Schmallenberg/Eslohe. Kein Körperkontakt, eingeschränkte Besuchszeiten, Hygienemaßnahmen: Darauf haben sich fünf Altenheime aus Schmallenberg und Eslohe verständigt.

Vier Seniorenheime aus Schmallenberg und ein Seniorenheim aus Eslohe wollen aufgrund der aktuellen Situation zum Coronavirus Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Bewohner der Einrichtung sich infizieren. „Denn jeder Besucher könnte ein potenzieller Überträger sein“, erklärt Petra Vollmers-Frevel vom Pflegezentrum Haus Monika in Bad Fredeburg. Die Einrichtungen sehen die Situation kritisch, „wir machen uns große Sorgen. Vor allem weil unsere Bewohner zur Risikogruppe gehören.“ Sie wollen nun die Öffentlichkeit sensibilisieren - und ergreifen strikte Vorsichtsmaßnahmen.

Neue Desinfektionsmittelspender

Die beteiligten Einrichtungen sind das Pflegezentrum Haus Monika, Seniorenwohnen im Park in Bad Fredeburg, das Haus Rafael in Bad Fredeburg, der Lenninghof in Schmallenberg und Störmanns Hof in Eslohe. Bis auf die Einrichtung in Eslohe schränken alle Seniorenheime ihre Besuchszeiten stark ein. „Besuche sind nur noch im Zeitraum von 14 bis 17 Uhr täglich möglich. Die Besuchszeit wird auf einen Besucher pro Bewohner beschränkt“, so Frevel.

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Diese Person dürfe nicht krank sein - auch eine Erkrankung an einer generellen Atemwegserkrankung zähle dazu. Außerdem wurden neue, zusätzliche Desinfektionsmittelspender im Eingangsbereich und auf den Fluren aufgestellt - und Hinweisschilder. „Alle Besucher sollen sich dort gründlich die Hände desinfizieren“, sagt Petra Vollmers-Frevel. Die Besuchszeit solle zudem auf ein Minimum beschränkt werden, „also auf fünf bis zehn Minuten.“

Kein Körperkontakt bei Besuchen

Auch für diesen Besuch gibt es neue Regelungen der Altenheime: „Wir bitten Angehörige und Besucher, komplett auf Körperkontakt zu verzichten und den notwendigen zwei Meter-Sicherheitsabstand einzuhalten.“ Heißt konkret: Auch Umarmungen, Küsschen oder Händeschütteln sind aktuell nicht mehr erwünscht. „Wir denken dabei vorwiegend an die Gesundheit unserer Bewohner“, erklärt die Fredeburgerin den Hintergrund.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Zu diesen Maßnahmen habe man sich nach Gesprächen unter den Einrichtungen gemeinsam entschieden - in allen Häusern gelten die neuen Regelungen. „Mit Ausnahme von Eslohe, dort werden die Besuchszeiten nicht eingeschränkt. Alle weiteren Maßnahmen gelten dort trotzdem!“ Sie bittet auch um Verständnis für die eingeleiteten Sicherheitsmaßnahmen.

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„Uns ist es wichtig, dass die Leute verstehen, warum wir das machen. Es geht um Sensibilisierung. Es ist aber gleichzeitig auch ein Appell, dass die Besucher die aktuelle Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn unsere Bewohner gehören, wie gesagt, zur Risikogruppe, bei der die Erkrankung einen schlimmen Verlauf nehmen kann.“

Auch Fachkrankenhaus betroffen

Zu ähnlichen Maßnahmen hat sich am Mittwoch auch das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft entschieden. Seit einigen Tagen gelten auch dort eingeschränkte Besuchszeiten, täglich von 14 bis 17 Uhr. Auch dort gilt die Regel: Nur ein Besucher pro Patient. In begründeten Einzelfällen seien Ausnahmen möglich, heißt es. Und: „Diese Maßnahmen werden zu ihrem Schutz durchgeführt.“