Meschede. Aldi und Lidl haben jetzt bis 21 Uhr geöffnet. Der Trend geht zu längeren Öffnungszeiten. Hier unsere Übersicht, welche Märkte wie lange öffnen.

Die heimischen Lebensmittelmärkte weiten ihre Öffnungszeiten aus. Jetzt haben Aldi und Lidl nachgezogen. Eine Stunde länger, also bis 21 Uhr, können die Mescheder dort einkaufen. Der Trend geht bundesweit zu längeren Öffnungszeiten. Vorreiter in Meschede waren Rewe und Netto. Hier ist unsere Übersicht, welche Supermärkte, wie lange geöffnet haben - und warum.

Seit 2019 ausgeweitet

Auf Anfrage unserer Zeitung erklärt Christian Salmen von der Presseabteilung Aldi-Nord: „Seit 2019 haben wir die Öffnungszeiten flächendeckend in zahlreichen Verkaufsstellen von Aldi-Nord bis 21 Uhr ausgeweitet.“ Darunter seit dem 1. April auch in Meschede. „Damit tragen wir dem vielfach geäußerten Wunsch unserer Kundinnen und Kunden nach längeren Öffnungszeiten am Abend Rechnung“, so die Presseabteilung. Es gehe um Kundenzufriedenheit und eine Verbesserung des Einkaufserlebnisses.

Der Lidl-Markt im Schwarzen Bruch in Meschede.
Der Lidl-Markt im Schwarzen Bruch in Meschede. © Laura Nowicki

Der Lidl-Markt, der im Schwarzen Bruch in unmittelbarer Nachbarschaft des Aldi-Marktes liegt, hat seine Öffnungszeiten seit dem 1. Juli ebenfalls erweitert und hat jetzt von 7 bis 21 Uhr geöffnet. „Die Kundenzufriedenheit steht für uns an oberster Stelle“, erklärt Sonja Kling von der Pressestelle Lidl Deutschland. „Daher richten wir die Öffnungszeiten unserer Filialen nach den Wünschen unserer Kunden aus.“

Netto einer der Vorreiter

Zu den Vorreitern in Meschede gehört der Netto-Markt. Der Discounter an der Briloner Straße hatte schon seit geraumer Zeit bis 21 Uhr geöffnet. „Unsere Kernöffnungszeiten bei Netto Marken-Discount sind montags bis samstags von 7 bis 20 Uhr. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden in Abhängigkeit zur Lage des Filialstandorts, Kaufverhalten, Wettbewerbssituation sowie insbesondere hinsichtlich der gesetzlichen Vorgaben Öffnungszeiten bis 21 bzw. bis 22 Uhr an“, sagt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation.

Aldi an der Le-Puy-Straße in Meschede.
Aldi an der Le-Puy-Straße in Meschede. © Laura Nowicki

Spitzenreiter in Meschede ist der Rewe-Markt in der Le-Puy-Straße. Wer lange arbeitet oder etwas vergessen hat, kann dort bis 21.45 Uhr einkaufen. „Früher war bei uns sogar bis 22 Uhr geöffnet“, erzählt eine Verkäuferin. Nach Anwohnerbeschwerden wegen Ruhestörung habe man den Ladenschluss jedoch um eine Viertelstunde vorverlegt, so dass der Parkplatz ab 22 Uhr leer sei und dort dann auch wirklich Ruhe herrsche.

Hit plant aktuell keine Ausweiterung

Der Hit-Markt, direkt neben Aldi im Schwarzen Bruch, hat bis 20 Uhr geöffnet. Der Supermarkt gehört zur Dohle-Handelsgruppe in Siegburg. Dort wird auch über Öffnungszeiten entschieden. Je nach Lage haben die Hit-Märkte unterschiedliche Schließzeiten. Der Markt in Schmallenberg zum Beispiel hat bis 21 Uhr geöffnet. Aktuell sei für Meschede keine Erweiterung geplant, wie eine Verkäuferin erklärt.

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Das gilt auch für den Markant an der Hückeler Höhe. „Wir haben von 8 bis 19.45 Uhr geöffnet und dabei wollen wir bleiben“, sagt Marktleiterin Anna Siebrichhausen. Da der Supermarkt in einem Wohngebiet liege, stelle sich die Frage nach längeren Öffnungszeiten gar nicht erst.

>>> Drei Fragen an Stephan Britten, Industrie- und Handelskammer Arnsberg

Stephan Britten von der Industrie- und Handelskammer.
Stephan Britten von der Industrie- und Handelskammer. © Archiv

Warum sind längere Öffnungszeiten gefragt?

Aus Kundensicht ist es natürlich bequem. Die Lebensverhältnisse haben sich auch verändert: Es gibt mehr Single-Haushalte, oft arbeiten beide Elternteile, Arbeitszeiten haben sich teilweise verschoben. Aber ob ein Supermarkt bis 22 Uhr geöffnet haben muss, da muss sich jeder mal ernsthaft hinterfragen. Die Wocheneinkäufe werden dann in der Regel nicht mehr getätigt.

Wo wird das denn einmal enden?

Mit dem Internet hat sich natürlich auch das Einkaufsverhalten verändert. Online kann man an sieben Tagen der Woche 24 Stunden lang seine Bestellung aufgeben. Das sehe ich für den stationären Handel allerdings nicht. Das ist eine Frage der Betriebswirtschaft, also der Kosten. Im Grunde ist dieser Trend aber auch eher im Bereich Discounter und Lebensmittel-Vollsortimenter zu beobachten.

Was raten Sie dem Einzelhandel, um zukunftsfähig zu bleiben?

Es ist wichtig, dass sich die Händler auf Kernöffnungszeiten einigen, denn als Kunde ist nichts schlimmer, als vor einer geschlossenen Tür zu stehen. Sinnvoll kann es auch sein, über Mittag zu öffnen, da einige ihre Besorgungen während der Mittagspause tätigen. Verlässlichkeit ist wichtig, wenn ein Standort kundenorientiert sein möchte. Da ist Meschede übrigens sehr gut aufgestellt. Service, Aufenthaltsqualität und besondere Aktionen mit einem vernünftigen Marketing sind weitere wichtige Punkte für den Einzelhandel.