Eslohe. In Eslohe gibt es die neue Band „Mixed Pickles“. Frontfrau ist Olivia Robinson: Sie erzählt über ihre Rückkehr zur Musik und den Band-Alltag.
Olivia Robinson ist Frontfrau und Sängerin der neuen Esloher Band Mixed Pickles. Wir haben uns mit ihr zum Interview getroffen.
Wie kam es zur Gründung der Band?
Das war eigentlich ein Zufall - oder besser gesagt, es waren mehrere Zufälle. Unser Gitarrist Bernhard Bürger und unser Bassist Jochen Bürger haben damals schon zusammen in der Sperrmüll-Blues-Band gespielt. Bei einem Geburtstag hat Jochen dann mit Andreas Klinkert ein paar Lieder auf Geige und Gitarre präsentiert und ihn danach gefragt, ob er nicht Lust hat, samstags mal wieder ein bissschen zu spielen. Darüber haben Jochen und Bernhard dann beim Spaziergang gesprochen.
Da waren sie schon zu dritt. Ich bin im Prinzip dazu gekommen, weil ich mit dem Patenkind von Jochen Bürger zusammen bin. Jochen hat mich auf einer Weihnachtsfeier angesprochen, ob ich nicht mal bei einer Probe vorbeikommen will. Und diese Probe hat mich so gepackt, dass ich direkt zugesagt habe. Als wir dann später einen Schlagzeuger brauchten kam quasi erstmal zur Aushilfe Felix Greitemann dazu. Ihm hat das auch so gut gefallen, dass er geblieben ist. Und Felix wiederum hat Patrick Bette dazu geholt, weil die beiden sich kannten. Seitdem sind wir komplett.
Erst waren Mixed Potatoes im Gespräch
Hast du denn vorher schon gesungen?
Ich hatte früher kleinere Auftritte mit der Band vom Blasorchester Eslohe und bei der Musical AG der Realschule. Das ist aber lange her. Damals war ich so 15 oder 16 Jahre alt. Jetzt bin ich 27 und habe dazwischen bestimmt sieben oder acht Jahre lang nicht gesungen. Bei den Mixed Pickles ist mir erstmal bewusst geworden, wie sehr mir das gefehlt hat. Ich singe zwar immer unter Dusche und hin und wieder mal auf Hochzeiten von Freunden, aber das kann man ja nicht vergleichen.
Wer hat sich denn den Namen Mixed Pickles einfallen lassen?
Wir alle gemeinsam bei einem Bierchen (lacht). Wir hatten erst irgendwas mit Mixed Potatoes ins Auge gefasst, aber wir können uns ja schlecht Kartoffeln nennen. (lacht) Der Name spiegelt eigentlich ganz gut unsere Band wieder, weil wir alle total verschieden sind - vom Alter und vom Charakter her. Außerdem passt der Name gut zu unserem Programm. Wir spielen ja wirklich Musik auf fünf Jahrzehnten kunterbunt durcheinander.
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Gibt es irgendwas, was ihr nicht spielen würdet?
Schlager! (lacht)
„Vincent“ von Sarah Connor gehört zu ihren Lieblingen
Wer entscheidet denn, was gespielt wird?
Das machen wir alle zusammen. Wir machen das ja zum Spaß. Wenn irgendwer ein Lied hat, das er gerne spielen möchte, wird kurz gefragt, ob jemand was dagegen hat. Das ist aber meistens nicht der Fall.
Welches Lied hast du dir gewünscht?
Unter anderem „Vincent“ von Sarah Connor. Das ist eins meiner Lieblingslieder.
Gibt es ein Lied, bei dem du dich als Frontfrau quälen musst?
Nein, eigentlich nicht. Dadurch, dass wir altersmäßig alle relativ weit auseinanderliegen, kannte ich vorher aber viele Lieder gar nicht, die die anderen vorgeschlagen haben. Zum Beispiel „Me and Bobby McGee“ von Janis Joplin. Das haben wir geprobt und seitdem finde ich das voll super.
Mega-Auftritt im Jägerhof
Wie waren die ersten Auftritte?
Unseren ersten Auftritt hatten wir bei der Platzeinweihung des BC Eslohe. Der ist aber eher zufällig zustande gekommen.
