Schmallenberg/Bad Fredeburg. Morgen öffnen die Schulen wieder für die Abschlussklassen. Viele Vorkehrungen mussten für einen geregelten Ablauf getroffen werden.
Für einige Schüler und Lehrer bedeutet der heutige Donnerstag zumindest eine kleine Rückkehr in Richtung Normalität: Abschlussklassen drücken ab heute wieder die Schulbank. Auf dem Stundenplan stehen aber nicht nur Deutsch, Mathe und Co, sondern genauso Nies-Etikette, Händewaschen und Abstandhalten.
Christine-Koche-Schule Hauptschule
Schulleiterin Lisa Richter freut sich, dass es wieder losgeht. Wenn auch langsam. Statt der Nachmittagsbetreuung läuft der tägliche Unterricht nur von der ersten bis zur sechsten Stunden und auch nur für die zehnten Klassen. „Das sind insgesamt 45 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen. Die Klassen halbieren wir auch nochmal, sodass sich in jedem Klassenraum maximal sieben oder acht Schüler und ein Lehrer aufhalten“, sagt Richter. Der Stundenplan bleibe bestmöglich der alte, wie er vor dem Schulstopp Bestand hatte: „Die Tische sind gestellt und mit Namensschildern ausgestattet, damit es erst gar nicht zu einem Durcheinander kommen kann.“
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Alle Oberflächen werden täglich intensiv gereinigt, Desinfektionsmittel steht ebenso wie Seife und Handtücher in jedem Raum zur Verfügung. „Es gibt auch Mundschutze, aber ich glaube nicht, dass die Schüler die sechs Stunden am Stück tragen können.“ Die Busse fahren nach Plan, Pausen werden auf dem Pausenhof verbracht - mit dem nötigen Abstand. Alles sei vorbereitet: „Wir können mit diesem ersten Schritt gut leben und starten guten Gewissens, alle Vorbereitungen getroffen zu haben. Wie es sich weiterentwickelt, darüber können wir auch nur mutmaßen.“
Erich-Kästner Realschule
„Wir setzen natürlich auf das Verantwortungsbewusstsein der Schüler“, sagt Marcel Plöger, Schulleiter der Bad Fredeburger Erich-Kästner Realschule: „Abstand halten, regelmäßig Hände waschen, in die Armbeuge husten und niesen. Das kann man als Lehrer nicht ständig kontrollieren.“
Für die Schüler wie auch Lehrer werden Mundschutze bereitgehalten, viele würden aber auch eigene mitbringen. Zwölf Schüler dürfen sich maximal zusammen in einem Klassenraum aufhalten, die vier zehnten Klassen werden also halbiert, so Plöger: „Wir sind in den vergangenen Tagen mit Zollstöcken durch die Schule gelaufen und haben alles ausgemessen. Zum Glück sind bei uns alle Klassenräume identisch groß.“
Bei der Prüfungsvorbereitung geht es insbesondere um die Fächer Deutsch, Englisch und Mathe. „Was dann ab dem 4. Mai passiert, wenn möglicherweise die neunten Klassen hinzukommen, ob es ein rollierendes System geben wird, das wissen wir noch nicht.“
Gymnasium Schmallenberg
Im Homeoffice haben sich Lehrer und Schüler auf die kommenden Tage und die langsame Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebes am Gymnasium vorbereitet. Die Abiturienten starten auf freiwilliger Basis. Von 80 Schülern haben sich bislang drei abgemeldet, „sodass ich davon ausgehen werde, dass der Großteil am Unterricht teilnehmen wird“, sagt die Schulleiterin Elke Winekenstädde.
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Die Verschiebung der Abiturprüfungen mit dem Start am 12. Mai begrüßt Winekenstädde. Die gemeinsame Präsenzphase in den Kleingruppen gebe den Schülern nochmals Sicherheit in der Vorbereitung.
Im Gebäude gebe es Desinfektionsspender, Hinweisschilder, Möglichkeiten zum Händewaschen etc. Alle Auflagen werden eingehalten. Einen gewohnten Rahmen des Schullebens sieht Winekenstädde aber noch in weiter Ferne: „Aufgrund der derzeitigen Entwicklung der Infektionsraten gehe ich davon aus, dass es vor den Sommerferien keine Rückkehr mehr zum regulären Unterrichtsbetrieb geben wird: Die Gesundheit aller am Schulleben Beteiligten geht vor.“
Bei der Wiederaufnahme werde es vor allem bei den jüngeren Schülern Zeit kosten, um „anzukommen“, so Winekenstädde: „Ihre Erlebnisse, Gedanken und Erfahrungen in der Zeit der Corona-Krise müssen ernst genommen werden und Vorrang haben vor der Vermittlung des Unterrichtsstoffes.“