Meschede. Dr. Armand Novatsek, früherer Chefarzt des St.-Walburga-Krankenhauses Meschede, ist tot. In seiner Heimat war er eine Basketball-Legende.

Der frühere Chefarzt der Anästhesie am St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede, Dr. Armand Novatsek, ist gestorben. Was viele hier im Sauerland nicht wussten: Er war in seiner Heimat in Rumänien eine sportliche Größe. Die Medien dort berichten umfangreich und betroffen vom Tod des 82-Jährigen.

„Der rumänische Basketballverband verkündet mit großer Trauer und tiefem Bedauern den Tod des ehemaligen Spitzenspielers Armand Novacek“ - „Trauer im rumänischen Basketball. Armand Novacek, der zur Goldenen Generation gehörte, starb“ - „Trauer in der Welt des rumänischen Sports! Der ehemalige Basketballspieler Armand Novacek ist tot“: So lauten die Schlagzeilen in diesen Tagen in den dortigen Medien;,genannt wird sein Name in rumänischer Schreibweise.

Berichte in den rumänischen Medien - hier ein Ausschnitt von Antenna 1, ein dortiger Privatsender.
Berichte in den rumänischen Medien - hier ein Ausschnitt von Antenna 1, ein dortiger Privatsender. © Privat

Im Sauerland war der hoch gewachsene Mann als Mediziner bekannt - von seiner sportlichen Karriere wussten dagegen nur wenige: Novatsek war Basketballer beim Verein CSA Steaua Bukarest. Er holte Meisterschaften, war einer der wichtigsten Sportler der Nationalmannschaft aus der so genannten „Goldenen Zeit“ des rumänischen Basketballs in den 50er- und 60er-Jahren. Novatsek hatte schon als Jugendlicher ein Talent für das Basketballspiel gezeigt.

Außergewöhnliche Spieltechnik

Seine erfolgreiche Karriere begann beim Sportclub Metalul Energia Bucuresti zu Anfang der 50er-Jahre. Mit seinem Team spielte er sich in der A-Division erfolgreich nach oben. Dabei wurde der in Rumänien prestigeträchtige Club CCA, heute unter dem Namen Steaua bekannt, auf ihn und seine außergewöhnliche Spieltechnik aufmerksam und holte ihn zu sich. Zwischen 1953 und 1967 war er dort aktiv.

Und kurz nachdem er Steaua Bukarest beigetreten war, wurde Novatsek in die Nationalmannschaft Rumäniens berufen. Er absolvierte mehr als 200 internationale Spiele, 130 davon mit der Nationalmannschaft, holte 12 nationale Titel und spielte 5 Europameisterschaften in den Jahren 1957 bis 1965, von denen er die Mannschaft vier Mal ins Finale brachte. 1972 beendete der Ausnahmesportler seine Karriere, um sich auf seinen Beruf als Mediziner zu fokussieren. Später, im Jahr 1998, erhielt er den Ehrentitel des Meister Emeritus des Sportes. „Er hat Geschichte für den rumänischen Basketball geschrieben“, lautete die Begründung bei der Auszeichnung.

1975 ausgewandert

Eine Aufnahme eines der erfolgeichen Teams: Armand Novacek (Dritter von rechts, oben) hält den Pokal.
Eine Aufnahme eines der erfolgeichen Teams: Armand Novacek (Dritter von rechts, oben) hält den Pokal. © Privat

Nach Deutschland wanderte Armand Novatsek im Jahr 1975 aus. Mit seiner Familie ließ er sich zunächst in Trier und später in Meschede nieder. Am St.-Walburga-Krankenhaus war er von 1979 bis 2001 Chefarzt der Anästhesie-Abteilung. Nach seinem Ruhestand blieb er in Meschede. Nach Angaben seiner Familie erlitt Novatsek im April diesen Jahres einen Herzinfarkt. Er wurde wiederbelebt, verstarb aber jetzt nach vier Monaten im Pflegeheim Haus Monika in Bad Fredeburg.

Der rumänische Basketballverband drückt sein Mitgefühl und sein tiefes Bedauern aus, heißt in einer Mitteilung, er spricht der trauernden Familie sein aufrichtiges Beileid aus. Und dass Gott ihm die Gelegenheit gebe, sich auszuruhen.

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Das Seelenamt für den Verstorbenen findet am kommenden Dienstag, 27. September, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Walburga in Meschede statt.

Anschließend erfolgt dann die Beerdigung auf dem Mescheder Südfriedhof.

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„Wir danken ihm für seine Liebe und Güte, seine Hilfsbereitschaft und Fürsorge. Er wird in unseren Erinnerungen und in unseren Herzen verbleiben“, schreibt seine Familie in der Todesanzeige, die in dieser Woche in dieser Zeitung erscheinen wird.