Schmallenberg. Skibetrieb ist aktuell in Schmallenbergs Skigebieten nicht möglich. So sehen die Liftbetreiber die Situation. Sie geben auch einen Ausblick.
Der Winter hat sich schnell wieder verabschiedet: Nach einigen Tagen mit Schnee im Stadtgebiet sind die Temperaturen wieder gestiegen. Mit dem anhaltenden Regen verabschiedete sich auch der restliche Schnee, für Schneekanonen ist es zu warm. Der Hunualift in Bödefeld hatte daraufhin das Skigebiet vorerst wieder geschlossen. Das sagen die heimischen Betreiber der Skilifte zur aktuellen Situation.
Hunaulift in Bödefeld
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„Der Winter lässt sich leider nicht planen – das sind wir so gewohnt. Unsere Kernsaison fängt Mitte Januar an“, sagt Betriebsleiter Christian Lingemann vom Hunaulift Bödefeld. Das Wetter könne aber auch sehr schnell umschlagen. Kritisch ist die Situation nicht: „Nach einer Reihe durchschnittlichen bis guten Wintern, werden wir auch mal, im schlimmsten Fall, einen milden überstehen.“ Der Winter 87/88 war bislang mit sechs Saisontagen der mildeste in den 50 Jahren Liftgeschichte.
„Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass unsere Besucher einen später Winter gern bis in den März nutzen, während bei einer langen, frühen Saison die Lust am Schnee nach Karneval dahinschmilzt. Es ist also noch ausreichend Hoffnung vorhanden.“
Skilanglaufzentrum Westfeld
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Etwas Schnee liegt noch im Skilanglaufzentrum Hochsauerland Westfeld-Ohlenbach. „Wir haben schon einige Tage die Loipen beschneit. Es hat aber noch nicht für eine Öffnung gereicht“, sagt Heinrich Berghoff. Generell habe
das Langlaufzentrum zwischen 60 und 70 Öffnungstagen im Schnitt - „das verdanken wir auch der guten Lage.“
In dem Tal sei es sehr kalt, der Schnee sei dort auch besser vor Wind geschützt - häufig seien auch schon Skirennen als Ausweichort in Westfeld veranstaltet worden, wenn anderswo der Schnee ausblieb oder schon wieder weg war.
Kritisch sieht das Westfelder Team die aktuelle Situation deswegen nicht: „Die Hauptsaison hat noch nicht begonnen. Wir brauchen noch zwei oder drei kalte Tage zum Beschneien und zum präparieren der Pisten, dann startet bei uns die Saison.“
Denn der Kunstschnee, der für die Loipen produziert wird, bleibt meist aufgrund der guten Standortbedingungen auch lange liegen, alle Loipen seien durch die Sporthochschule Köln in Verbindung mit der Wintersport Arena Sauerland zertifiziert.. „Wir haben hier eine gute und große Infrastruktur.“
Schmallenberger Höhenlift
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Auch der Schmallenberger Höhenlift hat aktuell geschlossen. Auf der Website sieht man auf den Webcam-Aufnahmen noch einige Schneereste auf der Piste - zum Skifahren reicht das allerdings nicht. Der Lift hat eine Schlepplänge von 900 Metern und wird vom Ski-Club Schmallenberg betrieben. Zuletzt wurde dort nach einem Brand ein neues Kassenhäuschen gebaut, um sich auf die Saison vorzubereiten (wir berichteten).
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„Bei uns ist es auch immer so gewesen das wir Mitte/Ende Januar Schnee bzw. Frost für die Schneeproduktion bekommen haben. Bis jetzt ist es noch nicht außergewöhnlich, dass wir diese Saison noch keinen Betriebstag hatten.“ Natürlich wäre es schön, wenn um den Jahreswechsel Schnee liegen würde, aber das ist die Ausnahme (bisher einmal in den letzten 12 Jahren).
„Meiner Meinung nach, ist durch die Beschneiung in höher gelegene Skigebieten im Sauerland, ein wenig das Gefühl dafür verloren gegangen, wann bei uns Schnee liegt. Wenn ich mich zurückerinnere fällt mir spontan ein, das wir bei uns fast immer Karneval Ski gefahren sind.“
Skigebiet Hohe Lied
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„Es ist selten, dass an Weihnachten und danach bereits so viel Naturschnee fällt, dass bei uns ein Skibetrieb möglich ist“, sagt Rita Hellermann vom Skigebiet Hohe Lied. „Dennoch stellen wir fest, dass die Schneefallgrenze steigt und die Naturschneemengen nicht mehr in der Dimension fallen, wie in der Vergangenheit. Seit drei Jahren haben wir Skitage im einstelligen Bereich. 2017 war ein Ausreißerwinter mit 20 Skitagen. Mittlerweile läuft unser Lift im Sommer regelmäßiger, als im Winter.“
Das Skigebiet habe sich im Dezember bereits von einem Teil der Beschneiungsanlage getrennt. „Unsere Höhen- und Hanglage macht eine Beschneiung relativ schwierig und eine millionenschwere Investition in eine leistungsfähige Kunstschneefabrik macht keinen Sinn, da sich diese Kosten nie amortisieren würden.“
Jetzt sei ein Ausbau des Sommerbetriebes und eine erweiterte Hüttenöffnung geplant. Die Hütte sei ein gutes zweites Standbein.
„Am Sonntag z. B. Hüttenfrühstück mit Frühschoppen oder am 9.2. Frühstück mit Cilly Alperscheidt, Hochzeits-, Betriebs-, und Gruppenfeiern und mehr.“ Im März könne man sagen, ob es ein guter oder schlechter Winter war. „Bisher hatten wir noch keinen Saisontag. Das heißt aber noch nichts. Wenn ne große Schüppe Naturschnee kommt sind wir startklar. Also gehen wir optimistisch in die Saison - als Sauerländer steckt man den Kopf nicht so schnell in den Sand.“