Eslohe/Looc. Der Esloher Falk Panitz sitzt seit Wochen wegen der Corona-Krise auf den Philippinen fest. Jetzt soll er endlich ausreisen können.

Der Esloher Falk Panitz sitzt wegen der Corona-Krise seit Wochen auf den Philippinen fest. Sein Traum, den er sich dort verwirklicht hat, war auf dem besten Weg, sich zu einem Albtraum zu entwickeln. Doch jetzt ist Land in Sicht - im wahrsten Sinne des Wortes: In den nächsten Tagen soll sein Flug nach Deutschland gehen. „Es geht uns hier gut, betont der 26-Jährige ausdrücklich“ und schickt damit eine klare Botschaft an Freunde, Bekannte und Verwandte in Deutschland. Es gebe keinen Grund sich Sorgen zu machen.

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Dass sich sein Traum so entwickeln würde, habe er sich beim besten Willen nicht vorstellen können. Dabei war zuvor doch alles so perfekt gelaufen. Falk Panitz war auf die Philippinen gereist, um dort im „Watersport Beach Resort“ in Looc auf der Insel Cebu seine Tauchlehrerausbildung zu absolvieren. Der Inhaber des Resorts war von dem Esloher so begeistert, dass er ihn vor sechs Monaten kurzerhand zum Manager fürs Hotel und die Tauchschule machte.

Weil das Resort wegen der Corona-Krise auf Anordnung geschlossen ist, gibt es für den Esloher aktuell allerdings keinen Grund mehr, auf den Philippinen zu bleiben. „Deswegen würde ich natürlich gern zurück zu meiner Familie nach Eslohe“, sagt er. Und das geht seinen Freunden und Kollegen im Resort ähnlich.

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Denn Falk Panitz ist dort keineswegs allein: Insgesamt warten dort neun Deutsche, zwei Polen und ein Niederländer darauf, dass sie ausreisen können. „Wir haben zuletzt weder Informationen von der Deutschen Botschaft noch vom Auswärtigen Amt bekommen“, sagt der 26-Jährige.

Regelmäßig habe es zwar Listen gegeben, in die man sich eintragen sollte. Regelmäßig sei einem damit Hoffnung gemacht worden. Daraus geworden ist nichts. Auf der Internetseite der Deutschen Botschaft seien sogar immer wieder Flüge versprochen, aber dann kurzfristig gecancelt worden. Der Inhaber des Resorts, Dirk Hesse aus dem Schwarzwald, spricht von einem Spiel mit den Emotionen der Menschen.

Schweizer und Österreicher - alle sind inzwischen ausgeflogen worden. Für die Polen und unter anderem auch für Panitz soll der Flug nun in den nächsten Tagen. Zwischenzeitlich habe es geschienen, als habe man uns vergessen, sagt der Esloher. Nun sei er aber guter Dinge, dass auch er in den kommenden Tagen im Flieger sitzen werde.

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An Lebensmitteln und sonstigen Reserven mangele es im Resort nicht. Allerdings gebe es keine Atemschutzmasken und für Corona-Tests müsse man fünf Stunden mit dem Auto fahren. „Aber wir haben uns im Resort abgeschottet und lassen niemanden rein“, sagt Falk Panitz. Jeder habe sein Einzelzimmer und es werde sich strikt an die europäischen Maßnahmen gehalten, was Hygiene und Vermeidung von Sozialkontakten angehe, betont er.

Desinfektionsmittel aus Chlorgranulat

„Weil bei den Philippinos die Dramatik der Corona-Krise noch nicht angekommen zu sein scheint, informieren und sensibilisieren wir zumindest die 14 philippinischen Mitarbeiter, die ebenfalls noch hier bei uns im Resort sind.“ Und dort wisse man sich durchaus zu helfen. „Wir sind in der glücklichen Lage, uns aus dem Chlorgranulat, das eigentlich für die Reinigung des Pools da ist, Desinfektionsmittel zu mischen, um Oberflächen abzuwischen“, sagt Falk Panitz.

250 Plätze im ersten Flieger

Dass der Esloher und seine Leidensgenossen im Resort mit Hochdruck daran gearbeitet haben, endlich die Insel verlassen zu können, zahlt sich jetzt aus. Zunächst werde es einen Flug geben, dessen 250 Plätze zunächst verständlicherweise Frauen, Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung vorbehalten sei. „Danach sind wir an der Reihe“, sagt Falk Panitz und ist nach all den Rückschlägen in den vergangenen Wochen diesmal wirklich zuversichtlich. „In der kommenden Woche bin ich wieder in der Heimat.“