Meschede. Nach der Schließung des Großraumparkplatzes am Kreishaus in Meschede für die Allgemeinheit sind neue Probleme entstanden.

Das Parken rund um den Bereich Schlotweg in Meschede hat sich verschärft, nachdem die Kreisverwaltung ihren großen Parkplatz dort an der Henne mit einer Schranke versehen hat und der Platz nur noch Mitarbeitern im Kreishaus zur Verfügung steht.

Jetzt kontert die UWG-Fraktion im Mescheder Stadtrat: Im Gegenzug soll der städtische Parkplatz an der Steinstraße/Am Kreishaus künftig allen Kurzzeitparkern zur Verfügung gestellt werden. Bislang stehen dort kostenlos Kreisbeschäftigte als Dauerparker.

Der Kreis-Parkplatz

„Es wird nachträglich feinjustiert“, sagt Martin Reuther, Sprecher der Kreisverwaltung, zum Parkkonzept an der Henne: So wird die Schranke am Großraumparkplatz am Schlotweg inzwischen ab 13 Uhr schon nicht mehr geschlossen – weil (als Ergebnis von Zählungen) der Bedarf dann nicht mehr ganz so groß ist wie morgens, kann im Grunde jedermann dort parken.

Für die Allgemeinheit gesperrt: Der Parkplatz am Schlotweg.
Für die Allgemeinheit gesperrt: Der Parkplatz am Schlotweg. © Jürgen Kortmann

Wobei Martin Reuther ausdrücklich darauf hinweist: Laut Schild dürfen hier eigentlich eben nur Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Besucher stehen. Das Hauptproblem sei für die Mitarbeiter, morgens um 8.15 Uhr, 8.30 Uhr einen Parkplatz am Kreishaus zu finden. Dem komme man jetzt durch das Schranken-System nach. Im Gegenzug seien im Bereich der Zulassungsstelle neue Besucherparkplätze entstanden.

Der Polizei-Parkplatz

Vor der Schranken-Zeit parkten auf dem Großraumparkplatz auch Beschäftigte der Kreispolizeibehörde. Sie dürfen aber dort jetzt nicht mehr stehen – obwohl Landrat Dr. Karl Schneider auch Dienstvorgesetzter der Polizei ist. „Dann würde die Parkfläche nicht ausreichen“, betont Martin Reuther: Die Polizei habe schließlich ein eigenes Gebäude mit eigenem Parkplatz. Das verschärft wiederum die Parksituation bei der Polizei nebenan am Rautenschemm, wo auch noch Beschäftigte des Amtsgerichts parken dürfen.

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Michael Frahling, Personalratsvorsitzender der Polizei, bestätigt diese Parkprobleme, die er auch bei einer Personalversammlung bei der Polizei im Dezember ansprechen will: „Um 7.30 Uhr ist kaum noch ein Parkplatz zu bekommen.“ 20 bis 30 zusätzliche Plätze wären erforderlich – die könnten entstehen, wenn Bäume auf der Fläche gefällt würden. Wobei die Polizei vor einem Dilemma steht: Noch ist offen, ob und wann die Wache neu gebaut wird.

Der Stadt-Parkplatz

Die UWG will mehr Parkplätze für Kurzzeitparker schaffen. Dafür soll die jetzige Schotterfläche an der Ecke Steinstraße/Am Kreishaus künftig durch die Stadt Meschede hergerichtet und bewirtschaftet werden.

Parken an der Ecke Kreishaus und Steinstraße in Meschede: Diese Fläche gehört der Stadt und soll nach dem Willen der UWG künftig bewirtschaftet werden. So sollen die Dauerparker hier verschwinden.
Parken an der Ecke Kreishaus und Steinstraße in Meschede: Diese Fläche gehört der Stadt und soll nach dem Willen der UWG künftig bewirtschaftet werden. So sollen die Dauerparker hier verschwinden. © Jürgen Kortmann

„Aufgrund der neuen Situation am großen Parkplatz des Kreises, der durch eine Schranke nur noch für Bedienstete des Kreises genutzt werden kann, sollte die Stadt ihr eigenes Grundstück an der Steinstraße bewirtschaften“, so Fraktionsvorsitzende Maria Gödde-Rötzmeier: „Damit steht innenstadtnah eine weitere Parkfläche für das Parken von bis zu zwei Stunden und nicht für Dauerparker zur Verfügung“, so Gödde-Rötzmeier weiter.

Es sei nach Meinung der UWG nicht einzusehen, warum auf diesem städtischen Grundstück weiter von früh morgens bis spät nachmittags Langzeitparker wertvolle Parkflächen blockieren. Besucher der Innenstadt, die zum Beispiel aus Richtung Hennesee und Remblinghausen kommen, könnten diese Parkfläche künftig ohne weitere Parksuchfahrten durch die Stadt nutzen. „Nicht ganz abwegig“, nennt Bürgermeister Christoph Weber den UWG-Vorschlag – er möchte ihn aber ausdrücklich nicht als „Trotzreaktion“ der Stadt auf den Kreis verstanden wissen: „Das ist ein Thema, über das wir uns mit dem Kreis abstimmen müssen. Wir werden uns sachlich damit auseinander setzen.“

Der größere Parkplatz

CDU-Ratsherr Josef Sommer hat im Mescheder Stadtrat eine andere Idee ins Spiel gebracht: Weil der Großraumparkplatz an der Henne kaum einsehbar ist, könnte man doch ein zweites Parkdeck einziehen, schlägt er vor. Kreissprecher Reuther erteilt sofort eine Absage: „Wer will das bezahlen? Wir haben keinen Grund, Parkplätze zu schaffen.“ Der Parkplatz gehört dem Kreis, der – aus heutiger Sicht weitsichtig – beim Bau in den 80-er Jahren auf eine Auslösung der Parkplätze verzichtet hatte. Das Parkproblem sei eines der Stadt Meschede.

>>>HINTERGRUND<<<

103 Plätze sind auf dem Großraumparkplatz am Hennepark für die Allgemeinheit entfallen.

Die Ein- und Ausfahrt zum Großraumparkplatz wird zentral vom Schlotweg aus durch Schranken geregelt. Die Kreisbediensteten verfügen über einen Chip, der ihnen die Schranke öffnet. Das Parken ist für sie kostenfrei.

Vor den Schranken sind noch sieben kostenlose Besucher-Parkplätze, ohne Zeitvorgabe.

Wochentags ab 13 Uhr und rund um die Uhr an den Wochenenden sind die Schranken für jedermann geöffnet.