Eslohe. Die Metzgerei Schulte aus Eslohe hat in der Corona-Krise ein Angebot für besonders vorsichtige Menschen geschaffen. Und das läuft ganz ordentlich.

Obwohl die Metzgereien trotz der Corona-Krise ganz normal öffnen dürfen, herrscht auch dort nicht der übliche Alltag. Eine virtuelle Theke, ein Verkaufsfenster und Klebestreifen auf dem Boden - auch die Metzgerei Schulte aus Eslohe hat mit Maßnahmen auf die aktuelle Lage reagiert.

Auch interessant

„Bereits vor drei Wochen haben wir festgestellt, dass die Kunden größere Mengen einkaufen“, sagt Christina Schulte. Die Kunden hätten sich deutlich öfter ihre Waren einschweißen lassen als üblich. „Aktuell scheinen viele von ihren Vorräten zu leben“, sagt sie.

Auch, wenn die Metzgerei im Herzen des Ortes weiterhin ganz normale Öffnungszeiten hat, habe sich in den vergangenen Tagen und Wochen einiges geändert: Vormittags ist deutlich mehr, nachmittags deutlich weniger los. Und Christina Schulte weiß auch warum: „Die Leute wissen, dass morgens die Supermarktregale voller sind als nachmittags, deswegen kaufen sie früher ein und verbinden den Einkauf mit dem Besuch bei uns.“

Auch interessant

Als die Nachricht kam, dass die Schulen schließen müssen und damit ziemlich deutlich wurde, wie ernst die Lage ist, haben die Schultes im ersten Schritt eine Desinfektionsstation gebaut und vor dem Laden aufgestellt. „Die wird auch rege genutzt“, sagt Christina Schulte. Etwa alle zwei Tage müsse die Flasche gewechselt werden. Für regelmäßigen Nachschub könnten bei Bedarf die örtlichen Apotheken sorgen.

Obwohl sie es gar nicht müsste, hat die Metzgerei ein Verkaufsfenster eingerichtet, an dem sich die Kunden ihre vorbestelle Ware abholen können. Damit sollen auch die Kunden erreicht werden, die angesichts der derzeitigen Situation Sorge haben, ein Ladenlokal zu betreten, in dem sich mehrere Menschen aufhalten. „Sicher ist sicher“, sagt Christina Schulte. Ohnehin dürfen seit dem neuesten Erlass nicht mehr als zwei Kunden gleichzeitig im Laden sein.

Mit dem Zollstock unterwegs

Dabei ist auch im Verkaufsraum selbst entsprechende Vorsorge getroffen worden. „Wir sind mit dem Zollstock unterwegs gewesen und haben gemessen“, sagt Christina Schulte. Von Nasenspitze zu Nasenspitze habe der Abstand zwischen der Mitarbeiterin hinter der Theke und dem Kunden vor der Theke 1,80 Meter betragen. Obwohl das nach dem Erlass der Landesregierung eigentlich schon ausreichend wäre, haben die Schulte dennoch nachgelegt - mit Klebestreifen auf dem Boden, die vom Kunden nicht übertreten werden dürfen. „Damit liegen wir jetzt bei einem Abstand von knapp zwei Metern“, sagt Schulte. Auch hier gelte: Sicher ist sicher.

Auch interessant

Auch für die Metzgereien kommt es jetzt auf jeden Kunden an, um die Krise wirtschaftlich zu überstehen. Die großen Bestellungen der Gasthöfe fallen weg und auch das Partyservicegeschäft liegt brach. Das macht sich in den Kassen bemerkbar. Immerhin: Die Schultes verkaufen einen Teil ihrer Ware zusätzlich über den Hofladen Sauerland, der innerhalb des Sauerlandes liefert und darüber hinaus versendet. „Jetzt zahlt es sich aus, dass wir uns breit aufgestellt und mehrere Standbeine haben“, sagt Schulte.

Foto als Entscheidungshilfe

Zusätzlich zu dem Verkaufsfenster in Richtung Sparkasse will die Metzgerei jetzt noch weiter aufrüsten - mit einer virtuellen Theke. „Wir werden Fotos auf unsere Homepage und in den sozialen Netzwerken einstellen, damit die Kunden daheim leichter eine Auswahl treffen können“. So habe man als Entscheidungshilfe eben das vor Augen, was man auch im Verkaufsraum sieht. Wer sich entschieden hat, was er möchte, kann sich dann ganz einfach telefonisch unter 02973/6215 oder per Mail an info@fleischerei-schulte-eslohe.de wenden und seine Bestellung durchgeben.

Auch interessant

„Und das muss wirklich keine Großbestellung sein“, sagt Christina Schulte. „Wir freuen uns auch, wenn wir fünf Scheiben Cervelat-Wurst durchs Verkaufsfenster reichen“, betont sie und lacht. Dort können sich die Kunden mit der angebrachten Funkklingel bemerkbar machen. Gezahlt werden kann entweder mit Karte über ein Funk-EC-Gerät oder mit Bargeld. Das Wechselgeld gibt es dann in einem Schälchen zurück.