Bestwig. Der A46-Run in Bestwig ist mit einem enormen Aufwand verbunden. Es gibt viel zu bedenken und zu beachten.

Vor der geplanten Eröffnung des neuen Teilstücks Ende des Jahres wird die A 46 erst einmal Schauplatz eines ungewöhnlichen Sportereignisses: Vor den Autofahrern darf die neue Strecke von Läufern und Wanderern getestet werden – beim „A 46-Run“ am Sonntag, 29. September. Da ist jede Menge vorzubereiten, sagen drei der Organisatoren: Gerd Meyer vom TuS Nuttlar, sowie Udo Barg und Winfried Gerold vom TuS Velmede-Bestwig.

Was ist für Sie als Organisatoren die größte Herausforderung?

Udo Barg: Also erst einmal sind wir natürlich froh, dass wir den Landesbetrieb Straßen.NRW als „Hausherrn“ der Autobahn für dieses Projekt begeistern konnten -und wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit. Ebenso ist es eine tolle Sache, dass hier unsere vier Sportvereine TuS Nuttlar, TuS Valmetal, TuS Velmede-Bestwig und TV Germania Ostwig zusammenarbeiten. Ganz realistisch können wir auch nur gemeinsam ein solches Großprojekt schultern. Denn zu tun gibt es jede Menge: Die Laufstrecken müssen ausgearbeitet werden und auch ein Sicherheitskonzept muss her. Ganz wichtig: Das Konzept eines Shuttle-Verkehrs für Läufer und Besucher - schließlich wird man per Pkw nicht zur Strecke kommen. Letztlich handelt es sich um ein Lauf-Event und kein Volksfest. Parkplatzkonzept, Sanitäts- und Sanitärkonzept dürfen auch nicht fehlen. Der Teufel steckt bei vielen Sachen im Detail. Da bin ich froh, dass wir im Organisationsteam so gut zusammenarbeiten.

Was muss alles vorbereitet werden? Nennen Sie doch einige Beispiele!

Udo Barg: Da kann ich sogar eine ellenlange Liste nennen: Wir brauchten ein Finanzierungskonzept - und die Unterstützung von Sponsoren, die es erfreulicherweise auch durchaus gibt. Ein Parkplatzplan samt Ausschilderungen und Sperrungen musste her - ebenso wie ein Konzept, wie wir die Läufer mit Shuttle-Bussen auf die Autobahn befördern. Diese Leute wollen natürlich auch verpflegt werden - dazu gehört zum einen ein ordentliches Catering, aber dazu gehören auch rund 190 Helfer und Streckenposten, die im Einsatz sein werden. Gestaltung und Aufbau des Start-Ziel-Bereiches müssen detailliert geplant werden. Letztlich kann man bei solch einer Großveranstaltung nichts dem Zufall überlassen. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Ralf Péus, hat uns bei allen Fragen sehr aktiv unterstützt.

Auf wie viele Läufer und Wanderer stellen Sie sich ein? Haben sich auch schon viele Sportler von außerhalb angemeldet?

Winfried Gerold: Das Interesse ist riesengroß, es haben sich rund 2200 Läuferinnen und Läufer aus ganz NRW, den benachbarten Bundesländern sowie aus den Niederlanden fest angemeldet. Um den Lauf organisatorisch und logistisch sicher abwickeln zu können, mussten wir die Anmeldung bei dieser Teilnehmerzahl schließen. Schließlich wollen wir gemeinsam den Sportlerinnen und Sportlern ein unvergessliches Erlebnis bieten.

Wem kam eigentlich die Idee zu diesem Lauf-Ereignis?

 Der Arbeitskreis „Aufbauplanung zum A46-Run“ im Einsatz auf dem künftigen Rastplatz Am Sengenberg: Von links Christoph Schüttler (TuS Valmetal), Udo Barg (TuS Velmede-Bestwig), Matthias Hillebrand (TuS Nuttlar) und Helmut Stangohr (TV Ostwig).   
 Der Arbeitskreis „Aufbauplanung zum A46-Run“ im Einsatz auf dem künftigen Rastplatz Am Sengenberg: Von links Christoph Schüttler (TuS Valmetal), Udo Barg (TuS Velmede-Bestwig), Matthias Hillebrand (TuS Nuttlar) und Helmut Stangohr (TV Ostwig).   © Privat

