Eslohe. Die Künstlerin Silke Rehberg aus Münster stellt in Eslohe aus. Eines ihrer Werke wird demnächst an der neuen Essel-Promenade zu sehen sein.

Zwei Faktoren sorgen dafür, dass sich Eslohe zu einem „kleinen“ Kunstzentrum entwickelt: Der Kunstverein Pro Forma und der Esloher Künstler Thomas Jessen. Gemeinsam gelingt es ihnen immer wieder, namhafte Künstler in das Esseldorf zu holen. Nun stellt die Münsteraner Bildhauerin und Malerin Silke Rehberg unter dem Thema „Liebe Bestie, geht es dir gut?“ im Rathaus aus.

Eine Vielfalt der Genres

Rehberg bezeichnet sich und ihr „Lebensgefühl“ als das eines „Rangers im Kunst-Nationalpark“. Ihre Rolle als Künstlerin sieht sie darin „auf den Erhalt der Artenvielfalt“ zu achten. Sie traut sich gleichzeitig an eine unglaubliche Vielfalt der Genres, Formate und Techniken. Ihre Werke sind Tonskulpturen, Comics, Zeichnungen, Collagen, Porträts und sakrale Kunst. Damit lebt sie etwas, dass manchmal in Vergessenheit geraten ist. „Vor uns haben schon viele gemalt und gestaltet. Ich sehe mich in dieser Tradition und versuche meinen eigenen Blickwinkel auf die Sache auszudrücken. Meine eigene Arbeit wird durch den Erfahrungsschatz anderer befruchtet und bereichert. Ich schaffe neue Zugänge zur Tradition“, so Rehberg im Zwiegespräch mit Jessen bei der Vernissage.

Zwei Themenschwerpunkte von Rehberg sind Menschen und Tiere: Beides eindrucksvoll in Eslohe zu sehen. In ihren Werken zeigen ihre Tierinterpretationen den Anschluss an die lange Kulturgeschichte solcher Darstellungen. Ungewöhnliche Tiere wie Krokodile werden zu Fabelwesen, oft mit menschlichen Begleitern. Oder verschmilzt Menschliches mit Tierischem? Charakter, Eigenschaften? Es liegt wohl im Auge des Künstlers und des Betrachters.

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Pferdebüsten haben es ihr angetan

Ihre Tonköpfe, in denen sie Individuen porträtiert oder Typen zur Gestalt bringen, erinnern an die plastische Kunst seit der Antike. Besonders Pferdebüsten haben es Rehberg angetan. Sie sind aus Ton und bemalt. Es sind Porträts individueller Charaktere, so wie in den Zeiten als Pferdemalerei großes Ansehen genoss. Eben eines dieser Porträts wird demnächst die neue „Essel-Promenade“ bereichern. Es wird die legendäre ungarische Stute „Kincsém“ zeigen, die dem königlichen Militärgestüt in Kisbér, der Esloher Partnerstadt, entstammt.

>>>HINTERGRUND<<<

Silke Rehberg wurde 1963 in Ahlen geboren.

Sie studierte nach dem Abitur ab 1983 Bildhauerei an der Fachhochschule Münster und Freie Kunst an der Kunstakademie Münster.

Sie schloss mit dem Diplom für Objektdesign sowie als Meisterschülerin von Timm Ulrichs mit dem Akademiebrief für Freie Kunst ab.

Rehberg erhielt ein Kulturförderstipendium der westfälischen Wirtschaft. 1995 und 1996 lehrte sie Bildhauerei an der Fachhochschule Dortmund.

1999 erhielt sie den Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen.

Ihr umfangreiches Werk, zahlreiche Ausstellungen und erste Preise zeugen von ihrer künstlerischen Bedeutung.

Die Ausstellung im Rathaus ist bis zum 5. Januar 2020 zu den Öffnungszeiten zu sehen.