Bestwig. Kundennähe ist auch in Zeiten der Corona-Krise umsetzbar. Das beweist der Bestwiger Fachmarkt Henke mit einer ziemlich originellen Idee.

Beratung, Service, Kundennähe - all das ist auch in Zeiten der Corona-Krise umsetzbar. Das beweist der Fachmarkt für Hausgeräte, Hausrat und Spielwaren Henke in Bestwig eindrucksvoll mit einer ziemlich originellen Idee. Er begegnet der aktuellen Situation mit einem „Drive-in-Schaufenster“.

Auch interessant

„Haushaltsgeräte sind eine hochpreisige und beratungsintensive Anschaffung, die man auch aus der Not heraus nicht im Internet bestellen sollte, nur weil alle Ladengeschäfte geschlossen sind, sagt Wilhelm Henke. Und gerade die ordentliche und ausführliche Beratung sei schließlich eine der großen Stärken des heimischen Einzelhandels. Daher habe er sich ganz bewusst dagegen entschieden, wegen der Corona-Krise auf die Schnelle einen Online-Shop einzurichten.

Nun könnte die pfiffige Idee des Bestwiger Unternehmers sogar Schule machen. Die „Fachwelt Olsberg“ hat ihren Mitgliedern bereits einen Blick über den Tellerrand empfohlen, ob ein solches „Drive-in-Schaufenster“ möglicherweise nicht auch für sie in Frage käme.

Auch interessant

Und so funktioniert die Idee: In einem ersten Schritt haben die Mitarbeiter der Firma Henke vier der Schaufenster mit beliebten Geräten aus dem Bereich Waschen, Trocknen und Gefrieren bestückt. „Ein weiteres Fenster nutzen wir nun, um Geräte zu zeigen, die wir im Laufe des Beratungsgespräches empfehlen“, erklärt Wilhelm Henke. Dafür werden die zum Teil 100 Kilo schweren Geräte hinter die Scheibe geschoben, um sie vorzuführen. Denn: Für die Beratung dürfen die Kunden wegen der Corona-Einschränkungen derzeit zwar nicht in den Laden hinein, aber immerhin ganz dicht dran. Sie können mit ihrem Fahrzeug direkt vors Schaufenster fahren und sich in ihrem Fahrzeug telefonisch beraten lassen.

Auch interessant

„Sitzen geblieben ist bei dem schönen Wetter bis jetzt allerdings noch niemand“, sagt Wilhelm Henke und schmunzelt. Bislang seien alle Kunden aus dem Auto ausgestiegen. Aber bei Regen könne man eben auch im trockenen Auto bleiben. „Damit ist trotz Corona und trotz geschlossener Ladentür all das möglich, was auch im Laden selbst möglich wäre“, sagt Henke. Lediglich das Anfassen der Produkte falle weg. „Aber diese Möglichkeit habe ich ja auch nicht, wenn ich im Internet bestelle“, betont Henke.

Kühlgeräte besonders gefragt

Zu den gefragtesten Artikeln gehören laut Henke derzeit Kühl- und Gefriergeräte. Und dafür gibt es eine logische wie einfache Erklärung. Wegen Corona kaufen viele Menschen aktuell größere Mengen an Lebensmitteln ein. Und die müssen schließlich gekühlt oder eingefroren werden.

Nach der Kaufentscheidung vorm Schaufenster läuft es dann wieder so, wie in den Zeiten vor Corona: Es wird ein Liefertermin vereinbart. Und auch das Komplettservice-Paket mit Anlieferung, Entsorgung des Altgerätes und Montage ist weiterhin möglich. „Bezahlt wird dann ganz einfach bei der Lieferung entweder per EC-Karte oder mit Bargeld“, erklärt Henke.

Auch interessant

Durch eine Abholstation vor der Ladentür kann auch auch der Verkauf von Elektro-Kleingeräten und Spielzeug mehr oder weniger ungehindert weitergehen - kontaktlos und unter Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften die derzeit gelten, versteht sich. Daher sei es hilfreich, wenn der Kaufpreis abgezählt bereitgehalten werde. Sollten mehrere Personen am Abholpunkt warten, muss - wie überall anders auch - zwingend auf die Einhaltung des Sicherheitsabstandes geachtet werden. „Nur, wenn all die Regeln einhalten, können wir weiterhin diesen Service anbieten“, betont Henke ausdrücklich.

„Wir sind weiterhin erreichbar“

„Nur, weil die Ladentüre geschlossen bleiben muss, heißt es ja nicht, dass wir für unsere Kunden nicht mehr da sein dürfen“, sagt der Unternehmer und ergänzt. „Wir sind per Mail und telefonisch zu den normalen Öffnungszeiten weiterhin erreichbar.“ Das gelte auch für ganz viele andere Einzelhändler.

  • „Gegen den Corona-Koller“ hat die Firma Henke inzwischen auch ein Spielwaren-Schaufenster mit „Offline-Beschäftigung“ gestaltet. „Für alle, die Netflix leergeschaut haben und bei denen die Playstation heißgelaufen ist“, sagt Wilhelm Henke und lacht. Auch hier gilt: Anruf genügt. Bestellte Ware werde dann ebenfalls am Abholpunkt vor dem Laden bereitgestellt.
  • Die Firma Henke beschäftigt insgesamt z wölf Mitarbeiter. Durch die Schaffung des Drive-in-Schaufensters und der Abholstation vor dem Laden, ist die gesamte Belegschaft trotz der Corona-Krise weiterhin voll beschäftigt.