Schmallenberg. Noch bis zum 10. Januar läuft bei der CDU die Auswahl für den Bürgermeisterkandidaten. Kämmerer Burkhard König verrät, warum er dabeisein will.

Kämmerer und Erster Beigeordneter Burkhard König (57) ist einer von möglicherweise mehreren Bewerbern für das Bürgermeisteramt im kommenden Jahr bei der Kommunalwahl. Nach der Entscheidung von Schmallenbergs Bürgermeister Bernhard Halbe (CDU), im kommenden Jahr bei der Kommunalwahl im September nach einer Amtszeit von 21 Jahren nicht erneut zu kandidieren, hatte die CDU Schmallenberg den Zeitplan für die Benennung eines Bürgermeisterkandidaten festgelegt. Eine Entscheidung für einen Kandidaten fällt im März des kommenden Jahres. Im Interview erzählt Bewerber Burkhard König von den Hintergründen seiner Entscheidung für eine Kandidatur und möglichen Plänen für das Stadtgebiet.

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Burkhard König:Schmallenberg steht ausgesprochen gut dar. Ich möchte an die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre anknüpfen und diese fortsetzen. Deshalb habe ich mich als Kandidat der CDU für das Amt des Bürgermeisters für die Kommunalwahl beworben. Als Kämmerer und Erster Beigeordneter setze ich mich schon viele Jahre für die Stadt Schmallenberg ein. Ich möchte dies nun in anderer Funktion tun.

Sie haben immer betont, dass Ihnen Ihre Rolle als Kämmerer Spaß macht, warum dann ein Wechsel?

Meine jetzige Aufgabe mache ich mit viel Leidenschaft. Aber jetzt möchte ich mich in noch verantwortungsvollerer Position weiter für eine positive Entwicklung der Stadt einsetzen - als Bürgermeister. Ich stehe für die Stadt Schmallenberg und ihre Bürger und möchte mich für Ihre Belange einsetzen. Als Bürgermeister geht das am besten.

Was sind Themen, die in den kommenden Jahren die Stadt beschäftigen werden? Und Sie als möglichen Bürgermeister?

Die Megathemen des nächsten Jahrzehnts sind sicherlich der Klima- und Umweltschutz, die Gesundheit mit dem Schwerpunkt der ärztlichen Versorgung aber auch die Vereinbarkeit von Arbeit/Beruf mit Familie und Freizeit. Weitere werden in einer sich immer schneller drehenden Welt folgen. Hieran gemessen wird es im Wettbewerb der Städte und Gemeinden, der Regionen um Einwohner, Fachkräfte, um Gewerbeansiedlungen oder auch Touristen/Gäste, um den weiteren Ausbau der verlässlichen Betreuung von Kindern und Jugendlichen, um die Reduzierung des Klimagases CO², um Themen wie Digitalisierung oder auch den flächendeckenden Mobilfunk gehen. Dies und vieles Weitere findet sich im aktuellen Haushalt mit der Finanzplanung bis 2023 wieder.

Sie haben über den Wettbewerb um Touristen und Einwohner gesprochen. Gibt es da seitens der Stadt konkrete Pläne, wie man in diesem Wettbewerb „hervorstechen“ möchte?

Wir müssen mit unseren Vorteilen werben: bezahlbare Mieten, Vollbeschäftigung, Sicherheit, gepflegte Orte, Wohnen in der Natur, ausreichend Kindergartenplätze, gute Schulen, alle drei Schulformen vor Ort. Da gibt es so viel, bei dem die Großstädte bei weitem nicht an uns heran reichen. Eine andere Lücke wird bald der Vergangenheit angehören: Mit dem laufenden Glasfaseranschluss unserer Dörfer, der Gewerbegebiete und Schulen sind auch unsere Außenbereiche so schnell im Netz wie die Ballungsräume. Dazu gehört auch unsere Forderung nach dem Schließen der Mobilfunklöchern und die Forderung nach aktuellen Standard 5 G. Auch eine ausreichend ärztliche Versorgung ist einer dieser Punkte im Wettbewerb. Am Ende sind es die vielen kleinen Stellschrauben, die es zu bedienen gilt, um eine Region, eine Stadt attraktiv erscheinen zu lassen.

Welche Sorgen oder Hoffnungen gibt es in Bezug auf die medizinische Versorgung in der Region?

Wir benötigen dauerhaft ausreichend Haus- und Fachärzte. Für junge Ärzte müssen genügend Anreize geschaffen werden, sich im ländlichen Raum niederzulassen. Die Insolvenz des Krankenhauses Winterberg führt die Herausforderungen für Krankenhäuser im ländlichen Bereich deutlich vor Augen. Das Finanzierungssystem wird den Bedingungen auf dem Lande nicht gerecht. Wollen wir nach Fredeburg nicht noch weitere Standorte in der Region verlieren, muss sich hier dringend etwas ändern. Systembedingt zuständig sind andere, wie Bund, Land, kassenärztliche Vereinigung – als Stadt können wir den Erhalt und die Verbesserung der Strukturen immer wieder einfordern, ansonsten uns um die Rahmenbedingungen kümmern, wobei wir wieder beim Wettbewerb der Städte und Gemeinden, in diesem Fall um Ärzte, wären.

Die Stadt hat seit 2007 einen ausgeglichenen Haushalt, erwirtschaftet jedes Jahr Überschüsse und ist bekannt für eine sparsame Haushaltspolitik. Würde sich das in den kommenden Jahren fortsetzen?

Mein besonderes Augenmerk wird natürlich wie bisher auch auf gesunden Finanzen bei niedriger Belastung durch Steuern und Abgaben wie auch einer ausgewogenen Entwicklung unserer Kernstädte Schmallenberg und Bad Fredeburg aber auch unserer vielen Dörfer liegen. Gemeinsam mit Rat und Verwaltung, aber auch der Beteiligung der Einwohner und Einwohnerinnen möchte ich dies in der nächsten Wahlperiode leisten und so zu einer weiterhin erfolgreichen Entwicklung unserer Stadt beitragen.

>>>HINTERGRUND

Die Ortsverbände sowie alle CDU-Mitglieder sind aufgerufen, bis spätestens 10. Januar 2020 mögliche Bewerber und Bewerberinnen vorzuschlagen.

Die Entscheidung über die endgültigen Kandidaten treffen die Schmallenberger CDU-Mitglieder am 31. März 2020 in einer Aufstellungsversammlung, zu der laut Vorstand gesondert eingeladen wird. Auch in diesem Rahmen werden die Bewerber die Gelegenheit erhalten, sich persönlich vorzustellen.