Meschede. Seit fast drei Wochen sind die Kitas in Meschede geschlossen. Nur wenige Eltern haben ihre Kinder zur Betreuung angemeldet. Das kann sich ändern.
Es sind nur wenige Kinder im Mescheder Stadtgebiet, die noch in den Kitas betreut werden. „Einzelne“, so heißt es aus den Einrichtungen. Doch die Erzieherinnen stehen bereit, wenn es mehr werden sollten. Und das ist gut möglich.
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„Die meisten Eltern versuchen die Betreuung anderweitig zu regeln“, berichtet Gabriele Trudewind-Hellwig, stellvertretende Geschäftsführerin der AWo und damit in Meschede zuständig für die Kindergärten Kleine Wolke und Mikado. „Offensichtlich gehen die Eltern sehr verantwortungsvoll mit der aktuellen Ausnahmesituation um“, lobt auch Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede.
Es gebe im Städtischen Kindergarten in Wallen zurzeit Betreuungsbedarf für ein Kind, „im Bereich der städtischen Grundschulen und der Betreuung im Offenen Ganztag werden es voraussichtlich drei bis fünf Kinder sein.“
Maximal fünf Kindern
Auch in den meisten katholischen Einrichtungen in der Region sind es bisher zwei bis maximal sechs Kinder, für die Betreuungsbedarf besteht, bestätigt Michael Stratmann, Geschäftsführer der katholischen Kita gem. GmbHs Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland. Diese Anzahl hänge weniger davon ab, wo die Einrichtung liege, ob in der Stadt oder auf dem Dorf, sondern von ihrer Größe. Die Kita gGmbH sitzt in Meschede verwaltet die katholischen Kindergärten zwischen Hamm, Siegen und Marsberg - 182 sind das insgesamt.
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Zahlen für die Awo-Einrichtungen nennt Gabriele Trudewind-Hellwig zwar nicht, betont aber: „Wir stehen grundsätzlich bereit, wenn sich der Bedarf der Eltern noch verändern sollte.“ Und damit sei zu rechnen, wenn die Schließung länger andauert. „Wir sind erreichbar.“
Das betont auch Michael Stratmann: „Sollten sich berechtigte Eltern melden, wird die Betreuung umgehend organisiert. Ansprechpartnerin hierfür ist die Leitung vor Ort. Die Kontaktdaten seien an jeder Kita ausgehängt.
Schließung seit dem 13. März
Am 13. März hatte die Landesregierung ein Betretungsverbot für die Kitas erlassen. Die Eltern sind seitdem verpflichtet, ihre Aufgabe zur Erziehung der Kinder wahrzunehmen. Sie haben dafür „Sorge zu tragen, dass ihre Kinder die Kindertagesbetreuungsangebote nicht nutzen“ – so lautete der Wortlaut des Maßnahmenpaketes des Landes NRW. Eine Ausnahme gilt, wenn beide Elternteile oder bei Alleinerziehenden auch nur einer in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Das gilt vor allem für die vielzitierten Ärzte und Ärztinnen sowie das Krankenpflegepersonal, aber auch für die Erzieherinnen selbst.
„Faktisch bedeutet dies, dass die Kitas – wie die Schulen – bis zum 19. April geschlossen sind und ein Betretungsverbot für Dritte besteht, aber wir einen Notbetrieb aufrecht erhalten müssen“, stellt Michael Stratmann als Konsequenz aus dem Maßnahmenpaket klar. Überall sei die Zahl der betreuten Kinder aber bisher sehr gering, so Stratmann.
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Übrigen Einrichtungen sind geschlossen
In Meschede sind es zu Beginn der Schließung in den sieben katholischen Kitas fünf Jungen und Mädchen, in Schmallenberg in sechs Kitas drei Kinder und in Bestwig in fünf Einrichtungen ein Kind. Jeder Ort hat vier Kitas, die keine Kinder betreuen. Diese sind komplett geschlossen.
Der Erlass des Landes sieht vor, dass die Kindern in der Einrichtung betreut werden und sogar in der Gruppe und von der Erzieherin, die sie kennen. „Das könnte zur Folge haben, dass in einem dreigruppigen Kindergarten, in dem drei Kinder betreut werden, jedes Kind in einem anderen Raum sitzt“, erläutert Roswitha Scheiduk, Leiterin des evangelischen St.-Johannes-Kindergartens. „Da es aber in den meisten Einrichtungen so ist, dass die Kinder an gruppenübergreifende, soziale Kontakte gewöhnt sind, dürfen sie diese auch beibehalten. Sie dürfen dann auch zusammen betreut werden.“ Alles andere sei ja auch lebensfremd, so Scheiduk.
>>>HINTERGRUND
Eltern, die einen Notbetreuungs-Bedarf haben, müssen sich vom Arbeitgeber bescheinigen lassen, dass sie im Job unabkömmlich sind. Die Vordrucke inklusive der genauen Auflistung der systemrelevanten Berufe gibt es in den Kitas und hier.
Nach den Informationen des Landes NRW müssen Eltern für den Besuch der Kita im Monat April keine Beiträge zahlen. Wie die weitere Entwicklung in NRW sein wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.