Heringhausen. In Heringhausen ist in ehrenamtlicher Arbeit der schönste Spielplatz der Gemeinde Bestwig entstanden. Bald wird er eröffnet.

Seit April des vergangenen Jahres wird in Heringhausen an der Gestaltung des neuen Rast- und Bergbauspielplatzes „Am Bähnchen“ gearbeitet. Jetzt steht das beispiellose Projekt unmittelbar vor dem Abschluss. Wir haben mit dem Ersten Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Stephan Gerbracht, gesprochen.

Herr Gerbracht, wie stolz ist man als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, wenn ein solches Projekt nun vor seinem erfolgreichen Abschluss steht?

Stephan Gerbracht Das macht einen tatsächlich schon stolz - vor allem auch deshalb, weil wir es mal wieder gemeinsam geschafft haben, für Heringhausen und besonders für die Kinder des Dorfes etwas auf die Beine zu stellen, das in der Umgebung sicherlich seinesgleichen sucht.

Die Heringhauser haben zuletzt öfter bewiesen, dass sie große Projekte stemmen können. Gehört der neue Spielplatz am Bähnchen mit zu den größten Projekten?

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Das würde ich so nicht sagen, aber es ist sicherlich ein Projekt mit einer großen Bedeutung nicht nur für den Ort, sondern für die ganze Gemeinde. Entstanden war die Idee für den neuen Spiel- und Rastplatz nach unserem 700-jährigen Dorfjubiläum im Jahr 2014. Ziel war es, den Erlös des Jubiläums wieder zum Wohle des Dorfes einzusetzen. Und ich denke, das ist uns eindrucksvoll gelungen.

Das Ganze ist ein Leader-Projekt, das gefördert wird. Wieviel Geld ist hier insgesamt in die Hand genommen worden?

Insgesamt hat der Bau des Spielplatzes zwischen 50.000 und 60.000 Euro gekostet - und damit weniger als ursprünglich geplant. Weil es uns durch die enorme Eigenleistung gelungen ist, die zugesagte Summe nicht voll in Anspruch nehmen zu müssen, konnten wir am Ende noch einige zusätzliche Dinge umsetzen, die ursprünglich gar nicht vorgesehen waren, wie etwa eine zusätzliche Aufwertung der Grillhütte durch eine neue Beleuchtung. Dann haben wir unter anderem noch eine Feuerschale und ein Wasserrad für den Matschtisch angeschafft und eine zweite Jugendbank aufgestellt, die ursprünglich gar nicht eingeplant war.

Es war eine Menge ehrenamtliches Engagement erforderlich. Hat das funktioniert?

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Es war schon schwierig, die Helfer zusammenzuhalten. In diesem Zusammenhang muss man ausdrücklich unseren Kassierer Björn Friedrichs hervorheben und loben. Er hatte das gesamte Projekt in den Händen und hat es federführend geleitet. Ohne ihn hätte das Ganze nicht so funktioniert, wie es am Ende funktioniert hat. Das Engagement im Ort war schon da, aber Björn Friedrichs musste immer wieder dafür sorgen, dass bei den Arbeitseinsätzen genug Leute zum Anpacken dabei sind.

Das klingt ein wenig so, als sei es schwierig gewesen, ehrenamtliche Helfer zu mobilisieren.

Das war in der Tat nicht ganz so einfach. Insgesamt waren bei diesem Projekt bei den zahlreichen Arbeitseinsätzen über Monate mehr als 50 Männer und Frauen dabei, von denen manche fast immer, manche nur gelegentlich geholfen haben. Man muss allerdings dazu sagen, dass wir in Heringhausen durch vorherige Projekte wie Dorfjubiläum 2014 und Kreisschützenfest 2017 sicherlich auch ein wenig ausgepowert sind. Es ist klar, dass das nicht ewig so weitergehen kann. Nichtsdestotrotz haben die ehrenamtlichen Helfer, die das Projekt gestemmt haben, einen enormen Einsatz gezeigt. Aber es war eben nicht so eine Vielzahl an Helfern, wie es sie bei vergangenen Projekten mal gegeben hat.

Heißt das, dass es in der nächsten Zeit keine weiteren Projekte geben wird?

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Doch, doch! Wir haben schon wieder Leader-Mittel beantragt und eine ausführliche Liste mit Ideen an den Bürgermeister weitergegeben. Das sind aber eher Projekte, die für die Dorfgemeinschaft entweder nicht ganz so arbeitsintensiv oder ein Fall für die zuständigen Behörden sind. Die Projekte sind aber noch nicht spruchreif. Hier warten wir noch auf die Genehmigungen.

Nun steht bald die Eröffnung des Platzes an. Wie genau wird der Tag ablaufen?

Wir starten am Sonntag, 29. März, ab 11 Uhr auf dem Gelände des Spielplatzes hinter der Schützenhalle. Nach den Grußworten folgt eine Aufführung unseres Kindergartens Zwergenstübchen. Im Anschluss an die kirchliche Einsegnung wird es dann ein geselliges Beisammensein geben. Sollte das Wetter nicht mitspielen, werden wir in die Schützenhalle ausweichen. Gefeiert wird an diesem Tag also auf jeden Fall.

Werden Sie denn bis zum Tag der Eröffnung tatsächlich komplett fertig sein?

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So ist es geplant, wir werden es versuchen. Es gibt bis dahin allerdings tatsächlich noch zahlreiche Arbeiten, die zu erledigen sind – was natürlich auch wetterabhängig ist. Es fehlt noch der Sand im Sandkasten sowie die neue Beleuchtung an der Hütte. Ein Weiden-Tipi muss noch aufgestellt werden. Außerdem fehlt unter anderem die Umzäunung des Loren-Tunnels. Auch die Tafeln, die auf die Historie des Bähnchens, des Bergbaus in Ramsbeck und des Diabaswerkes Halbeswig hinweisen, müssen noch aufgestellt werden.

Welche Bedeutung wird der Spielplatz am Ende für den Ort und für die Gemeinde haben?

Wir wollten durch den Rast- und Bergbauspielplatz ein Alleinstellungsmerkmal für unser Dorf schaffen und im Grunde auch all diejenigen, die auf dem Bähnchen-Radweg unterwegs sind - und das sind recht viele - dazu animieren, anzuhalten, sich auszuruhen und ihre Kinder hier spielen zu lassen. Insofern hat der Platz nicht nur eine große Bedeutung für Heringhausen, sondern tatsächlich auch für die nähere und weitere Umgebung unseres Dorfes.

Kann man behaupten, dass Heringhausen nun den schönsten Spielplatz in der Gemeinde Bestwig hat?

Ja, ich denke, das kann man bei aller Bescheidenheit behaupten.

  • Stephan Gerbracht ist 47 Jahre alt, ledig und arbeitet als Sparkassenbetriebswirt.
  • Seit der Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Heringhausen im Februar 2011 ist er dessen Erster Vorsitzender.
  • Gerbracht ist außerdem Erster Brudermeister der Schützenbruderschaft St. Jakobus 1873 Heringhausen und Ritter in der Ritterschaft des Heiligen Sebastianus in Europa.
  • Zudem ist der 47-Jährige Mitglied im katholischen Kirchenvorstand St. Andreas Velmede.