Meschede. Der Kaiser-Otto-Platz soll zum echten Mittelpunkt in Meschede werden. Jetzt liegen die Pläne für den Umbau vor. Die große Sitzmauer verschwindet.
Der Mittelpunkt von Meschede soll schöner, markanter und repräsentativer werden. Voraussichtlich vom Spätsommer an wird der Kaiser-Otto-Platz dafür gründlich umgebaut.
Die jetzige Sitzmauer vor der Pizzeria verschwindet, künftig wird auch das Fahrverbot auf dem Platz besser durchgesetzt. Und: Es soll wieder Wasser fließen. Der Stadtrat hat die Pläne einstimmig gebilligt.
Als Platz markanter
Der Kaiser-Otto-Platz soll als eigenständiger Platz erkennbarer werden. Deshalb wird auch nicht einfach nur das Pflaster aus der Fußgängerzone weiterverlegt – ein eintöniger Charakter soll vermieden werden. An dem Kaiser-Otto-Platz, an der Straße zum Stiftsplatz und auf dem Stiftsplatz selbst sind deshalb stattdessen großformatige, rechteckige Steine in zwei unterschiedlichen Maßen vorgesehen.
Sitzen an den Sonnenseiten
Die jetzige große Sitzmauer mit Mauer am Kaiser-Otto-Platz wird abgebaut – sie wirke aktuell wie eine Barriere, heißt es von den Planern. Neu sind dann stattdessen zwei große Sitzmöglichkeiten an den sonnigen Seiten: Zur Zeughausstraße hin wird das dann eine umlaufende Sitzfläche mit Rückenlehne, an der nordwestlichen Ecke sind es weitere Sitzbänke ohne Lehnen. Hier ist auch ein Wasserspiel mit Spritzdüsen im Boden für Kinder geplant, außerdem weitere Spielgeräte – wahrscheinlich bodengleiche Trampoline. Die jetzige große Wippe wird ab- und nicht wieder aufgebaut.
Die Rolle der Kirche
Die St.-Walburga-Kirche sticht künftig als Bauwerk deutlicher hervor. Ringsum wird dann ein anderes, kleineres Pflaster als im Umfeld verlegt, um die historische Kirche vom modernen Platz optisch abzuheben: Durch einen rustikalen Betonstein oder einen dunkelgrauen Naturstein.
Das Pflaster soll mit einem fünf Zentimeter breiten umlaufenden Band aus Cortenstahl eingefasst werden. An der Ecke der Kirche, wo sie auf den Kaiser-Otto-Platz trifft (und bereits ein Höhengefälle besteht), wird eine neue Treppenanlage mit zwei oder drei Stufen und Podest entstehen, die künftig als kleine Bühne genutzt werden kann – oder eben zum Sitzen.
Stiftsgarten wird abgesenkt
Nebenan der Stiftsgarten (die kleine Parkanlage hinter der Kirche) wird auch umgestaltet – hier ist die Katholische Gemeinde als Eigentümer federführend. Erste Ideen dafür liegen vor: Der bislang erhöht liegende Garten soll auf die Höhe der unten liegenden Steinstraße abgesenkt und damit besser begehbar werden. Die bisherigen Bäume sollen entfernt und durch zwölf neue ersetzt werden – die Zahl der Apostel aufgreifend.
Geschichtsbrunnen verlegen
Am Stiftsplatz wird die Stufenanlage im Bereich des Café Pan erneuert und großzügiger ausgebildet – dort sollen auch Sitzmöglichkeiten für jedermann und für die Gastronomie entstehen. Der schöne, aber bislang kaum zur Geltung kommende Geschichtsbrunnen wird verlagert: Er soll künftig vor der Kirchenverwaltung stehen - vor der hellen Fassade dieses Gebäudes soll der dunkle Brunnen dann besser wirken.
Stiftung spendet Tor-Skulptur
Die Bürgerstiftung spendet der Stadt eine neue Brunnenskulptur – ein symbolisches Tor: Sie soll am südlichen Ende des Kaiser-Otto-Platzes zwischen Kirche und dem Arkadengang an der Steinstraße stehen. Realisiert wird sie durch das Künstlerehepaar Busse-Schenk (Visbeck). Die Skulptur zeigt ein hohes vertikales Tor aus Corten-stahl, in das eine um 90 Grad gedrehte Edelsteinplatte eingestellt ist, über die dann ständig Wasser fließen wird.
Mehr Bäume
Es wird mehr Bäume geben als bisher. Die beiden großen Bäume an der Sitzmauer und am Eiscafé bleiben stehen. Neu hinzu kommen künftig eine Zerreiche und zwei Zierkirschen. An den Straßen ringsum sind Gleditschien vorgesehen - das sind mittelgroße Bäume mit lichtdurchlässiger Krone, hellgrünem Laub (im Herbst gelb), fast ohne Früchte.
Der Emhildisplatz
Am Emhildisplatz (das ist das Plätzchen an der Vikarie, eingangs der Fußgängerzone aus Süden) werden die unattraktiven Buswartehäuschen abgebaut und durch moderne wie am Winziger Platz ersetzt. In dem Bereich soll auch eine neue Garage für den Pfarrer entstehen – kaschiert durch Bäume.
Poller gegen das Durchfahren
Nicht mehr möglich sein wird künftig das (eigentlich ohnehin schon verbotene) Durchfahren des Kaiser-Otto-Platzes mit Autos und das Parken: Versenkbare Poller sperren Meschedes Mittelpunkt künftig komplett ab.
>>>HINTERGRUND<<<
Beginnen werden die Arbeiten im Kernbereich des Kaiser-Otto-Platzes und seiner Anbindung an die Zeughausstraße.
Alleine für den ersten Bauabschnitt entstehen Kosten von 720.000 Euro (wovon die Stadt 288.000 Euro selbst bezahlen muss).
Hinzu kommen für die Stadt außerdem 43.000 Euro an Planungskosten.