Winfried Gerold: Eigentlich ist die Idee schon 35 Jahre alt. Bereits 1984 wurde der damals noch junge Lauftreff des TuS Velmede-Bestwig zur Autobahneröffnung nach Nancy in Frankreich eingeladen. Dies war trotz der Temperaturen von über 30 Grad ein tolles Erlebnis, wodurch die Idee eines Eröffnungslaufes auf dem heimischen Teilstück der A46 zwischen Velmede und Meschede reifte. Die Planungen waren auch bereits weit fortgeschritten, der Lauf fand im Jahr 1985 jedoch aufgrund des hohen Organisationsaufwandes nicht statt. Die Idee lebte jedoch weiter, gemeinsam mit den anderen Sportvereinen der Gemeinde aus Ostwig, Nuttlar und dem Valmetal wurde das „Projekt Autobahnlauf A46“ wieder aufgenommen und nun auch umgesetzt.

War es schwierig, die Genehmigung für den Lauf zu erhalten?

Gerd Meyer: Das ist pauschal so nicht zu sagen. Generell spürt man schon eine große Offenheit und auch Begeisterung bei den Verantwortlichen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir rechtliche Vorgaben und auch die berechtigten Interessen der Beteiligten nicht beachten müssen. Und natürlich ist es aufwändig, zum Beispiel Sperrungen oder Streckennutzungen zu beantragen oder ein Sicherheitskonzept zu erstellen. Genehmigungen benötigen immer Schriftverkehr, Zeit und Behördengänge. Aber auch hier gab es eine gute Zusammenarbeit unserer Vereine untereinander und auch mit der Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Ralf Péus.

Werben Sie doch einmal für diesen Lauf: Warum sollte man daran teilnehmen?

Gerd Meyer: Ganz klar: Weil es vor der Eröffnung des Autobahnabschnittes im Spätherbst 2019 ein einmaliges Ereignis mit einer sportlichen Herausforderung ist. Dazu gibt es für alle Beteiligten ein wunderbares Panorama über das Ruhrtal mit Lauf über die höchste Autobahnbrücke in NRW. Besucher und Aktive können zum potenziellen Lebensretter werden, indem sie sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender typisieren lassen. Es ist eine Veranstaltung für die komplette Gemeinde – und Bestwig kann sich als sportliche Kommune präsentieren.

Sprechen wir über die Sicherheit: Wie gewährleisten Sie die? Darf man zum Beispiel in Nuttlar einen Blick von der hohen Talbrücke aus hinunter werfen?

Udo Barg: Die Sicherheit aller Beteiligten ist das höchste Gut bei diesem Event und steht über allem. Deshalb gibt es auch ein sorgfältig ausgearbeitetes genehmigtes Sicherheitskonzept. Ein Halt auf den Strecken im Bereich der Brücken ist leider nicht möglich - aber ich bin mir sicher, dass sich die Bilder und das Erlebnis auch so in das Gedächtnis einprägen werden.

Sind Sie die Trasse schon abgelaufen? Was waren Ihre Eindrücke dabei?

Winfried Gerold: Wir sind die Trasse bereits im Winter abgelaufen und haben uns dann für die Streckenführung entschieden, die auch über die Zubringer nach Bigge verläuft. Die Aussicht von den Brücken ist einfach toll. Der „Super-Run“ über die 20-Kilometer-Strecke ist aufgrund der Höhendifferenzen jedoch schon recht anspruchsvoll und nur trainierten Läuferinnen und Läufern zu empfehlen.

Ihr Rat: Wie sollten sich die Sportler auf den Run vorbereiten?

Winfried Gerold: Die „Alten Hasen“ wissen natürlich genau, wie man sich am besten vorbereitet. Wer noch nie längere Strecken gelaufen ist, dem empfehle ich, sich in zwei bis drei wöchentlichen Trainingsläufen langsam an die favorisierte Streckenlänge heranzutasten und auch dabei längere leichte Anstiege zu üben. Eine Flachlandstrecke ist dieses Autobahnteilstück nämlich keineswegs.

  • Start und Ziel ist die Parkplatzanlage auf der, neuem Teilstück der A 46 zwischen Bestwig und dem Ortsteil Nuttlar.
  • Es erfolgt ein Shuttle-Service ab Franz-Hoffmeister-Schulzentrum in Bestwig, hier sind ausreichend Parkplätze und Duschen vorhanden.
  • Wer sich im Vorfeld auf die 20-Kilometer-Strecke vorbereiten möchte, kann dies mit Hilfe eines Videos tun: Benno Janke vom Kopter-Club Hagen hat ein Video dazu gedreht: Zu finden unter https://www.youtube.com/watch?v=u4PHyJRjnaE
  • Mehr Infos unter www.a46-run.de