Wasserfall. Der Wasserfall Plästerlegge soll einen Besuchersteg bekommen. Die Politik hat sich einstimmig für dieses ambitionierte Projekt ausgesprochen.
Der einzige natürliche Wasserfall Nordrhein-Westfalens in der Gemeinde Bestwig soll erlebbarer werden. Der Gemeinderat hat sich einstimmig für die Errichtung eines Aussichtssteges ausgesprochen, von dem aus die so genannte Plästerlegge künftig deutlich besser zu sehen sein wird.
Bei einem Ortstermin in dem Naturschutzgebiet Anfang des Monats hatten sich die Fraktionen von der Machbarkeit des Projektes überzeugt. Obwohl die Plästerlegge zu diesem Zeitpunkt kein Wasser führte, gerät der CDU-Fraktionsvorsitzende Winfried Gerold beim Rückblick immer noch ins Schwärmen. Der Bereich sei eine einmalige faszinierende Augenweide – quasi ein regelrechter Urwald, der nie bewirtschaftet worden sei. Besonders beeindruckt war Gerold von der Begegnung mit einem Uhu. Er sei oft in Wäldern unterwegs, einen Uhu in freier Wildbahn habe er allerdings noch nie zuvor entdeckt.
Infotafeln und Wegweiser
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Ergänzt werden – so der Vorschlag der CDU – soll der Besuchersteg unter anderem mit Infotafeln, die zum einen auf die einmalige Flora und Fauna in diesem Gebiet eingehen, zum anderen aber auch mit einer deutlich verbesserten Ausschilderung – auch der Parkplätze. So solle verhindert werden, dass Autos dort fahren, wo sie nicht hingehören. Ebenso wichtig ist der CDU aber auch ein zweisprachiges Hinweisschild darauf, was Wanderer und Spaziergänger in Sachen Wasserfall zu erwarten haben. „Wir wollen keine enttäuschten Wanderer haben, die sich auf einen Wasserfall freuen und dann im Wald stehen und kein Wasser sehen“, so Gerold. „Wenn wir von vornherein den Schwerpunkt auf das Naturschutzgebiet legen, gehen die Menschen dort mit einer ganz anderen Erwartungshaltung hin“, ist Gerold überzeugt.
70.000 Euro Gesamtkosten
70.000 Euro soll das Gesamtprojekt kosten. Rund 35.000 Euro erwartet die Gemeinde dabei aus dem Leader-Topf. „Das ist eine Menge Geld“, betonte Gerold. „Aber wir haben hier ein touristisches Ziel, das nicht nur für Besucher aus der weiten Entfernung interessant ist, sondern auch für die Einheimischen.“
Paul Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD sieht das ähnlich und unterstreicht zusätzlich die Einmaligkeit des Wasserfalls. Es handele sich um ein touristisches Alleinstellungsmerkmal, das man nicht länger verstecken dürfe und entsprechend vermarkten müsse. Das Aufstellen von Bildtafeln und eine deutlich bessere Wegweisung hält auch die SPD für erforderlich. Sommer wies allerdings auch auf den finanziellen Faktor hin. Es handele sich um ein ambitioniertes Projekt in unwegsamem Gelände. „Die Kosten dürfen auf keinen Fall explodieren – wenn das der Fall wäre, müssen wir uns auf jeden Fall noch einmal damit befassen“, so der Fraktionschef.
Einen Schritt weiter
Am Ziel ist die Gemeinde mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates allerdings zwar noch nicht. „Aber wir sind einen Schritt weiter“, wie Bürgermeister Ralf Péus es formulierte. Als nächstes folgen nun weitere Abstimmungen mit den beteiligten Behörde und mit dem Eigentümer des Geländes – und die Formulierung des entsprechenden Leader-Antrages. Er sei jedoch zuversichtlich, dass keine Hürden auf die Gemeinde zukommen werden.
Zum einen gehe er von der Förderfähigkeit des Projektes aus. Zum anderen sei er zuversichtlich, dass Behörden und Eigentümer erkennen, dass mit der angestrebten Ausschilderung die Besucher einfacher zum Wasserfall finden – ohne über selbst geschaffene Trampelpfade zu versuchen, einen Blick auf die Plästerlegge werfen zu können.