Meschede. Das Klinikum Hochsauerland mit seinen Krankenhäusern in Meschede, Arnsberg und Hüsten verzichtet auf Spenden von außerhalb - das hat Gründe.

Der Rektor der Luziaschule in Berge hat es gut gemeint: Friedhelm Baumhöfer hat einige Packungen Einmalhandschuhe und 300 Mundschutze am St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede abgegeben – „weil die Probleme mit dem Nachschub doch so groß sind“, sagt er. Doch tatsächlich Schule sollte sein Beispiel am Krankenhaus nicht machen.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

„So gerne wir das auch annehmen würden...“

„Das ist eine Bereitschaft, die uns sehr freut“, sagt Richard Bornkeßel, Sprecher des Klinikums Hochsauerland, grundsätzlich zu der Idee, den drei Krankenhäusern in Meschede, Arnsberg und Hüsten Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe und Mundschutz zu schenken. Diplomatisch sagt er aber auch: „In der Umsetzung an drei Standorten ist das extrem schwierig.“ Tatsächlich sollte darauf verzichtet werden: „So gerne wir das auch annehmen würden: Wir müssen ganz strenge Spezifikationen und unsere Versorgungsketten einhalten.“

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Denn die Krankenhäuser hätten Dokumentationspflichten, sie müssten belegen und nachweisen können, woher ihre Waren kommen. Diese Gewähr könnten nur die Hersteller bieten. Die hygienischen Anforderungen müssten erfüllt sein. Bei einzelnen Spenden wisse man nicht, wie lange sie lagerten, wo sie lagerten, aus welchen Quellen sie tatsächlich stammen, womöglich seien Packungen schon angebrochen. Vom Sicherheitsaspekt aus betrachtet dürften diese Spenden also nicht in den Krankenhäusern verwendet werden.

Rektor darf Desinfektionsmittel nicht herausgeben

Im Moment könnte das Klinikum seinen Bedarf an Desinfektionsmitteln, Handschuhen und Mundschutz auch selbst stemmen, sagt Bornkeßel: „Das ist eine Herausforderung für unseren Einkauf, die Mengen zu besorgen, die wir benötigen. Aber es gelingt.“

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Die Luziaschule übrigens hatte selbst auf ihre Kosten Mundschutze und Einmalhandschuhe angeschafft, weil es dort vor Monaten Probleme mit Magen-Darm-Infektionen gegeben hatte. „Jetzt wird das alles nicht benötigt“, so Rektor Baumhöfer. Ihm ist auch aufgefallen, dass in den Schulen größere Mengen an Desinfektionsmitteln lagern. Weil die Schulen im Moment nicht gereinigt werden, könnten diese Mittel doch auch dort eingesetzt werden, wo sie gerade dringender benötigt würden, rät er. Über die Desinfektionsmittel darf er jedoch nicht verfügen – auch, wenn es in seiner Schule gelagert ist, teilt Stadtsprecher Jörg Fröhling auf Anfrage mit. „Es handelt sich um fremdes Eigentum“, nämlich um die Betriebsmaterialien der externen Putzfirma, die die Stadt als Schulträger beauftragt hat: „Wir können nicht verschenken, was uns nicht gehört.“