Meschede. Bislang sind noch zu häufig Autos in der Fußgängerzone in Meschede unterwegs. Das ändert sich künftig. Auch hier spielt Corona aber eine Rolle.

Klare Regeln gelten künftig in der Fußgängerzone: Damit nicht mehr jederzeit auch Autos hineinfahren können, werden versenkbare Poller aufgestellt. Selbst in dieses Projekt spielt gerade noch das Coronavirus hinein. Denn weil Einzelteile für die Poller aus Italien geliefert werden sollen, verzögert sich die Umsetzung aktuell.

Abends mit dem Auto verbotenerweise in die Ruhrstraße, um einen Döner abzuholen. Tagsüber ein Lieferverkehr zu allen möglichen Zeiten – damit ist ein Ende. In Höhe des Stadtmodells, im Rebell und an der Von-Stephan-Straße/Alte Henne werden feststehende und versenkbare Poller eingebaut. Dadurch will die Stadt die Zufahrt gezielt steuern, damit das unkontrollierte Befahren ein Ende hat. So soll sowohl etwas für die Sicherheit als auch für die Aufenthaltsqualität getan werden.

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Zufahrt nur noch aus dem Norden

Die Poller aus gebürstetem Edelstahl sind 80 Zentimeter hoch und 30 Zentimeter dick. Sie sollen, bis zu einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern, bis zu zwei Tonnen schwere Fahrzeuge stoppen können – das ist auch als Terrorschutz gedacht. Die Abstände der Poller sind so eng, dass kein Pkw durchpassen wird. Radfahren wird übrigens auch künftig weiterhin in der Fußgängerzone erlaubt sein.

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Die Zufahrt in die Ruhrstraße für Fahrzeuge wird nur noch aus nördlicher Richtung ermöglicht, vom Stadtmodell kommend. Die Ausfahrt ist über die Von-Stephan-Straße. „Wir haben dann nur noch eine Fahrtrichtung. Das Rangieren in der Fußgängerzone wird überflüssig“, sagt Michael Klauke, Bauleiter der Stadt. Bei den gerade beendeten Arbeiten in der Ruhrstraße hatte er wieder und wieder beobachtet, wie viel Fahrzeugverkehr noch in der Fußgängerzone steckt – zum Teil musste der Bagger an die Seite fahren, um Autos durchzulassen.

Erst einmal bleiben die Poller unten

Die Poller werden nicht sofort in Betrieb genommen, sobald sie aufgebaut sind. Denn zuvor wollen Stadtverwaltung und Stadtmarketing mit den Anliegern bei einem „Einzelhändlerstammtisch“ klären, wer künftig zu welchen Zeiten einfahren darf: „Bevor es keine Regelung gibt, bleiben die Poller unten.“

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Die Stadt hat sich bewusst für intelligente technische Lösungen entschieden: Von den Pollern ist einer jeweils hydraulisch absenkbar. Eine 1,20 Meter hohe Standsäule zeigt mit Lichtsignalen an, ob eine Zufahrt möglich ist. Für Paket- und Lieferdienste könnte es einen festen Zeitkorridor geben, zum Beispiel morgens und abends.

Für Anlieferungen außerhalb dieses Zeitkorridors werden im Umfeld der Fußgängerzone Ladezonen geschaffen. Individuell steuerbar ist die Zufahrt zum Beispiel für Menschen mit einer schweren Gehbehinderung. Feuerwehr und Rettungsdienst können die Poller jederzeit absenken.

>>>HINTERGRUND<<<

Ans südliche Ende der Ruhrstraße, im Übergang zum Kaiser-Otto-Platz, kommen fest eingebaute Poller, allerdings als Provisorium. Sie werden abgebaut, wenn auch der Kaiser-Otto-Platz umgestaltet ist.

Dann wird das Poller-System um Ausfahrten an der Zeughausstraße, an der Steinstraße im Bereich Haus Schamoni und am Stiftsplatz erweitert.