Der erste offizielle und richtig geplante Auftritt war jetzt im Jägerhof. Und der war mega. Wir hatten so mit 100 Leuten gerechnet - Freunde, Verwandte, Bekannte. Ein paar Esloher halt. Wie das am Anfang eben so ist. Als dann schon beim Soundcheck die ersten Gäste kamen, haben wir zwar gesehen, dass es möglicherweise voller werden könnte als gedacht. Aber dass am Ende 350 Leute kommen würden, damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet. Ich glaube, der Wirt ist den ganzen Abend nicht vom Zapfhahn weggekommen. Die mussten am Ende tatsächlich noch Bier nachholen. Das war der Wahnsinn.
Dieser Erfolg macht bestimmt Lust auf mehr. Wie geht es weiter? Ihr seid doch sicher beim „Krach am Bach“ dabei, oder?
Als nächstes spielen wir unter anderem am 21. März bei der Kneipennacht im Bibulus von Marvin Bomeier in Meschede. Wir kennen uns noch aus der Schulzeit. Und wir spielen tatsächlich bei Krach am Bach. Das hat uns als Esloher Band natürlich ganz besonders gefreut, weil es die größte Bühne ist, die wir hier haben. Thomas Ludemann vom Orga-Team hat uns direkt im Jägerhof angesprochen. Besser kann’s natürlich nicht laufen. Das war zwar unsere Hoffnung, aber sowas kannst du natürlich nicht planen. Und es gab auch noch weitere Anfragen, die wir jetzt nach und nach abarbeiten und beantworten werden. Der Abend hat sich also echt gelohnt (lacht).
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„Nur gut singen allein bringt nichts“
Wie wichtig ist neben dem Gesang die Show auf der Bühne?
Das ist schon wichtig. Nur gut singen allein bringt nichts. Ich bin zwar kein Kind von Traurigkeit, aber mir ist das am Anfang schon ein bisschen schwer gefallen. Nach drei bis vier Liedern ist die Nervosität dann aber weg, und dann geht das von selber.
Nervosität ist ein gutes Stichwort. Wie nervös ist man als Frontfrau an so einem Abend?
Ich bin schon ziemlich nervös gewesen. Ich habe die Nacht vor dem Konzert tatsächlich sehr wenig geschlafen. Dabei hatte ich aber weniger Angst vor dem Singen als vielmehr davor, wie der Abend werden würde. Es war ja schließlich unser erstes Konzert.
Hast du ein Ritual vor dem Auftritt, um dir selbst die Nervosität zu nehmen?
Nee, aber ich habe mich eher noch nervöser gemacht (lacht). Ich habe mir die Lieder, bei denen ich dachte, da könnte es ein bisschen hapern, vorher in Dauerschleife angehört und sie nochmal durchgesungen. Das bringt überhaupt nix, aber vielleicht beruhigt es ein bisschen das Gewissen.
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Ihre Männer tragen sie auf Händen
Würdest du dich als Rampensau bezeichnen?
Das ist echt schwierig zu beantworten. Auf der einen Seite bin ich das, wenn du mich um viertel vor zwölf auf der Bühne siehst. Wenn wir um 19 Uhr anfangen, bin ich das aber sicherlich noch nicht. Ich würde sagen, ich werde im Laufe des Abends zur Rampensau.
Allein unter Männern: Wird man da auf Händen getragen?
(lacht) Schöne Frage! Ja, die tragen mich schon auf Händen und behandeln mich sehr gut. Das kann ich nicht anders sagen. Wir sind aber ohnehin alle sehr wohlwollend miteinander und sparen nicht mit gegenseitigen Komplimenten bei den Proben.
>>>HINTERGRUND<<<
Olivia Robinson ist 27 Jahre alt und hat die Realschule in Eslohe besucht.
Hauptberuflich arbeitet sie als Ergotherapeutin bei der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland. Dort ist sie momentan zwei Tage in der Woche. Drei Tage investiert sie aktuell in ihr Studium und in ihren angestrebten Bachelor in Psychologie.
Olivia Robinsons Eltern sind im Alter von 19 Jahren aus Sri Lanka nach Eslohe gekommen.
Zu den Mixed Pickles gehören Patrick Bette (Keyboard), Jochen Bürger (Bass), Andreas Klinkert (Gitarre) und Bernhard Bürger (Gitarre) sowie Felix Greitemann (Schlagzeug) und Frontfrau Olivia Robinson als Sängerin.
Wer die Mixed Pickles buchen möchte, kann sich unter olivia@robinsonss.de an die Frontfrau wenden.