Meschede. Diese Entscheidung wird die Zusammensetzung des Kreistags verändern: Die AfD tritt an. Alle Partei bereiten sich auf die Kommunalwahl vor.

Bislang steht für die Kommunalwahl 2020 in Meschede nur fest: Bürgermeister Christoph Weber (CDU) wird als Amtsinhaber erneut antreten. Die anderen Parteien in Meschede legen sich in der Bürgermeisterfrage noch nicht fest. Fest steht unterdessen auch: Auf dem Stimmzettel für die Wahl des neuen Kreistages in Meschede will auch die Alternative für Deutschland (AfD) stehen.

CDU

Meschedes Bürgermeister Christoph Weber 2005 an der Wahlurne mit Frau Imke.
Meschedes Bürgermeister Christoph Weber 2005 an der Wahlurne mit Frau Imke. © Stefan Pieper

Beim CDU-Stadtverband in Meschede läuft die Suche nach Kandidaten, die in den Stimmbezirken bei der Kommunalwahl antreten könnten: „Wir sind fleißig dabei. Es sieht gut aus“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Josef Sommer, selbst auch Mitglied im Stadtrat. Offiziell aufgestellt werden sollen sie bei einem Parteitag im Frühjahr.

Beim Parteitag wird auch die Bürgermeisterfrage entschieden. Der Stadtverbandsvorstand unterstützt dabei einstimmig eine erneute Kandidatur von Christoph Weber. Josef Sommer lobt dabei nicht nur die inhaltliche Arbeit („Meschede hat sich sehr, sehr erfolgreich entwickelt“), sondern auch den persönlichen Stil des Bürgermeisters: „Christoph Weber hat keine Berührungsängste. Er ist nahbar, die Bürger können ihn immer ansprechen.“

SPD

Die SPD will Anfang des Jahres über ihre Kandidaten entscheiden. So viel zeichnet sich dabei bereits ab: Die SPD wird voraussichtlich mit einem eigenen Kandidaten oder einer Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl antreten. „Wir führen Gespräche“, sagt Fraktionsvorsitzender Jürgen Lipke: Der Bürger solle schließlich auch eine Auswahl haben.

Der Freienohler trat bei der letzten Wahl selbst als Bürgermeister-Kandidat gegen Weber an. Ob sich das wiederholen wird, lässt Lipke zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

UWG

Deutlich verjüngen möchte sich die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG für die nächste Kommunalwahl. „Wenn wir uns für eine familienfreundliche, junge und lebendige Stadt einsetzen, dann wollen wir auch jüngere Kandidaten bieten“, sagt Fraktionschefin Maria Gödde-Rötzmeier: „Wir führen dazu gute Gespräche.“ Für die UWG im Stadtrat gelte: „Bei uns klebt keiner an seinem Mandat.“ Die Bürgermeisterfrage? „Die haben wir noch nicht entschieden.“

FDP

Ziel der FDP ist es, in allen Stimmbezirken Kandidaten aufzustellen: „Das werden wir auch schaffen“, sagt Fraktionschefin Ingrid Völcker. Auch für die Liberalen gilt: Sie sind in der Gesprächs- und Überzeugungsphase. Die Bürgermeisterfrage ist offen.

Grüne

Noch am Anfang ihrer Überlegungen zur Kommunalwahl sind die Grünen in Meschede: „Das ist alles noch offen“, so Fraktionsvorsitzende Mechthild Thoridt. Im Dezember gebe es dazu eine Mitgliederversammlung. Offen ist deshalb auch die Bürgermeisterfrage: „Darüber haben wir noch nicht nachgedacht.“

MbZ

Wieder antreten möchte das Wählerbündnis „Meschede braucht Zukunft“: „Die Überlegungen gehen dahin“, sagt Ratsmitglied Lutz Wendland. Derzeit werde überlegt, wie das Bündnis dies personell und organisatorisch stemmen könne. Die MbZ hat in Meschede rund ein Dutzend Mitglieder, auf Kreisebene arbeitet sie mit der „Sauerländer Bürgerliste“ zusammen. Das Wahlprogramm der MbZ, sagt Wendland, habe sich nicht geändert: Ganz vorne stehe dabei eine grüne Energieerzeugung in Meschede, damit die dabei entstehenden Gewinne auch vor Ort blieben. Die Bürgermeisterfrage: vollkommen offen.

AfD

Kreissprecher Jürgen Antoni von der AfD kündigt an, dass die Partei zum Kreistag antreten wird.
Kreissprecher Jürgen Antoni von der AfD kündigt an, dass die Partei zum Kreistag antreten wird. © Ted JoneS

Die Alternative für Deutschland hat im Hochsauerlandkreis bislang in Arnsberg ihren Schwerpunkt. Die AfD möchte sich gerne ausdehnen. Meschede ist dabei konkret noch nicht im Gespräch. „Wir versuchen es auch in anderen Gemeinden. Aber spruchreif ist das noch nicht“, sagt Kreissprecher Jürgen Antoni. Das Problem sei, genügend Kandidaten zu finden.

Spruchreif ist hingegen: „Auf alle Fälle: Wir werden für den Kreistag antreten“, bestätigt er. Denn die AfD habe in Arnsberg die Erfahrung gemacht, das eben viele kommunale Themen auch den Kreis betreffen würden: „Da fehlt uns die Verbindung in den Kreistag.“ Die AfD hat nach Angaben von Antoni im HSK etwa 80 Mitglieder.

Zahlen und Daten

39 Mitglieder gehören dem Mescheder Stadtrat an.

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Von Oliver Eickhoffund Jürgen Kortmann

Stärkste Fraktion ist die CDU mit 20 Mandaten (einschließlich Bürgermeister Christoph Weber). Zweitstärkste Fraktion ist die SPD mit 10 Mitgliedern (darunter auch der parteilose Siegfried Lutter).

Die UWG hat 4, FDP und Grüne haben jeweils 2 Mitglieder, die MbZ ein Ratsmitglied.

Im Kreistag ist die CDU aktuell mit 28 Mitgliedern vertreten. Die SPD-Fraktion umfasst 14 Mitglieder. Die Grünen kommen auf 4, die FDP auf 3 Mitglieder. Linke sowie die Sauerländer Bürgerliste haben jeweils 2 Mitglieder. Ein Kreistagsmitglied ist fraktionslos.