Schmallenberg/Winterberg/Bad Berleburg. Nach einem Unfall mit einer Wisentkuh auf der B 236 nahe Albrechtsplatz gibt es erste Reaktionen aus Schmallenberg: „Es muss etwas passieren.“

Einen schweren Verkehrsunfall hatte es am Freitagmorgen auf der B 236 zwischen Hoheleye und Albrechtsplatz gegeben. Ein 48 Jahre alter Mann aus Winterberg war dort gegen kurz nach 7 Uhr mit einer Wisentkuh kollidiert. Das Tier starb noch am Unfallort. Der Mann wurde leicht verletzt. Es gibt erste Reaktionen aus Schmallenberg.

Große Waldschäden

„Leider war es nur eine Frage der Zeit, bis so ein Unfall passiert“, sagt Lucas von Fürstenberg, Sprecher der Interessengemeinschaft Pro Wald, die auch Waldbauern aus Schmallenberg vertritt. Die Waldbauern prangern seit langem auch auf juristischem Wege große Schälschäden an ihren Buchen an, die die Wisente verursachen.

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Seit Beginn des Artenschutzprojekts wurde auf mögliche Verkehrsgefährdungen durch die Wildtiere hingewiesen, Hinweisschilder gibt es auch an der betroffenen Strecke. In den vergangenen Tagen sei die Herde wiederholt an der B 236 bei Hoheleye gesichtet worden, so von Fürstenberg weiter.

Es habe bereits zuvor Vorfälle auf den Straßen gegeben, sagt Lucas von Fürstenberg – allerdings nicht so gravierend. Er sieht eine erhöhte Gefahr für weitere Unfälle: „Die Herde wird immer größer, es sind längst über 25 Tiere. Und sie wird weiter wachsen.“

Forderung: Projekt einstellen

Dieser, so wie bereits auch andere Unfälle zeigten, dass eine Gefahr von den Wisenten ausgehe, so Schmallenbergs Bürgermeister Bernhard Halbe. „Aus unserer Sicht wird es Zeit, das Projekt einzustellen.“ Durch die freilebende Herde komme es nicht nur zu Gefahren im Straßenverkehr, wenn die Tiere die Straßen überqueren, sondern immer wieder auch zu großen Schäden in den hochwertigen Buchenwäldern. „Wir halten das Projekt für gescheitert“, sagte Halbe dazu.