Schmallenberg. Die neuen Attraktionen Jump und Hologate in Schmallenberg im Test. Lohnen sich virtuelle Zombiespiele und Trampolin-Basketball?

18.45 Uhr. Die Tische sind voll, ein Kegler landet einen Treffer: Es ist viel los in der Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg. Kinder und ihre Eltern, Paare, Freunde, Stammtische sind da. Auch an der Kletterwand versuchen sich noch einige Kletterer an den verschiedenen Strecken. Die - mit Abstand - aber wohl längste Schlange bildet sich vor der neuen Virtual-Reality-Plattform „Hologate“, die erst vor Kurzem offiziell eröffnet wurde. Über einen Bildschirm können Besucher die Spiele mitverfolgen. Auch ich werde heute spielen.

Die knalligen Socken sind ein „Muss“

Allerdings - um die Wartezeit zu überbrücken - wage ich mich zuerst auf die Trampoline der neuen Trampolin-Anlage „Jump“. Geschäftsführer Christian Koch drückt mir und meinem Freund knall-orangene Socken mit schwarzen kleinen Streifen und der Aufschrift „Jump“ in die Hand, zum Springen ein Muss.

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Denn auf der Anlage müssen die hygienischen Vorschriften eingehalten werden - „sie dienen aber auch zur Sicherheit“, so der Geschäftsführer. Was ich mir merken kann: Nicht zu zweit auf einem Trampolin hüpfen. Ansonsten freie Bahn. Eine Gruppe Jugendlicher beendet gerade schweißgebadet ihre Sprung-Stunde. Eine andere Gruppe bekommt eine kurze Einweisung von einem Trainer, bevor es losgehen kann.

Ich versuche mich im springenden Basketball, es klappt auch ganz gut, ist aber doch anstrengender als ich vermutet hätte. Nach guten 15 Minuten Sprungspaß inklusive Dodge-Ball und mehr legen wir eine kurze Pause ein, um fit für unser Hologate-Spiel zu sein. Darin sehe ich die wahre Herausforderung des Abends.

Meinungsverschiedenheit bei Auswahl

19.35 Uhr. Einige Gruppen, die fertig mit ihrem Spiel sind, verlassen die große Halle. Jetzt sind wir dran. Auf der rechten Seite hängen die Hologate-Westen und die Spielzeug-Pistolen. Die Brillen, über die wir in eine virtuelle Realität gelangen sollen, baumeln vom Gerüst herunter. „Bereit?“, fragt Christian Koch uns. Na ja, sicher bin ich mir nicht. Meine einzige Computerspiel oder Playstation-Erfahrung besteht bislang aus dem Spiel „Löwenzahn“, „König der Löwen“ oder dem Sing-Spiel „Singstar“ (wo mein Vater regelmäßig den Stecker zog, weil wir so schief gesungen haben). Wählen kann man aktuell aus fünf Spielen. Ich bin für Schneeballschlacht, die Entscheidung fällt dann aber auf „Zombyte“, ein Zombiespiel. Einen Versuch ist es wert.

Hilfestellungen über Kopfhörer

Wir ziehen die Westen über, die flexibel über ein Band am Rücken verstellt werden können, bekommen die „Waffen“ in die Hand und die Brille aufgezogen, die sich ebenfalls verstellen lässt. Über die Kopfhörer, die an der Brille integriert sind, kann ich meinen Mitspieler hören - wir sind ein Team und sollen uns im Kampf gegen die Zombies verständigen. Ob ich eine große Hilfe sein werde? Ich denke nicht.

Auch Christian Koch, der an dem Abend Spielleiter ist, kann uns über die Kopfhörer Hilfestellungen geben. Los geht’s. Ich kann auf einmal um mich herum eine andere Welt wahrnehmen. Wir sind in einem Raum, es gibt mehrere kleine Türen, auch hinter mir. Mit der Brille sind 360-Grad-Drehungen möglich. Kaum umgeschaut startet eine Frauenstimme mit dem Runterzählen: 3,2,1….“ Da fällt mir auf, dass ich bei der Einweisung nicht zugehört habe. „Was muss ich machen?“, frage ich über die Kopfhörer. „Nicht sterben und schießen“, lautet die Antwort.

Reale Begegnung mit Zombies

Aber das ist leichter gesagt als getan, es sind nämlich ziemlich ziemlich viele Zombies, die von allen Seiten angerannt kommen. Sie strecken die Hände aus, ich fühle die Berührungen wie ein Kratzen durch die Weste, was bei mir für den ein oder anderen Schreckensmoment sorgt. Mein Bildschirm blinkt rot. „Du musst auf mich schießen“, ruft mein Freund. Ich verstehe nichts mehr. So aktiviere ich wohl sein Leben wieder. Und wir sollen auf weiße Scheiben schießen, um Extras zu aktivieren. Ich sterbe im Spiel. Zu viele Zombies haben mich erwischt - und ein riesiger Drachen. Gefühlt geht das Spiel Ewigkeiten, ich lebe wieder, schieße wieder, sterbe wieder.

Mein Herz pocht, als ich am Ende die Brille absetze. Es war anstrengend und irgendwie auch verrückt, wie real sich die Berührungen der Zombies angefühlt haben. Der Punktestand steht fest: Natürlich war ich schlechter, als mein Freund. Damit kann ich leben. Beim nächsten Mal spielen wir dann übrigens Schneeballschlacht!