Bestwig. Lars Péus läuft nach langer Vorbereitung beim großen Laufevent mit. Wenn er künftig über die A46 fährt, ist ihm eine einmalige Erinnerung sicher.
In wenigen Augenblicken geht es los. Inmitten von hunderten Läufern stehe ich dort, wo in knapp einem Monat die ersten Autos über den frisch asphaltierten Belag der A46-Ausbaustrecke rollen werden. Trotz Wind und Wetter sehe ich um mich herum viele motivierte und lächelnde Mitstreiter. So sind sich doch alle bewusst, dass diese Gelegenheit eine einmalige ist, sich über den Wegesrand hinaus - hoffentlich - ein seltenes Panorama ergeben wird und das Ende einer gewissen Vorbereitungszeit jetzt mit einem Zieleinlauf belohnt werden soll. Der Startschuss ertönt, nach und nach setzt sich das in bunt gekleidete Menschenmeer zum Trotz gegen das triste Herbstgrau in Bewegung.
Lange vorbereitet
1. Kilometer eins – soweit so gut. An mangelnder Vorbereitung soll es nicht scheitern. Viele Kilometer habe ich als Freizeitläufer in den letzten Jahren zurückgelegt. So war der Entschluss fest, mich an meinem
ersten Halbmarathon zu versuchen. Jedenfalls fast: Mit seinen 20 Kilometern erfüllt der „SuperRun“ zwar nicht die offiziellen Vorgaben an einen Halbmarathon (21,0975 Kilometer), die Rechnung ist allerdings nicht ohne zahlreiche sauerländische Höhenmeter gemacht.
2. Kilometer zwei lasse ich hinter mir. Fünf Wochen bevor ich mein Soll erfüllen wollte, wurde mein Trainingsplan voller. Darauf standen dann etwa Lauftechnik-Übungen, Steigerungsläufe und Dauerläufe. Die 20 Kilometer stellten sich dabei erwiesenermaßen als lösbare Aufgabe dar.
Schwindelige Höhe
3. Kilometer drei neigt sich dem Ende. Ganz so leicht wie gewohnt fällt mir das Laufen nicht. Ohnehin wird mir wieder bewusst, dass ich für den „SuperRun“ im falschen Starterfeld laufe. Keine aberwitzige Schusseligkeit, sondern Beweis dafür, dass eine
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noch so ernsthafte Vorbereitung und feste Vorsätze nicht ohne die Zustimmung des Körpers funktionieren. Vier Tage vor dem Start schienen mir Halsentzündung und Fieber einen Strich durch die Pläne zu machen. Den Umständen entsprechend sollten es wenigstens fünf Kilometer werden.
4. Kilometer vier führt in schwindeliger Höhe von 115 Metern über dem Grund über die höchste Talbrücke NRWs. Beim Blick über die Schulter zeigt sich trotz der Witterung ein Ausblick über Nuttlar bis nach Ostwig und Bestwig sowie in Richtung Warstein und Rüthen. Beim Blick nach vorne und nach hinten
bestätigt sich, dass der A46-Run ein Event für Jung und Alt, Leistungs- und Hobbysportler, Gruppen und Einzelkämpfer ist.
Einmalige Erinnerung
5. Kilometer fünf lässt sich mit dem Ziel vor Augen und bei leicht abschüssigem Zieleinlauf mit wenig Mühe komplettieren. Und da stehe ich: Im Ziel. Überall sind erleichterte Gesichter zu sehen. Musik, Jubel, eine packende Stimmung.
Etwas enttäuscht über die verpasste Chance, mich mit 20 Kilometern herauszufordern, bin ich schon. Aber wenn ich in Zukunft über die A46 fahre, ist mir eine einmalige Erinnerung sicher.
Außerdem steht mein erster Halbmarathon noch bevor – Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.