Meschede. Meschede soll einen neuen Stadtteil bekommen - in bester Wohnlage. Gleichzeitig wird ein neuer Plan für den Krankenhausberg bekannt.

Am Langelohweg könnte ein ganz neuer attraktiver Stadtteil von Meschede entstehen – Hennesee-Nähe inklusive. Dort sollen rund 400 Wohnungen für umgerechnet rund 1000 Menschen entstehen. Gleichzeitig wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung ein weiterer Antrag für neues Bauland bekannt: Danach soll auch der Krankenhausberg oben auf seiner Kuppe weiter bebaut werden.

Die Pläne

Die Planungen für das neue, 23 Hektar große Riesen-Baugebiet am Langeloh werden konkreter. An der Straße stehen bislang nur einseitig Häuser. Künftig soll die gesamte jetzige landwirtschaftliche Fläche zwischen Bauernhof, Mobilfunkmasten und Birkenallee bebaut werden, etwa bis hinauf zur Höhe der Kurve an der B 55 am Hennesee. Der Ausschuss hat sich für eine erste Variante entschieden, wie das Gebiet aussehen könnte. Durch Grünstrukturen soll es in sechs Bauabschnitte aufgeteilt werden, die nach und nach, je nach Bedarf, entstehen könnten. Verwirklicht werden sollen überwiegend Einfamilienhäuser, dazu - zum Vermieten - ein geringer Anteil an Mehrfamilienhäuser.

Der Verkehr

Die Umsetzung wird Jahre dauern: Angelegt ist das Projekt langfristig, um künftig den Bedarf an Bauland zu decken - auch wenn Fachbereichsleiter Klaus Wahle nach Erscheinen eines ersten Zeitungsberichtes darüber schon konkrete Anfragen bekommt.

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Jetzt wird in einem zweiten Schritt von Stadtplanern geprüft, wie Autos in den neuen Stadtteil gelangen könnten: Der steile Klausenweg, Berghauser Weg und Kunigundenstraße sind dafür ungeeignet. Stattdessen ist die Haupterschließung über den Langelohweg/B 55 geplant. Untersucht wird auch, ob an der B 55 in Höhe des Welcome-Hotels eine ganz neue, zusätzliche Abzweigung in das Baugebiet entstehen könnte.

Die Bebauung

Vorrang hat jetzt zunächst eine Bebauung des Langelohweges auf der anderen Straßenseite. Denn der Langelohweg ist auch in einem miserablen Zustand: Für 2023 steht laut Straßensanierungskonzept die Erneuerung an. Technisch Sinn macht es, erst zu bebauen und dann die Straße zu sanieren. Hinzu kommt: Bei der jetzigen einseitigen Bebauung würde die Sanierung teuer für die Anlieger.

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Das Neuland

Kompliziert wird es durch einen brandneuen zusätzlichen Antrag von Eigentümern des jetzigen Waldes an der Sündelt – das ist der offizielle Name des Krankenhausberges. Ihre Grundstücke, vom Sturm „Kyrill“ getroffen, liegen oberhalb der jetzigen Bebauung an Peter-Wiese-Straße, Holbeinweg, Menzelweg und Liebermannweg.

Der Blick auf den Krankenhausberg: Jetzt liegt im Rathaus vor, die Bebauung hinauf bis zur Bergkuppe auszuweiten.
Der Blick auf den Krankenhausberg: Jetzt liegt im Rathaus vor, die Bebauung hinauf bis zur Bergkuppe auszuweiten. © Jürgen Kortmann

Das sind rund sieben Hektar. Auch daraus, so der Antrag, soll Bauland werden. Schmackhaft machen die Eigentümer der Stadt das mit dem Angebot, das Gebiet der Stadt Meschede zu großen Teilen überschreiben zu wollen. Damit wäre günstiges Bauland für Familien möglich. Nur: Neues Bauland am Langeloh und am Krankenhausberg übersteigen den Bedarf für Meschede. Jetzt wird überlegt, ob der Krankenhausberg als Ergänzung zum Langeloh weiterverfolgt wird, als Alternative – oder gar nicht. Am Krankenhausberg sind auch technische Fragen vollkommen offen: Verkraftet der Schederweg noch mehr Verkehr? Wie kommt Trinkwasser auf den Berg? Was ist mit Abwasser?

>>>DISKUSSION<<<

Politisch positioniert hat sich schon Antonius Vollmer (Grüne), der das Langeloh als „überambitioniert“ und „ein wenig zu groß für Meschede“ bezeichnet. Es gebe schließlich andere Baugebiete, hinzu kämen alte Immobilien. Außerdem sagten die Prognosen einen Bevölkerungsrückgang für Meschede voraus.

Bürgermeister Christoph Weber sagte: Die meisten Grundstücke an Baulücken würden gar nicht dem Markt zur Verfügung stehen. „Wir können den Bedarf nicht decken.“ Und: „Wir werden das Langeloh nicht auf einen Schlag auf den Markt bringen.“ Mit 30.500 Einwohner liege Meschede derzeit 5 Prozent über der Prognose.

Positioniert hat sich auch Hans-Werner Rötzmeier (UWG): Wenn Meschede schon für sich als „Stadt am Wasser“ werbe, dann solle sie sich auch in diese Richtung entwickeln. Das Langeloh sei dafür „der bessere Weg“, Kuppen wie am Krankenhausberg sollten frei von Bebauung bleiben.