Meschede. In der Innenstadt von Meschede sind aggressive Bettler aufgefallen. Sie suchen Körperkontakt und bedenken Passanten mit lauten Rufen.

Dass Menschen aus Osteuropa auf dem Boden sitzen oder knien und hier betteln, ist kein ganz seltener Anblick mehr in Meschede. Nach Einschätzung der Behörden sind die Betroffenen meistens ein sehr kleines Rädchen von organisierten Banden und müssen abends ihre Einnahmen freiwillig oder unfreiwillig abgeben. Sie verhalten sich jedoch in der Regel friedlich. Jetzt sind erstmals aggressive Bettler in Meschede aufgefallen – das ist verboten.

Offensives Angebot: Eine Verkäuferin mit einer Obdachlosenzeitung. Die Polizei rückte an.
Offensives Angebot: Eine Verkäuferin mit einer Obdachlosenzeitung. Die Polizei rückte an. © Oliver Eickhoff

Eine goldene Bierdose in der Hand, verwaschene Sprache und auf Körperkontakt aus: Angesprochene werden, umarmt und offensiv um Geld angebettelt - dieses Szenen mit drei Männern haben sich am frühen Donnerstagmittag in der Innenstadt abgespielt. Wer passierte ohne Geld zu geben, wurde auch mit lauten, jedoch unverständlichen Rufen bedacht.

„Das ist verboten und kann mit Platzverweisen und Bußgeldern geahndet werden“, sagt Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede. Das aggressive Vorgehen ist nach seiner Einschätzung ein sehr seltenes Phänomen in Meschede. Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes waren daraufhin im Einsatz.

Auch die Verkäuferin einer Obdachlosenzeitung fiel durch ihre offensive Art auf: Sie versuchte jedem Passanten ein Exemplar in die Hand zu drücken. Die Polizei rückte an und überprüfte die Personalien der Frau. Der Verkauf von Obdachlosenzeitungen - in Meschede ebenfalls sehr ungewöhnlich - werde von der Stadt geduldet, sagte Fröhling dazu. Andernfalls müssten die Betroffenen eine Reisegewerbekarte für 250 Euro beantragen.

Allerdings, betonte Fröhling: Wer sich aggressiv belästigt fühlt, sowohl von Verkäufern wie von Bettlern, solle direkt die Polizei oder die Stadt Meschede verständigen.