Eslohe. Wir stellen die heimischen Schulen vor. An der Realschule Eslohe gibt es eine Arbeitsgemeinschaft „Jugend forscht“ - mit Begeisterung und Erfolg.

Experimentierten und forschen, das soll künftig ein weiterer Schwerpunkt an der Realschule in Eslohe werden. Der Anfang ist bereits gemacht: Im Februar fahren Schülerinnen und Schüler mit ihren Arbeiten zum Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ nach Paderborn. Neben der Esloher Realschule gibt es im HSK nur eine weitere Schule, die sich an dem Wettbewerb beteiligt.

Schulleiterin Katrin Schulte-Bärbig ist begeistert: 20 Jungen und Mädchen ihrer Schule hatten sich gemeldet, als zu Beginn des Schuljahres die AG „Jugend forscht“ ins Leben gerufen wurde. Mit einem solch großen Zuspruch habe sie nicht gerechnet, sagt sie. Begeistert ist sie auch vom Engagement der Schüler, wenn es darum geht, im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) neue Ideen zu entwickeln. Da könne man manchmal nur staunen, sagt sie.

Ehrgeiz in der Freizeit

Das geht Dr. Barbara Schäfer nicht anders. Seit 2018 unterrichtet sie in Eslohe Mathe, Chemie und Sozialwissenschaften und die 5er- und 6er-Klassen in Bio und Physik. Sie betreut die neue AG. „Manchmal steht man als Lehrer wirklich mit offenem Mund daneben, wenn die Schüler loslegen“, sagt sie und lacht. Und losgelegt haben die Schüler gleich mit mehreren Projekten. So haben Lukas Grosch, Lisa Illgen und Maximilian Hertwig beispielsweise eine Bilderverwaltungs-App entwickelt, die Ordnung in die hunderte von Bildern bringen soll, die heutzutage auf den Handys schlummern.

Katrin Schulte-Bärbig. Leiterin Realschule Eslohe.
Katrin Schulte-Bärbig. Leiterin Realschule Eslohe. © Frank Selter

„Dabei werden die Fotos mit Begriffen verknüpft, unter denen sie sich dann später viel leichter wiederfinden lassen“, erklärt Lukas Grosch. Ganz fertig sei die App zwar noch nicht. Aber die Esloher Realschüler wären keine Esloher Realschüler, wenn sie nicht den Ehrgeiz hätten, in ihrer Freizeit auch noch an den letzten zehn Prozent zu feilen, obwohl sie das gar nicht mehr müssten.

Im Google-Playstore

Ihr Ziel: Die App soll am Ende sogar über den Google-Playstore herunterzuladen sein. Derweil haben Paul Blume und Matthias Nölke eine wärme-isolierende Box entwickelt, in der zum Beispiel das Mittagessen warm gehalten werden kann. Und zwar nicht aus Styropor - das könnte ja jeder.

Bei ihrem Projekt ging es in erster Linie und sehr zur Begeisterung von Dr. Barbara Schäfer um Nachhaltigkeit. Deswegen besteht die Box samt Deckel aus Lehm, den sich die beiden aus der Wenne geholt haben. Zusammengehalten wird das Ganze von Ästen. Bevor sich die zwei Schüler ans Werk machten, hatten sie sich ausführlich mit der Wärmeleitfähigkeit verschiedener Materialien befasst.

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„Wir haben bei der Nachhaltigkeit aber ein bisschen pfuschen müssen“, gibt Paul Blume unumwunden zu und gesteht: „Ohne ein bisschen Kabelbinder hätte das Ganze nicht gehalten.“ Dr. Barbara Schäfer muss angesichts dieser Ehrlichkeit lachen. Denn das sei letztlich auch gar nicht das Entscheidende, betont sie ausdrücklich. In erster Linie gehe es darum, die jungen Menschen für den MINT-Bereich zu begeistern und ihre Talente und Fähigkeiten zu fördern.

ichts für die Küche, aber funktional und nachhaltig: Die wärme-isolierende Box ist mit Lehm aus der Wenne entstanden.
ichts für die Küche, aber funktional und nachhaltig: Die wärme-isolierende Box ist mit Lehm aus der Wenne entstanden. © Privat

Was ihr an „Jugend forscht“ besonders gefällt: Es werden keine Themen, sondern lediglich Fachgebiete vorgegeben: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. „Innerhalb dieser Gebiete gilt es dann, kreativ zu werden und eigene Projekte zu entwickeln, an denen die Schüler Spaß haben“, sagt Schäfer.

Fachkräfte für die Region

Ziel ist es an der Realschule Eslohe den MINT-Bereich in den kommenden Jahren nach und nach immer weiter auszubauen. Zum einen natürlich im Interesse der Schüler, zum anderen aber auch im Interesse der heimischen Wirtschaft. Wenn es darum gehe, qualifizierte Fachkräfte für die Region auszubilden, habe man schließlich auch als Schule eine wichtige Rolle, sagt Katrin Schulte-Bärbig.