Meschede. Der Kreis reagiert auf den zunehmenden Bedarf an Schutzausrüstung und bestellt selbst. Dabei gibt es aber Probleme.

Auch der Hochsauerlandkreis stellt sich auf den zunehmenden Bedarf an Schutzausrüstung im Zuge der Corona-Krise ein. Der Kreis hat über eine halbe Million OP-Masken, über 200.000 FFP2-Masken sowie weitere Materialien wie Kittel und Handschuhe in fünfstelliger Anzahl bestellt.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Der HSK reagiert damit: „Wir merken den Bedarf, der an uns gerichtet wird“, sagt Kreissprecher Martin Reuther – zum Beispiel aus Pflegeheimen, aber auch von ambulanten Pflegediensten. Das Material dort wird knapp: „Uns wird jetzt gemeldet, dass dort in absehbarer Zeit Material ausgehen könnte.“ Gleichzeitig benötigt der Kreis für seinen Rettungsdienst selbst Nachschub. Corona-Patienten werden unter Vollschutz transportiert, nachher müssen die Fahrzeuge aufwendig desinfiziert werden. Darauf stellt sich die Verwaltung nun ein.

Lieferzeiten variieren

Die Lieferzeiten variieren täglich und es steht nicht fest, wann die Ausrüstung tatsächlich geliefert wird. Der Kreis konkurriert schließlich bei Bestellungen auch mit den Ländern und dem Bund, außerdem mit ausländischen Bestellern. Beim Rettungsdienst des HSK in Enste ist ein Mitarbeiter eigens abgestellt, der sich um Bestellungen kümmern muss. Denn geordert wird nur zertifiziertes Material: „Wir müssen die Spreu vom Weizen trennen“, sagt Martin Reuther.

Und das ist schwierig bei Angeboten in Asien. Der Kreis greift deshalb auf die Kontakte der Wirtschaft im Hochsauerlandkreis zurück. Dr. Marc Zoellner von Hoppecke-Batterien hilft zum Beispiel mit Geschäftsverbindungen nach China: Er kann sagen, wer vertrauenswürdig ist. Beobachtet hat man im Kreishaus aus: Inzwischen verlangen die Hersteller fast alle Vorkasse - man muss also aufpassen, nicht hereinzufallen.

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Auch Pflegeheime sollen versorgt werden

Wird das Material geliefert, will der Kreis auch Pflegeheime und Pflegedienste versorgen, „je nach Priorität und Bedürftigkeit“, kündigt Reuther an. Sobald das Material geliefert ist, würde es ausgegeben. Die entstehenden Kosten würden dann 1:1 weitergegeben. Lieferungen erfolgen inzwischen mit eigenen Frachtflugzeugen, auf dem Seeweg mit Containern würde es sonst vier Wochen dauern.