Meschede. Hamsterkäufe: In Mescheder Drogerien Müller und dm gibt es kein Desinfektionsmittel mehr. Das Corona-Virus sorgt auch in Apotheken für Engpässe.
Das Coronavirus sorgt in Meschede für eine enorme Nachfrage nach Desinfektionsmitteln. In den beiden Drogerien dm und Müller sind die Hygienegels und Desinfektionslösungen ausverkauft. Die Apotheken sind entweder ebenfalls ausverkauft oder verfügen nur noch über überschaubare Kontingente. Mundschutz gibt es bereits seit Mitte Januar nicht mehr. Das hat ein Rundruf in den Apotheken ergeben.
Nachdem am Mittwochabend weitere Coronafälle in NRW bekannt wurden, fragten am Donnerstagmorgen ungewöhnlich viele Kunden bei Müller nach Desinfektionsmitteln. Dort gibt es noch Tücher. Gels und Lösungen sind vergriffen. In den Regalen klaffen Lücken. Eine große Menge sei bestellt, sie müsste in den nächsten Tagen eintreffen, erklärt eine Verkäuferin.
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Gleiches Bild an der Ruhrbrücke: Auch bei dm sind Handhygienegels ausverkauft. Eine neue Lieferung war sofort vergriffen. „Wir beobachten, dass die Nachfrage stark steigt. So ist der Mundschutz von Mivolis derzeit nahezu nicht mehr verfügbar. Wir arbeiten bereits daran, die Verfügbarkeit der Produkte in unseren dm-Märkten sicherzustellen“, erklärt dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe. „Das habe ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt“, sagt Klaus Mörchen (65), Sprecher der Apotheker, über die Reaktionen auf die Ausbreitung des Coronavirus’. Auch in seiner Apotheke am Brunnen ist die Nachfrage – wie in allen Mescheder Apotheken – stark gestiegen. Aktuell gibt es dort noch Desinfektionsmittel. Jede dritte Frage drehe sich um das Coronavirus, heißt es auch aus der Hirsch-Apotheke in Freienohl. Dort waren nur noch Reise-Sets mit Hygienemitteln vorhanden. Die Nord-Apotheke an der Warsteiner Straße ist sogar komplett ausverkauft. Man rechnet dort mit einer Lieferung in den nächsten Tagen.
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Die Hersteller hätten die Produkte mittlerweile kontingentiert, heißt es aus mehreren Apotheken. Glück hatte die Glocken-Apotheke, sie konnte noch eine größere Menge beziehen. „Die Hersteller werden schätzungsweise in drei bis vier Wochen wieder große Mengen liefern können“, so Mörchen. Notfalls werden einige Mescheder Apotheken Desinfektionsmittel selbst herstellen. Was jetzt noch hilft? „Mit wachen Augen durch das Leben gehen und überlegen, wie man andere schützen kann. Nicht in Hysterie verfallen, denn die schaltet das Gehirn ab. Und das benötigen wir jetzt“, sagt Klaus Mörchen.
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- Mörchens Tipps lauten:
- Menschenmengen meiden, Abstand von zwei Metern halten.
- häufig und ausgiebig die Hände waschen mit Seife und mit einem sauberen Tuch abtrocknen.
- Mit den Fingern nicht die Schleimhäute berühren (Augen, Mund, Nase), denn dort werden die Viren aufgenommen.
- Und wichtig: Desinfektionsmittel in die Haut eintrocknen lassen, nicht abtrocknen.
- Rudolf Wilmers, Inhaber der Gartenstadt-Apotheke, hat folgenden Tipp: Wer Viren und Bakterien entfernen möchte, sollte die Hände 20 Sekunden einseifen. Das entspricht einer Länge von zwei Mal „Happy Birthday“ singen.
- Wichtig: Desinfektionsmittel müssen „viruzid“ sein. Andernfalls werden Corona- und/oder Grippeviren nicht getötet. An Grippe (Influenza) sind in der Saison 2017/18 25.000 Menschen gestorben.