Meschede/Freiburg. Kasper und das blöde Corona-Virus: Stephi Dessel aus Meschede hat ein goldiges Puppentheaterstück inszeniert. Das Video gibt’s auf YouTube.
„Kasper und das blöde Corona-Virus“, so heißt ein Theaterstück, das Erzieherin Stephi Dessel (34) geschrieben und inszeniert hat. „Der Kasper ist magisch“, sagt sie, mit der Figur ließen sich alle komplizierten Themen kinderleicht erklären. Teilen, Zähneputzen und eben auch das blöde Corona-Virus.
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Selbst das böse Krokodil wird plötzlich umgänglich
Die Eule erklärt Kasper, dass das Virus ein bisschen aussieht wie ein Massageball. Nur eben viel, viel kleiner. Kasper kauft für die Großmutter ein, weil die gerade besonders gefährdet ist. Und Kasper geht für Gretel zur Apotheke, weil die gerade einen schlimmen Husten hat. Und sogar das böse Krokodil wird plötzlich ganz umgänglich. Mit Kasper lernen die Kindern also ganz genau, was es mit dem Abstand auf sich hat, warum Händewaschen so wichtig ist und warum man sich gerade jetzt regelmäßig bei der Oma melden soll.
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Wenn ihre Tochter Liv (1) schlief, griff die gebürtige Meschederin Stephi Dessel zum Stift und schrieb an ihrem Stück weiter. „Es war auch ein Stück Beschäftigung für mich“, sagt sie. Denn die Kontaktsperre zerre an den Nerven. „Wir sind sonst eigentlich immer unter Leuten.“
Als es in der Öffentlichkeit immer häufiger um Digitales Lernen für Schüler ging, entstand die Idee, auch etwas für die Kindergartenkinder zu machen. „Die werden ein bisschen vergessen, war mein Eindruck.“ Dabei ändere sich doch auch für die Kleinen alles. Netter Nebeneffekt für die Eltern: So kann man sein Kind kurze Zeit parken – aber eben sinnvoll.
Das Stück spielte Stephi Dessel in einem Stück durch. Die Familie musste derweil das Haus verlassen. Esstisch und ein Wäschekorb wurden zur Bühne umfunktioniert. Als Hintergrund diente ein Stoff, aus dem einmal Kissen werden sollen.
37 Minuten dauerte der erste Durchgang. „Er war perfekt, leider habe ich dann festgestellt, dass mein Handy nach zehn Minuten die Aufnahme gestoppt hatte.“ Also noch einmal. Gretels Medikamente fielen ein paar Mal um und die Puppenspielerin ist aus Versehen einmal selbst kurz im Bild. „Erst habe ich mich geärgert, aber es ist trotzdem sehr schön geworden“, sagt die Puppenspielerin zufrieden.
Das Video lud sie bei YouTube hoch
Das Video lud sie bei YouTube hoch und verschickte den Link an Freunde und Bekannte. So landete der Kasper mit seinem blöden Virus auch in Meschede. Die ersten Reaktionen im kleinen Publikum? „Ich habe schon Videos von Kindern bekommen, die das Stück nachgespielt haben. Und Eltern schrieben mir, dass sie den Kasper nun schon mehrfach anschauen mussten.“ Außerdem werde der Kasper regelmäßig beim Händewaschen zitiert.
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Kasper: „Wasch dir die Hände, dann hat der Zirkus bald ein Ende“
„Ich habe schon häufig mit Puppen gearbeitet“, erklärt Stephi Dessel, die seit 2009 in Freiburg lebt und arbeitet. „Der Zauber geht nie verloren. Was Kasper sagt, ist Gesetz“, sagt sie und lacht. Also: „Wasch dir gut die Hände, dann hat der Zirkus bald ein Ende.“
- Stephi Dessel (34) lebt mit ihren beiden Kindern (1 und 6) und ihrem Partner in Freiburg. Sie ist derzeit in Elternzeit. Ihre theoretische Ausbildung hat sie am Bergkloster Bestwig absolviert.
- Da Freiburg nah am besonders betroffenen Elsass liegt, hatte die Stadt bereits am 22. März eine eingeschränkte Ausgangssperre ausgesprochen. Bürger dürfen das Haus nur für dringende Angelegenheiten verlassen (Arztbesuch, Arbeit, Einkauf).
- Das Video ist bei YouTube zu finden. Einfach den Titel: „Kasper und das blöde Corona-Virus“ in die Suchmaske eingeben.