Fleckenberg . 1918 breitete sich eine tödliche Grippe in Fleckenberg aus: Von den 360 Betroffenen starben insgesamt 6 Personen an den Folgen der Krankheit.
Noch vor Wochen wurde über das Coronavirus und den Ausbruch in China berichtet. Keiner hätte vermutet, dass dieses Virus auch Deutschland - und Schmallenberg - so schnell erreichen würde. Im Ort Fleckenberg sind zur Zeit auch einzelne Personen betroffen. Dass eine Epidemie auch den Ort Fleckenberg mal früher heimgesucht hat, das wissen die meisten nicht mehr. Die Schulchronik des Ortes berichtet Folgendes: Im Jahre 1918 trat im Herbst eine ansteckende Krankheit auf, der man den Namen „Spanische Grippe“ gab. Es war die Grippe, die in ganz Europa verbreitet war.
Mehrere Orte betroffen
Es erkrankten 235 Personen in Niederfleckenberg, auch Oberfleckenberg war mit 111 Erkrankten stark betroffen. In Jagdhaus gab es 14 erkrankte Personen. Von den 360 Betroffenen starben im November/Dezember insgesamt 6 Personen an den Folgen der Krankheit: M. Lingemann (26 Jahre alt), M. Rohleder (22 Jahre alt), J. Geuecke (14 Jahre alt), K. Bette (43 alt), und die Eheleute J. und L. Nübolt 55 und 50 Jahre alt (Schulchronik Fleckenberg Band 2, Seite 189) Die Eheleute Nübold im ließen 7 Kinder im Alter von 6 bis 22 Jahre zurück.
In Fleckenberg war das Durchschnittsalter der betroffenen Personen 35 Jahre. Der Ort hatte um 1918 etwa 720 Einwohner, so dass jeder Zweite erkrankt war. Eine Besonderheit der Spanischen Grippe war, dass ihr vor allem 20 bis 40-jährige Menschen erlagen, während Influenza-Viren sonst besonders Kleinkinder und alte Menschen gefährdeten.
Die Ärztliche Versorgung war bei der Anzahl der vielen Infizierten nicht ausreichend, so dass die Betroffenen auf alte Hausmittel zurückgriffen: „Schwitzkuren, Bäder, Packungen und Umschläge“ welche meist wirkungslos blieben. Von den anderen umliegenden Orten liegen dem Verfasser keine Berichte von der Krankheit vor. In Deutschland starben etwa 300.000 Personen.