Meschede. Größere Unternehmen dürfen ihre Verkaufsfläche in der Corona-Krise nicht künstlich verkleinern. Das sorgt in Meschede für Unmut.

Aufgrund ihrer Größe müssen das Modehaus Heide in Meschede und das Sporthaus Pilz im Gewerbegebiet Enste in der Coronakrise weiter geschlossen bleiben. „Das Ordnungsamt führt nur die Vorgaben des Landes aus“, sagt Jörg Fröhling, Sprecher der Stadt.

Ausnahmen für Möbelhäuser

Wie berichtet, sorgt das für Unmut bei den betroffenen Betrieben. Hintergrund ist die Landes-Verordnung, wonach Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder öffnen dürfen, größere aber nicht – Ausnahmen gelten aber in NRW für Möbelhäuser. Damit darf in Enste zwar Möbel Knappstein wieder öffnen, das benachbarte Sporthaus aber nicht. Das Land hat inzwischen klar gestellt, dass keine künstliche Verkleinerung der Verkaufsflächen, etwa durch bauliche Abtrennungen, erlaubt ist. Das war bei Heide und Pilz angedacht worden.

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800-Quadratmeter-Grenze strikt angewendet

Dem Handelsverband NRW wurde inzwischen vom Land mitgeteilt, dass die 800-Quadratmeter-Grenze strikt angewendet werde. 800 Quadratmeter beziehen sich auf den Einzelhandelserlass in NRW, der sogar regelt, ob und wie die Fläche für die Pfandrückgabe einer Verkaufsfläche zuzurechnen ist. Unternehmen mit mehr als 800 Quadratmeter sind so genannte großflächige Einzelhandelsbetriebe.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Würden sie auch alle wieder geöffnet, wird wegen der höheren Kundenresonanz ein höheres Ansteckungsrisiko befürchtet. Der Handelsverband weist auf die Probleme gerade im Modehandel hin: Die Frühjahrskollektion sei bald nicht mehr verkäuflich, die Umsätze könnten nicht aufgeholt werden.