Eslohe. Trotz drohenden Gewitters: Krach am Bach findet wie geplant statt. Allerdings ohne einen angedachten Pool. Besonders wird das Festival trotzdem.
Der Plan klang so verlockend: Mit dem Aufstellen eines Swimmingpools wollten die Organisatoren des Open-Air-Festivals Krach am Bach der brütenden Hitze begegnen. „Es wäre schön gewesen, aber wir haben die Idee wieder verworfen“, sagt Christian Siewers vom Orga-Team. Grund sei unter anderem ein für Samstagabend prognostiziertes Gewitter. Bange macht sich das Orga-Team allerdings nichts. Die Veranstaltung laufe wie geplant.
Und auch ohne Pool ist sie in diesem Jahr etwas ganz Besonderes: Das Festival kehrt zurück zu seinen Wurzeln: Wie zu den Anfängen vor 20 Jahren erhalten Nachwuchstalente nachmittags ihre große Chance, bevor am Abend die Profis die Bühne rocken werden. Erstmals kooperieren die Organisatoren des Festivals mit der Musikschule HSK.
„Damit gehen wir ganz neue Wege“
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„Damit gehen wir ganz neue Wege“, sagt Ulrich Papencordt,Ulrich Papencordt Fachdienstleiter Kultur und Musikschule des HSK. Für die Kooperation haben sich Ulrich Papencordt, Andreas Bokisch (Gitarrenlehrer) und Michael J. Couley (Schlagzeuglehrer) zusammen mit ihren Musikschülern Einiges einfallen lassen. Mit fünf verschiedenen Bands tritt die Musikschule am Samstag ab 17 Uhr im Kurpark auf.
Mit „TheKidRiff“ und „Julia & The Jambo“ sind sogar extra für Krach am Bach zwei Bands gegründet worden. Bei „TheKidRiff“ handelt es sich um drei Nachwuchsmusiker zwischen 11 und 15 Jahren, die rein Instrumental Riffs aus der Rockmusik interpretieren. Die Band „Ageaskay“ interpretiert danach Songs von den Beatles oder Lady Gaga auf ihre eigene Art.
„Frittieren“ von Blues-Songs
„Julia & The Jumbo“ hat mit Julia Schulte eine talentierte Nachwuchssängerin, die Stücke von Amy Winehouse oder Joss Stone interpretiert. Den Hauptact setzt die Musikschule HSK dann mit der Band „Fryd Blues“. Hier haben sich Lehrer und ehemalige Schüler der Musikschule HSK zu einer Band formiert. Die Truppe hat sich das „Frittieren“ von Blues-Songs zur Aufgabe gemacht. Heraus kommt dabei Bluesrock mit Songs unter anderem von ZZ Top, Cream, Dr. Feelgood und Jimi Hendrix.
Christian Siewers vom Orga-Team des Festivals freut sich über die Zusammenarbeit mit der Musikschule. „Mit der Kooperation möchte wir auf der einen Seite das musikalische Programm hochwertig erweitern, und auf der anderen Seite an der Philosophie von Krach am Bach festhalten: Motivation zur kulturellen und musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen.“
Eine seltene Chance
Ulrich Papencordt von der Musikschule weiß sehr genau um die Schwierigkeit von Nachwuchskünstlern, sich einen guten Ruf in der Szene zu erarbeiten: „Junge Nachwuchsbands bekommen nur selten die Chance auf Festivals vor größerem Publikum zu spielen“, sagt er. Die meisten Veranstaltungen seien kommerziell ausgerichtet sind. Hole man sich eine Nachwuchsband mit niedrigem Bekanntheitsgrad, sei die Gefahr natürlich größer das Teile des Publikum ausblieben. Papencordt spricht in diesem Zusammenhang von einem Teufelskreis und betont: „So eine Chance wie bei Krach am Bach erhalten Nachwuchskünstler so gut wie nie.“
Das Programm der Musikschule HSK endet um 20 Uhr. Ab 20.30 Uhr rockt dann „Das Wunder“. Headliner des Abends ist ab 23 Uhr die Band „The Monotypes“.
Das Wunder
„Das Wunder“ liefert eine musikalische Zeitreise durch 40 Jahre deutsche Rock- und Popgeschichte bis hin zur Neuzeit. Die sieben Musiker, haben in ihrer Karriere zum Teil bereits große Erfolge gefeiert: Zur Band gehören nämlich unter anderem die mit der 1LIVE-Krone ausgezeichneten und Echo-nominierten Ex-Luxuslärm-Musiker David Rempel, Eugen Urlacher und Henrik Oberbossel.
Mit dem Titel „1000 km bis zum Meer” wurden die drei mit ihrer ehemaligen Truppe bundesweit bekannt. In Eslohe wird „Das Wunder“ große deutsche Hits von Künstlern wie Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Die Toten Hosen, Die Ärzte, Revolverheld, Silbermond, Andreas Bourani, Nena, Jan Delay und Sportfreunde Stiller präsentieren, bevor um 23 Uhr Rock’n’Roll mit „The Monotypes“ ansteht.
The Monotypes
Die Band verspricht treibende Songs und eingängige Hits aus dem Zeitalter der Rock’n’Roll- und Beatmusik sowie aktuelle Charthits im Stil der 50er- und 60er-Jahre, kombiniert mit einer explosiven und mitreißenden Bühnenpräsenz. „The Monotypes“ interpretieren Hits von Bands und Künstlern wie The Beatles, Chuck Berry, Little Richard, The Rolling Stones, Elvis Presley oder weiteren Mitbegründern der Rock’n’Roll-Geschichte und zelebrieren die Klassiker als hätten sie sie selbst geschrieben.
Aktuelle Songs von Künstlern wie Taylor Swift, Beyoncé, Sia oder Jet erstrahlen durch die Interpretationen im Stil der 50er- und 60er-Jahre. Die fünf Gießener können auf langjährige Live- und Bühnenerfahrung zurückblicken. So teilten sie sich die Bühnen mit Größen wie Laith Al Deen und Fools Garden. In ehemaligen Bands und Projekten und damals noch auf unterschiedlichen Wegen spielten sie zudem zum Teil zusammen mit Bands und Künstlern wie The Hives, Nena, Culcha Candela, Christina Stürmer, Stanfour oder Juli auf nationalen und internationalen Festivals.