Heringhausen. In Heringhausen entsteht ein Spielplatz, der ein Anziehungspunkt für Familien aus der ganzen Gemeinde sein wird. Bald ist das Prachtstück fertig.
Ein großer Kletterturm mit Spinnennetz und Hangelleiter, ein Matschtisch, eine Slackline, ein Waldsofa, eine große Sandwerkstatt mit Sandkasten, ein Fahrradständer und eine bespielbare Eisenbahn mit Anhängern - es hat sich mächtig was getan hinter der Heringhauser Schützenhalle. Dort entsteht seit April als Leader-Projekt ein Spielplatz, der ein neues Prachtstück für die gesamte Gemeinde Bestwig sein wird. Auch, wenn es noch eine ganze Menge zu tun gibt: Inzwischen befindet sich die Dorfgemeinschaft mit ihrem Vorzeige-Vorhaben im Endspurt.
Widrige Umstände
Begonnen hatten die Arbeiten vor vier Monaten unter denkbar widrigen Umständen. Bei strömendem Regen hatten die ehrenamtlichen Helfer den Holzzaun zur Valme gegen einen sicheren Metallzaun ausgetauscht. Inzwischen ist der Regen-Start vergessen. Heute präsentieren die Männer der Dorfgemeinschaft bei Sonnenschein stolz das, was sie in rund 1080 Arbeitsstunden nach Feierabend und an den Wochenenden geschafft haben. Und neben dem Aufstellen der Spielgeräte ist das eine ganze Menge.
Auch interessant
45 Arbeitseinsätze hat es es seit April auf dem Gelände hinter der Halle gegeben. Im Schnitt waren jedesmal sechs Helfer dabei. „Das ist ganz ordentlich“, sagt Stephan Gerbracht als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft zufrieden. Hinzu komme die Unterstützung von Unternehmern, die ihre Geräte zur Verfügung stellen. „Ohne das geht es einfach nicht“, sagt Gerbracht. „Bei einem solchen Projekt kann man nicht alles mit der Schüppe machen“.
Und so rückt auch während des Gesprächs ein Trecker an, um Vorbereitungen für ein weiteres Schmuckstück zu treffen: Auf dem Gelände wird ein alter Werkzeugwagen des Ramsbecker Erzbergwerks zu sehen sein, für dessen Präsentation ein Lorentunnel - also ein Stolleingang- simuliert wird. Rund 200 Arbeitsstunden, so schätzen Björn Friedrichs und Christof Bültmann, Kassierer und Zweiter Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, werden noch nötig sein, bis alles fertig ist. Unter anderem muss in dieser Zeit der Werkstatt aufgearbeitet werden.
Offizielle Eröffnung
Für das Projekt ist das Gelände - soweit es die Topographie zugelassen hat - begradigt und angepasst worden. Und mit drei Laternen ist die Anlage inzwischen auch beleuchtet. „Rast- und Bergbauspielplatz am Bähnchen“ wird der neue Name nach der Eröffnung im kommenden Jahr sein. Der Platz befindet sich unterhalb des Rad- und Wanderweges „Bähnchen“ zwischen Bestwig und Ramsbeck. Der Bähnchen-Radweg - daher stammt der Name - verläuft auf dem ehemaligen Gleisbett der Grubenbahn, die damals den Bahnstandort Bestwig mit der Erzgrube in Ramsbeck verbunden hat. Deswegen spielt das Thema Bergbau bei der Aufwertung eine große Rolle und wird auf Infotafeln erläutert.
„Die Nähe zum Radweg macht den Platz noch einmal zusätzlich attraktiv“, sagt Ortsvorsteher Uli Bathen. „Er wird ein beliebtes Ausflugsziel für Familien-Radtouren“, ist er sich sicher. Deswegen sollen auch noch Büsche gestutzt werden, um das Gelände vom Rad aus künftig sehen zu können.
Unabhängig vom Leader-Projekt hat die Gemeinde eine neue Schaukel, eine Nestschaukel und ein Federspielgerät auf dem Gelände aufgebaut. Und auch die Dorfgemeinschaft hat sich über das Leader-Projekt hinaus engagiert.
Damit die Anlage künftig besser für das Osterfeuer genutzt werden kann, hat sie mit der Unterstützung von Sponsoren Wege geschaffen - so breit, dass sie bei den Aufbauarbeiten Platz für einen Trecker bieten. „Damit ist dann auch die matschige Wiese endgültig Geschichte“, sagt Björn Friedrichs. „Jetzt gibt es eine kinder- und seniorengerechten Anbindung zwischen Schützenhalle, dem Rast- und Bergbauspielplatz und dem Rad- und Wanderweg Bähnchen.“
Abnahme durch den TÜV
Zum Endspurt gehört für die Männer neben der Präsentation des Werkzeugwagens nun noch das Aufstellen der Infoschilder, das Anpflanzen eines Tipis aus Weiden - und ganz aktuell die Bewässerung des frisch eingesäten Rasens. „Sobald der Rasen kräftig genug und die TÜV-Abnahme erfolgt ist, kann der Platz genutzt werden“, sagt Gerbracht. Er geht davon aus, dass das in den kommenden Wochen der Fall sein wird. So lange müsse das Gelände offiziell weiter gesperrt bleiben.
Arbeitseinsatz der Feuerwehr
Fleißig sind auf dem Gelände aktuell auch die Mitglieder der Löschgruppe Heringhausen. Sie versehen die Schutzhütte mit einem neuen Anstrich. „Von dem neuen Platz profitieren alle“, sagt Stephan Gerbracht und zählt auf: „Die Feuerwehr durch die Vermietung der Hütte auf dem künftig deutlich attraktiveren Gelände, die Schützen durch ihre Ferienlager in der benachbarten Halle und der TuS, bei dem sich die Kinder künftig auf dem Spielplatz austoben können, während die Großen nebenan auf der Fußballanlage das Spiel verfolgen. „In erster Linie aber profitiert das ganze Dorf“, sagt Gerbracht, während ihm Ortsvorsteher Uli Bathen mit einem Nicken beipflichtet und noch weiter geht: „Das wird ein Anziehungspunkt für Familien aus der ganzen Gemeinde.“
- 65.600 Euro kostet der Bau des „Rast- und Bergbauspielplatz am Bähnchen“ insgesamt.
- Davon kommen 42.600 Euro aus dem Leader-Topf. Der Eigenanteil beläuft sich auf rund 22.900 Euro.