Bad Fredeburg. Mit dem Bus von Bad Fredeburg nach Altenhundem? Das ist deutlich unkomfortabler geworden. Wir nennen die Gründe und eine kleine Verbesserung.

Bis Dezember 2018 fuhr ein Bus durchgehend von Meschede nach Lennestadt. Dann änderte sich der Fahrplan. Und seitdem müssen alle Fahrgäste in Schmallenberg bei Habbels aus- und umsteigen. Betroffen sind vor allem Mitfahrer, die weiter Richtung Rathaus, Lennewerkstatt oder zum Bahnhof nach Altenhundem wollen. „Für Ältere und Behinderte, Menschen mit schwerem Gepäck eine echte Belastung“, ärgern sich Schmallenberger. Zumal es bei Habbels keinen Unterstand gebe und jeder Umstieg auch das Risiko berge, dass man den Anschlussbus verpasst. Ärgerlich zudem: Zu manchen Zeiten fährt der Bus, aus dem man gerade ausgestiegen ist, auf dem Rückweg bis nach Bad Fredeburg hinterher. Als Fahrgast im HSK habe man einfach keine Lobby, ärgern sich Pendler.

Kreis bündelt die Leistungen

Das stimmt so nicht ganz. Wer sich mit dem Busverkehr im HSK auskennt, ist Jörg Maaß. Er ist beim Kreis zuständig für die Planung von Bus und Bahn. Zuvor war er lange bei der DB Bahn Westfalenbus (BRS Busverkehr Ruhr-Sieg). Da der Kreis Aufgabenträger für den ÖPNV ist, kennt Maaß nun beide Seiten des Schreibtisches. Auch er ärgert sich über schlechte Anbindungen und mangelhafte Kommunikation und Absprachen.

Aber nicht alles Wünschenswerte sei möglich, sagt er und erklärt: „Der Kreis bündelt die Linien, damit sich die Busunternehmen nicht nur die attraktiven Strecken heraussuchen.“ Die Linie S90 Schmallenberg - Meschede ist Teil eines Linienbündels des Hochsauerlandkreises; die Linie SB9 Schmallenberg - Lennestadt gehört zu einem Linienbündel des Kreises Olpe. Der Grund liegt auch darin, dass sie die Kreisgrenze überschreitet. „Es gibt so auch zwei Aufgabenträger, den Kreis Olpe und den Hochsauerlandkreis“, erklärt Maaß. Bis Dezember 2018 hatte die DB Westfalenbus zehn Jahre lang die Liniengenehmigungen für beide Linienbündel. Mit Ablauf der Konzession konnten neue Unternehmen die Genehmigung der Linienverkehre beantragen.

Entscheidung über Zuschlag

Wer letztlich den Zuschlag erhält, das entscheidet die Bezirksregierung. Maaß: „Werden mehrere Anträge gestellt, so ist entscheidend, welches Unternehmen die beste Verkehrsbedienung anbietet.“ In diesem Fall boten das offenbar die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd in Siegen. „Wenn ein Verkehrsunternehmen beide Streckenabschnitte hält, kann es natürlich auch entscheiden, durchzufahren“, erläutert Maaß. So war es bis Dezember, der Bus fuhr durch und wechselte nur die Linienkennzeichnung. Komfortabel für die Fahrgäste.

Hier wartet die S90 auf ihre Abfahrt am Busbahnhof Meschede  - von hier geht es nur bis nach Schmallenberg.
Hier wartet die S90 auf ihre Abfahrt am Busbahnhof Meschede  - von hier geht es nur bis nach Schmallenberg. © Ute Tolksdorf

Wechsel mitten in Schmallenberg

Mit den neuen Betreibern haben sich die Bedingungen geändert. „Das ist ein Nachteil im Vergleich zur früheren Situation“, weiß Maaß, „lässt sich aber bis zur erneuten Konzessionsvergabe nicht ändern.“ Für wichtig und richtig hält er es, dass die Linie mitten in Schmallenberg wechselt und nicht an der Kreisgrenze, wie von einigen Fahrgästen angeregt. „Das direkte Umfeld der Busbahnhöfe und zentralen Umstiegshaltestellen sowie deren Ausstattung sind für Wartezeiten deutlich besser geeignet.“

Zum Schuljahresbeginn soll sich allerdings punktuell auf dieser Strecke die Verbindung verbessern. Dann wird die Linie 464, die morgens um 7.02 Uhr in Bad Fredeburg startet, in Schmallenberg an ein Fahrzeug der Westfalen Bus übergeben, dass aufgrund vertraglicher Beziehungen zu dieser Zeit von Schmallenberg nach Altenhundem im Einsatz ist.