Meschede. Für die SPD soll Jürgen Lipke als Kandidat bei der Kommunalwahl antreten - bei der Wahl zum Bürgermeister der Stadt Meschede.

Bei der Kommunalwahl im September will sich Jürgen Lipke für die SPD als Bürgermeister der Stadt Meschede bewerben. Kommt es damit zur Neuauflage eines alten Duells? Im Jahr 2015 hatte der Christdemokrat Christoph Weber knapp vor dem Sozialdemokraten Jürgen Lipke gelegen. Weiterhin können auch andere Bewerber ihre Bereitschaft erklären, bislang sind aber keine weiteren Kandidaturen bekannt. Voraussichtlich bis zum Frühjahr werden Parteien und Wählervereinigungen ihre Entscheidungen treffen.

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Weber: 6019 Stimmen (55,2 Prozent) - Lipke: 4887 Stimmen (44,8 Prozent): So endete die Bürgermeister-Wahl beim letzten Mal. Das Ergebnis war eindeutig, aber dennoch knapp: Hätten sich etwa 600 Stimmberechtigte anders entschieden, hätte der SPD-Kandidat vorn gelegen. Lipke hofft, dass er dieses Mal die meisten Stimmen erhält. Seit dem vergangenen Herbst habe er sich mit einer Kandidatur beschäftigt, seit dem Jahresende habe er sich dazu entschlossen, sagte er.

Kernstadt und Ortsteile

Der Vorstand des Stadtverbands hat ihn bereits einstimmig nominiert. Theoretisch könnten sich auch andere SPD-Mitglieder bewerben, damit wird aber nicht gerechnet. Im Frühjahr, so Vorsitzender Maximilian Bunse, sollen der Bürgermeister-Kandidat und die Kandidaten für die Wahlkreise im Stadtgebiet offiziell aufgestellt werden.

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Lipke nennt als „Dauerbrenner“ schon jetzt die Balance aus Kernstadt und den Ortsteilen innerhalb der Stadt Meschede; Wohnen, Nahverkehr und medizinische Versorgung seien weitere wichtige Themen. Und die Bildung: „Meschede ist gut aufgestellt, aber wir müssen aufpassen, dass es so bleibt“, sagte er mit Blick auf zurückgehende Schülerzahlen. Einsetzen will sich der SPD-Kandidat für beitragsfreie Kitas.

Beim demografischen Wandel will er um Fachkräfte und Auszubildende werben - auch mit ungewöhnlichen Ideen: „Warum sollen Lehrlinge nicht günstig bei uns auf dem Dorf wohnen und beispielsweise mit dem Bürgerbus nach Meschede gefahren werden?“ Auch um Sicherheit und Sauberkeit möchte er sich kümmern: „Ich hätte keine Bange, auch mal mit dem Ordnungsamt rauszugehen!“ Details für den Wahlkampf will Lipke mit der SPD entwickeln.

Tätig bei der Bundespolizei

Die Qualifikation für das Amt des Bürgermeisters zieht Lipke aus seiner Karriere, wie er sagt: „Führung kann ich.“ Der Freienohler war lange Zeit hauptamtlicher Personalrat bei der Bundespolizei, inzwischen arbeitet der Polizeihauptkommissar wieder im operativen Dienst und erstellt Risikoanalysen zu Einreisen aus dem Non-Schengen-Raum, freiwillig übernimmt er zu einem Viertel auch Passkontrollen am Flughafen in Dortmund, um unmittelbar am Geschehen zu sein.

>>> Zur Person

Jürgen Lipke ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat fünf Kinder und drei Enkelkinder.

Er stammt gebürtig aus Marl, seine Familie zog 1967 aus dem Ruhrgebiet ins Sauerland nach Freienohl.

Seit 1998 ist er im Bezirksausschuss Freienohl tätig, seit 2004 im Stadtrat, von 2009 bis 2014 war er ehrenamtlicher zweiter stellvertretender Bürgermeister, seit 2014 ist er Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat. 2015 war er bereits Kandidat für das Amt des Bürgermeisters.