibt Essen an Tafelkunden aus über das Fenster ihrer Kneipe Kotthoffs Theo.
Anna Kotthoff gibt Essen an Tafelkunden aus über das Fenster ihrer Kneipe Kotthoffs Theo. © Brigitta Bongard

Auf ihren letzten Spendenaufruf, der auch über unsere Zeitung verbreitet wurde, sei noch einmal so viel Geld zusammengekommen, dass das dafür ausreiche. „Ich warte gerade noch auf die genauen Informationen und die Abrechnung der Caritas“, erklärte André Wiese jetzt auf Nachfrage. Mit der Hilfsorganisation und über deren Spendenkonto war die Abrechnung unbürokratisch gelaufen.

Nur weil sie selbst am Montag öffnen dürfen, wollen die Gastronomen die Tafel nicht einfach hängenlassen. „Ich habe in dieser Zeit einiges über hilfsbedürftige Menschen und über Lebensmittelverschwendung gelernt“, sagt Wiese. „Das hat mich schon nachdenklich gemacht.“

Anmeldungen für den Folgetag werden täglich von 10 bis 14 Uhr entgegengenommen. Die Menüpläne und die weiteren Emtwicklungen werden auf der Facebookseite und auf den Internetseiten der Stadt Meschede sowie der Tafel veröffentlicht. Bestellungen bitte unter 0291/90877832.

Wer Interesse an einer Unterstützung des Projektes hat, kann sich unter melden. Spendenkonto: Caritasverband Meschede, Sparkasse Meschede, DE31464510120000021022, Stichwort: Kochen für Helden. Bitte notieren Sie die Adresse auf dem Verwendungsnachweis, damit eine Spendenquittung zugesendet werden kann.