Eslohe. Zum nahenden Ferienende richtet Eslohes Bürgermeister einen eindringlichen Appell an alle Eltern. Es geht um die neue Kiss-and-Ride-Fläche.
Die neue Kiss-and-Ride-Fläche im Esloher Schulzentrum ist fertig. Bürgermeister Stephan Kersting nimmt das Ende der Bauarbeiten zum Anlass für einen eindringlichen Appell an alle Eltern: „Diese neue Fläche soll die Sicherheit auf dem Schulweg erhöhen und keineswegs als Einladung verstanden werden, Kinder jetzt erst Recht mit dem Auto zur Schule zu bringen“, betont er angesichts des nahenden Ferienendes mit Nachdruck.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres kann die Fläche unmittelbar vor der Einfahrt in den Schulbusbahnhof genutzt werden. Mit ihr soll der private Schülerfahrverkehr geordneter und dadurch sicherer werden. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sollen ihren Nachwuchs dort aussteigen lassen und nicht mehr durch die Kupferstraße fahren.
Für rund 15 Fahrzeuge ist dort Platz, hat Bauingenieur Michael Grobbel vom Fachbereich IV der Gemeinde Eslohe ausgerechnet. Damit, so der Bürgermeister, sei der Bereich großzügig aber eben auch nicht zu groß angelegt.
Kostengünstiger als erwartet
170.000 Euro hatte die Gemeinde im Haushalt für den Bau eingeplant. Diese Summe ist deutlich unterschritten worden. Gekostet hat das Projekt am Ende weniger als 106.000 Euro.
Das sei zwar immer noch eine Menge Geld, sagt Kersting, aber letztlich eine wichtige Investition in die Sicherheit der Schulkinder und eine Reaktion auf die immer schlimmer werdende Situation in der Kupferstraße. Dort war es in der Vergangenheit vor Schulbeginn und nach Schulschluss immer öfter zu gefährlichen Begegnungen zwischen Kindern und Autos gekommen.
Kritische Stimmen
Kritischen Stimmen aus der Bevölkerung schließt sich die Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule, Iris Weber, nicht zwingend an. „Ich bin mir nicht sicher, ob eine solche Fläche wirklich sein muss oder ob nicht auch eine Einbahnstraßenregelung in der Kupferstraße gereicht hätte“, sagt sie. Für sie sei das schwer einzuschätzen. Fakt sei aber, dass es angesichts der Situation in der Kupferstraße dringenden Handlungsbedarf gegeben habe. Insofern freue sie sich, dass die Gemeinde entsprechend reagiert hat.
Keine Alternative
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Für Bürgermeister Stephan Kersting gibt es zu der neuen Kiss-and-Ride-Fläche keine wirkliche Alternative. „Alles andere wäre nur ein Kompromiss gewesen“, sagt er. Die Kupferstraße sei ein verkehrsberuhigter Bereich und als solches auch baulich so angelegt. „Eine Umgestaltung als Einbahnstraße hätte zur Folge gehabt, dass die Poller in Höhe des Kurhauses hätten entfernt werden müssen. Damit hätten wir eine Durchgangsstraße geschaffen, die sicherlich noch mehr genutzt worden wäre“, so Kerstings Einschätzung.
Dauerhafte Lösung
Mit der Kiss-and-Ride-Fläche sei nun eine gute und vor allem dauerhafte Lösung geschaffen worden. Kersting geht davon aus, dass mit der neuen Fläche und der damit verbundenen Entschärfung der Kupferstraße wieder mehr Eltern ihre Kinder zu Fuß zu Schule schicken, weil sie keine Angst mehr um ihren Nachwuchs haben müssen. „Ohne den Bau dieser Fläche hätten wir die Situation in der Kupferstraße niemals dauerhaft in den Griff bekommen“, ist sich Kersting sicher.
- Netter Nebeneffekt der neuen Kiss-and-Ride-Fläche: Sie kann an Wochenenden auch als Parkplatz genutzt werden. Gerade bei Hallenturnieren mit vielen Besuchern sei es manchmal eng gewesen mit Parkplätzen, sagt Kersting.
- Fast 20 Jahre lang schlummerte die Idee für eine solche Fläche in einer Schublade des Bauamtes. Der ehemalige Bauamtsleiter Hubert Müller hatte damals die Idee für eine solche Fläche und hatte laut Kersting sogar schon eine Skizze angefertigt, wie das Ganze einmal aussehen könnte. Konkret geworden, so der Bürgermeister, sei das Projekt erst jetzt, weil sich die Situation in der Kupferstraße zuletzt immer weiter verschärft hatte.
- Mit der Halte- und Wendemöglichkeit ist auch ein neuer Weg geschaffen worden, über den die Schüler einen direkten Zugang zum Schulgelände haben und nicht erst den Busbahnhof passieren müssen. Ursprünglich war statt des Weges eine Treppe angedacht gewesen. Ein Weg mache es allerdings für den Winterdienst leichter, sagt Michael Grobbel vom Fachbereich IV.