Meschede. Zwei Freienohler sterben bei furchtbarem Unfall, scharfe Kritik an der Sparkasse Fredeburg, die erste Sommerzeit - die Woche vor 40 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 40 Jahren in unserem Lokalteil.
Vorstand will Löcher stopfen
Ein Architekt aus Heppenheim schädigt die Sparkasse Fredeburg um 650.000 Mark. Er wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, außerdem muss er 40.000 Mark Strafe zahlen. Die Richter in dem Wirtschaftsprozess am Landgericht Arnsberg sagen: In Deutschland sei keine andere Sparkasse zu finden gewesen, die so leichtfertig Kredite vergeben habe.
Der Vorstand der Sparkasse hoffte, dadurch größere Geldbeträge zu erzielen, um Löcher in der Kassenführung zu stopfen, die Kreditprüfern aufgefallen waren. Der Architekt hatte so 1975 ein Darlehen für 50 Einfamilienhäuser bei Frankfurt erschwindelt, tatsächlich aber nur seine Schulden bezahlt.
Gewinner ist der Nachtportier
wieder die Sommerzeit eingeführt. Die Premiere in Meschede am Ostersonntag führt dazu, dass schon drei Tage vorher alle Ampeln im Stadtgebiet umgestellt werden. Eine Firma muss 45 öffentliche Uhren von Hand umstellen. Gewinner ist der Nachtportier bei Honsel: Er arbeitet eine Stunde weniger, bekommt aber den vollen Lohn.
Kritik am Autobahnbau
In Nuttlar tagt die Bürgerinitiative „Stop A 46“: Sie kritisiert die Pläne für den Bau der Autobahn, weil dadurch keine Entlastung entstünde – denn Zählungen hätten ergeben, dass es auf der B 7 nur 25 Prozent an Durchgangsverkehr gebe. Durch die Autobahn würde der Erholungswert des Sauerlandes verringert. Statt der Autobahn sollten Ortsumgehungen gebaut werden.
Kind ertrinkt in Valme
Die Valme in Ramsbeck führt Hochwasser: Eine Gruppe türkischer Kinder spielt dort und wirft Steine ins Wasser. Ein Dreijähriger rutscht aus, stürzt in den Bach und ertrinkt.
Probleme mit Asylbewerbern
Die Kreisverwaltung in Meschede mahnt bei der Landesregierung Hilfe an, weil die Kommunen vor Problemen mit Asylbewerbern aus Pakistan, Sri Lanka und dem Libanon stehen. Die Asylbewerber reisen selbstständig in die Kommunen, wo es aber keine Unterkünfte gibt. Die Stadtverwaltung in Meschede muss schon Hotelplätze buchen.
Täglich zu Fuß auf der Bahn
Ferdinand Becker aus Bremke läuft und läuft und läuft. Er ist seit 18 Jahren Streckenläufer bei der Bahn: Der 54-Jährige kontrolliert täglich 20 Kilometer der Strecke zwischen Meschede und Arnsberg – eineinhalb Mal, schätzt er, sei er umgerechnet schon um die Erde gelaufen. Er kontrolliert die Strecke auf mögliche Schäden. Probleme bereiten die vielen Kinder, die auf den Schienen spielen und selbst in die Tunnel laufen.
Opfer sind Verwandte
Zwei Autos stoßen auf der B 7 zwischen Arnsberg und Oeventrop auf regennasser Straße zusammen: Bei dem furchtbaren Verkehrsunfall sterben zwei Menschen, zwei werden lebensgefährlich verletzt. In dem einen Auto stirbt eine 20 Jahre alte Frau aus Freienohl. Auch ihr Baby kann nicht gerettet werden. In dem anderen Auto sitzt zufälligerweise ihr Schwager, ebenfalls aus Freienohl. Auch er wird getötet. Unfallursache ist vermutlich überhöhte Geschwindigkeit. Weil nur eine Ärztin im Notarztwagen zur Verfügung steht, müssen auch viele Zeugen an der Unfallstelle helfen.