Bad Fredeburg. Trotz Corona bricht die Kommunikation nie ab: Ein Schmallenberger Seniorenheim setzt auf Videotelefonie mit den Familien und Instagram.

Das Pflegezentrum Haus Monika und Seniorenwohnen im Park in Bad Fredeburg haben sich etwas Besonderes überlegt, wie die Bewohner mit ihren Familien in Kontakt bleiben können. „Uns war wichtig, dass sie trotz Corona und ohne Besuche hier glücklich sind und sich wohlfühlen“, sagt Petra Vollmers-Frevel, Sprecherin der Einrichtung.

Auch interessant

Per Videotelefonie können sie Kontakt zu ihren Familien halten. Aber das Seniorenheim geht auch ganz neue Wege: In den sozialen Medien - auf Instagram und auf Facebook - postet das Team fast tägliche Updates zum Leben und trotz der Coronakrise stattfindenden besonderen Aktionen in den Einrichtungen.

Auch interessant

Alexandra Götte, Leiterin Sozialer Dienst, die hausübergreifend arbeitet, beobachtet eine große positive Resonanz: „Das ist unfassbar. Wir kriegen so viele Päckchen und liebe Grüße von den Angehörigen zurück, mit Fotos und Geschenken. Das ist toll und für die Bewohner richtig schön. Auch die evangelische Kirchengemeinde schickt immer wieder Briefe und Grüße per Post.“

Der Hintergrund

Von besonderen Aktionen - wie diesem Grillen - posten die Mitarbeiter auf Instagram und Facebook Blogeinträge und Fotos. 
Von besonderen Aktionen - wie diesem Grillen - posten die Mitarbeiter auf Instagram und Facebook Blogeinträge und Fotos.  © Seniorenheim

Richtig gestartet mit dem „Programm“ hat die Einrichtung gegen Ostern. „Gerade über die Ostertage wollten die Bewohner ja nicht alleine sein“, sagt Petra Vollmers-Frevel.

Das Gymnasium Schmallenberg hatte zunächst über die Ostertage fünf Tablets leihweise zur Verfügung gestellt, um Kontakte zu den Familien herzustellen. „Die Hausbewohner freuen sich, via Skype ihrer Isolation für ein paar Minuten entfliehen zu können“, heißt es dazu.

„Die Tablets haben wir weiterhin als Leihgabe, das Angebot setzen wir fort, weil es so gut ankam.“

Außerdem stellte die Telekom den Hausbewohnern in einer speziellen Aktion für Altenheime Handys kostenfrei zur Verfügung, da viele Bewohner kein eigenes Smartphone besitzen.

„Zu festgelegten Terminen können sie sich dann in ihre Zimmer zurückziehen und mit ihrer Familie in Kontakt kommen“, schildert Alexandra Götte.

Besondere Aktionen

Das Seniorenheim wollte die Angehörigen darüber hinaus aber auch auf dem Laufenden halten „und ihnen zeigen, dass es allen hier gut geht“, sagt Götte. Deswegen gibt es seit neustem einen eigenen Instagram-Account, „wo wir fast täglich Fotos einstellen.“

Gemeinsam werden Blumenkästen bepflanzt. 
Gemeinsam werden Blumenkästen bepflanzt.  © Seniorenheim

Back-Aktionen, selbstgemachte Erdbeersorbets oder Snickers-Eis, eine gemeinsame Pflanzaktion für die Blumenkästen und Grillen in den Wohngemeinschaften: „So zeigen wir den Angehörigen, wie der Alltag hier aussieht - und sie sind beruhigt, dass es allen gut geht“, sagt Götte.

Der Kontakt unter den Wohngemeinschaften findet aktuell nicht statt - „um das Infektionsrisiko zu senken, passiert alles nur innerhalb einer Wohngemeinschaft.“

Die Zukunft

Bis jetzt gab es in den drei Häusern in Fredeburg keine Corona-Fälle. „Aber notfalls sind wir für den Ernstfall vorbereitet“, sagt Vollmers-Frevel.

So sei eine extra isolierte Station eingerichtet worden. „Im Notfall muss man schnell reagieren. Eine gute Planung hilft dann, einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Vollmers-Frevel rechnet damit, dass keine baldige Lockerung für Pflegeheime erfolgt: „Das ist auch richtig so. Die Menschen, die hier leben, gehören zur Risikogruppe. Wir werden vermutlich am längsten für Besucher geschlossen bleiben.“

Solange ist zumindest sichergestellt, dass der Kontakt zwischen Bewohnern und ihren Familien nicht abbricht. „Wir sind glücklich über die Lösung - und die Bewohner auch“, resümiert Alexandra Götte.