Ramsbeck. Wenn alles glatt läuft, könnte das Besucherbergwerk Ramsbeck in den kommenden Jahren einen gewaltigen Schritt in Richtung Zukunft machen.

Wenn alles glatt läuft, könnte das Besucherbergwerk Ramsbeck in den kommenden Jahren einen gewaltigen Schritt in Richtung Zukunft machen. Geplant ist die Beteiligung an einem Förderprogramm des Bundes. Bekommt Ramsbeck den Zuschlag, stehen bis zu 1,25 Millionen Euro für neue Ideen zur Verfügung.

Und der Bedarf an Veränderung ist definitiv vorhanden, wie Museumsleiterin Friederica Ihling betont. Das Museum sei in die Jahre gekommen. Trotz aller Anstrengungen, die in der Vergangenheit unternommen worden seien, sei es in vielen Bereichen nicht mehr zeitgemäß. Es könne den Anforderungen, die Gäste heute an Museen haben, nicht mehr überall gerecht werden.

„Es muss etwas getan werden“

„Wenn man das Museum für die Zukunft sichern will, muss etwas getan werden“, so Ihling. Das betreffe zum einen natürlich bauliche Dinge. Es gehe aber auch sehr wohl ums Innere des Museums. So entspreche die Dauerausstellung nicht mehr den heutigen Standards, was die Stringenz der Erzählungen und die Präsentation mit interaktiven Medien angehe. Hier könnte das Förderprogramm „Trafo“ des Bundes eine Chance sein, so Ihling. Die komplette Neukonzeption der Dauerausstellung könnte darüber laufen.

49 Museen und Heimatstuben

Weil das Programm auch die Vernetzung innerhalb der Kulturregion fordert und fördert, ist die gesamte Museumslandschaft des Hochsauerlandkreises mit im Boot. Die meisten der 49 Museen und Heimatstuben hätten - ebenso wie das Ramsbecker Bergwerk - Probleme darin, ihre Sammlungen zu pflegen, zu dokumentieren und sachgerecht zu lagern. Um hier den zumeist Ehrenamtlichen unter die Arme zu greifen, könnte eine Servicestelle „Historisches Erbe“ samt Gemeinschaftsdepot in Ramsbeck entstehen.

„Trafo kann für das Besucherbergwerk die Chance sein, den Modernisierungsprozess, der ohnehin stattfinden muss, an ein größeres Projekt mit anzuhängen und mehr Impulse von Außen zu bekommen“, formulierte es Ihling in der Sitzung des Gemeinderates. Aber: „Trafo“ fördert keine investiven Maßnahmen, wie sie auf Nachfrage der beiden Fraktionen betonte. Soll heißen: Geld für Sanierungsarbeiten oder den Bau des kreisweiten Depots wird es auf dem Fördertopf nicht geben. Dafür müssten andere Töpfe angezapft werde. „Trafo“ fördere lediglich das Personal, das die geplanten Dinge entwickeln könne, so Ihling.

Workshops, Austauschtreffen und Veranstaltungen

Die Summe von 1,25 Millionen Euro müsse man verteilt auf drei Jahre sehen. Unter anderem solle davon ein wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt werden, der sich mit der Neukonzeption beschäftigen soll. Und auch die Service-Stelle werde mit einer weiteren Person besetzt sein, für die Kosten anfallen. Nicht zuletzt solle das ganze Projekt von einem breit angelegten Beteiligungsprozess flankiert werden - etwa durch Workshops, Austauschtreffen und Veranstaltungen, die ebenfalls finanziert werden müssten.

Gerade, was die Personalkosten angehe, werde man sich wundern, wie schnell das Geld aufgebraucht sein werde.

Jury im September in Ramsbeck

  • Am 3. September wird eine Jury nach Ramsbeck kommen, um sich das Besucherbergwerk anzuschauen. Im November kommt die Kulturstiftung des Bundes zu ihrer Sitzung zusammenkommen.
  • Friederica Ihling geht davon aus, dass spätestens Anfang Dezember Klarheit darüber herrsche, ob Ramsbeck in den Genuss des Förderprogramms komme. Dann würde das Projekt am 1. Januar 2020 starten und bis einschließlich 2023 laufen.
  • Das Bundesprogramm „Trafo“ fördert umfassende Transformationen der Angebote und Strukturen öffentlicher Kultureinrichtungen. Im Rahmen von „Trafo“ sollen ausgewählte Einrichtungen neue Ansätze erarbeiten und aufzeigen, welche Aufgaben Kultureinrichtungen in ländlichen Regionen zukünftig übernehmen können.
  • Gleichzeitig will das Programm dazu beitragen, die Bedeutung der Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung und bei den regionalen Entscheidungsträgern zu stärken.