Eslohe. Es gibt viele Ideen auch im Detail, wie Eslohe künftig aussehen wird – bis hin zu blau leuchtenden Lichtern an der Essel. 2020 geht es los.

Anderthalb Jahre werden die Bauarbeiten dauern, dann präsentiert sich der Esloher Ortskern in einem ganz anderen Licht. Starten sollen die Arbeiten im März 2020. Bis dahin werden Rat und Verwaltung noch über viele Details zu entscheiden haben. Das ist bei einem Zwischenbericht des Planers Jürgen Wagner deutlich geworden.

Ein Riesenschritt nach vorne

Eine Entscheidung hat der Bauausschuss bereits getroffen: Auf den 4000 Quadratmetern, die es im Zuge der Sanierung zu pflastern gilt, soll ein ruhiges changierendes Pflaster verlegt werden - also ein Pflaster in zwei verschiedenen Grau- bzw. Anthrazittönen, die sich nicht allzu sehr voneinander unterscheiden, um die Flächen nicht zu unruhig wirken zu lassen.

Was die Beleuchtung angeht, könnte die Gemeinde Eslohe mit der Ortskernsanierung einen riesigen Schritt nach vorn machen.

Eine Detailansicht, wie es künftig am Platz der Deutschen Einheit aussehen soll.
Eine Detailansicht, wie es künftig am Platz der Deutschen Einheit aussehen soll. © WP

Vorgestellt hat Wagner dem Bauausschuss Laternen, die deutlich mehr können, als nur Licht zu spenden. Er präsentierte LED-Laternen, in die modernste Technik integriert werden kann - etwa eine Ladestation für E-Bikes, Webcams oder ein Lautsprecher-System, das beim Esloher Herbst zum Einsatz kommen könnte. Zusätzlich verfügen die Lampen über einen LED-Ring, der farblich verändert werden kann. Wagners Idee: Bei Laternen entlang der Essel könnte der Ring blau leuchten, in allen anderen Bereichen in einem Ockerton.

Schutz vor Vandalismus

Eine weitere Entscheidung, die Rat und Verwaltung noch zu treffen haben: Welche Bänke sollen aufgestellt werden? Und hier scheiden sich die Geister, bevor es überhaupt konkret wird. Zur Wahl stehen weitgehend Vandalismus resistente Sitzgelegenheiten aus Metall oder deutlich gemütlichere Holzbänke. Während Bürgermeister Stephan Kersting „die ersten Schnitzereien bereits jetzt vor Augen hat“, betont CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen ausdrücklich: „Wir dürfen die Planungen nicht nur mit Blick auf möglichen Vandalismus ausrichten.“

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„Wir reden von Eslohes guter Stube“

Man müsse Dinge sicherlich nicht provozieren. „Aber was nützt uns die sicherste Metallbank, auf der am Ende niemand sitzen möchte.“ In erster Linie müsse es bei den Planungen darum gehen, dass die neue Bereiche von den Bürgern gern angenommen würden. Vandalismus zu verhindern, müsse mit anderen Methoden versucht werden. Das gleiche gelte aus seiner Sicht auch, wenn es darum gehe, die Spielgeräte zu planen. Hier war aus Sorge vor Vandalismus bereits der geplante Kletterfelsen gestrichen worden. Das sieht Planer Jürgen Wagner ähnlich: „Wir reden hier von Eslohes guter Stube. Da kann und muss dann auch mal mehr Pflegeaufwand betrieben werden“, so der Experte aus Gleidorf.

Vom Tisch ist derweil der Plan für eine komfortable Mittelinsel auf der Tölckestraße.

Hier an der Tölckestraße im Bereich des Fachmarktzentrums wird keine Mittelinsel entstehen können, weil der Grunderwerb scheiterte.
Hier an der Tölckestraße im Bereich des Fachmarktzentrums wird keine Mittelinsel entstehen können, weil der Grunderwerb scheiterte. © Frank Selter

Ihr Bau ist in der vergangenen Woche am Grunderwerb gescheitert, der zwingend erforderlich gewesen wäre, um den nötigen Platz zur Verfügung zu haben. Jetzt will die Gemeinde für einen Zebrastreifen kämpfen - hier aber haben Polizei und Verkehrsbehörden noch ein Wörtchen mitzureden.

Ansonsten hat sich gegenüber den Planungen nichts Wesentliches verändert: Die Essel soll im Zuge ihrer Renaturierung erlebbar gemacht werden - unter anderem durch den Bau von Sitztreppen aus Naturstein. Der Bereich am Wasser soll so gestaltet werden, dass Kinder dort spielen können. Der Platz der Deutschen Einheit und der Raiffeisenplatz sollen deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnen - unter anderem durch den Bau eines Brunnens. Alles in allem werde der zentrale Bereich des Kernortes deutlich mehr Flaniercharakter bekommen, hatte Wagner es damals formuliert.

>>>HINTERGRUND<<<

Starten werden die die Arbeiten Mitte März im Bereich zwischen der Rückseite des Netto-Marktes und der Tölckestraße mit der Renaturierung der Essel und dem Bau einer Brücke, der etwa Mitte Juni erfolgen könnte. Spätestens Mitte Juli soll dieser erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. Der zweite Abschnitt wird sich im Anschluss der Esselpromenade widmen. Für Sommer 2020 ist der Bereich Hilleweg und Papestraße bis vors Spritzenhaus vorgesehen.

Im August/September soll es dann am Raiffeisenplatz losgehen. Zur Vorbereitung müssen hier bis spätestens Februar noch - wie angekündigt - die Kastanien gefällt werden. Ende 2020 Anfang 2021 wird dann der Bereich zwischen Raiffeisenplatz und Papestraße angegangen. Hierdurch wird es absehbar zu Einschränkungen beim Esloher Herbst kommen.

Der letzte Abschnitt wird der Bau der Tölckepromenade im Frühjahr 2021 sein.