Schmallenberg. Die Sprungtürme begeistern viele Besucher. Es gibt große Liegewiesen, Schattenplätze und eine freundliche Atmosphäre.
Es ist lange her, dass ich das Freibad in Schmallenberg besucht habe. Während der Grundschulzeit gehörte das an heißen Sommertag einfach dazu. Gefreut habe ich mich damals nicht nur auf Pommes, sondern vor allem auf die Sprungtürme. Der Ort, an dem sich zeigte, wer wirklich Mut besaß und die Mädchen mit eher unspektakulären Sprüngen beeindrucken konnte. Die Zeiten haben sich geändert - und meine Augen strahlen nun eher bei einer schönen Liegewiese. Um ein Gesamtfazit abzugeben, habe ich das Bad unter die Lupe genommen.
Der erste Eindruck
Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert. Das Thermometer zeigt knapp über 20 Grad, zugegeben nicht gerade
das beste Freibadwetter. Da die Temperaturen nicht besonders viele Besucher angezogen haben, geht es durch einen Nebeneingang ins Bad. Gezahlt wird direkt beim Bademeister: „4 Euro macht das“. Die Umkleiden sind sauber und geräumig, nirgendwo liegt Dreck. Im Hintergrund hört man das Wasser durch das Becken schwappen, alle 30 Minuten ist in Schmallenberg Wellenbadezeit.
Die Liegewiesen
Wer zwischendurch etwas Sonne tanken möchte, kann das auf der großen Liegewiese problemlos tun. Durch die Größe kommt hier sicherlich kein Streit um die besten Plätze auf, auch Liegemöglichkeiten im Schatten gibt es. Weitere Pluspunkte gibt es beim Standort: „Mir gefällt die Lage in der Natur, ich werde auf jeden Fall wiederkommen“, sagt Petra Dickmann (53) mit voller Überzeugung. Leichtsinnig lege ich mich ohne obligatorisches Eincremen in die warme Sonne, ein Fehler wie sich nur wenige Stunden später vor dem Spiegel herausstellt.
Das Becken
Um mir etwas Abkühlung zu schaffen, geht es ins Wasser. Bis zur Hälfte des Beckens reicht der Nichtschwimmerbereich. Vor allem Kinder können sich da freuen, darunter auch mein 10-jähriges Ich. Inzwischen zieht es mich allerdings in den tieferen Bereich, bei angenehmer Wassertemperatur ziehe ich gemütlich ein paar Bahnen. Chlorgeruch gibt es zum Glück nicht, dafür aber ein extra Becken für die kleinsten Badegäste. Auf den Sprungturm geht es nicht mehr, das überlasse ich anderen Mutigen, wie Kron Gashi (12): „Die Sprungtürme sind das Beste am Freibad, vor allem der Fünfmeterturm.“
Sauberkeit
In keinem Bereich des Bads lässt sich Müll oder Dreck finden. Die Toiletten sind sauber, ebenso wie die drei Duschen. Einzig der Wasserintervall, der nur wenige Sekunden beträgt, ist sehr kurz. Wer sich in den ebenso sauberen und vor allem geräumigen Umkleiden umgezogen hat, kann seine Wertsachen problemlos in den Schließfächern verstauen. Bei der folgenden Suche nach einem Liegeplatz musste ich mich, auch dank zahlreicher Mülleimer, nicht fürchten, in Verpackungen oder Essensreste zu treten.
Die Badegäste
Im Bad ist jede Altersklasse vertreten. Auch Carmen Ostwald (50) aus Rheurdt bei Kleve gefällt es: „Aktuell bin ich im Urlaub hier und es ist bereits das dritte Mal, dass ich das Bad besuche. Man kann froh sein, dass es überhaupt noch Freibäder gibt, im Kreis Kleve wurden viele geschlossen. Dass es dann auch noch ein Wellenbad ist, macht es umso besser.“ Sie will bald wiederkommen. Nachdem ich nun viele Jahre pausiert habe, wird es nach diesem Test in Zukunft wohl auch für mich wieder Zeit, öfter ins Freibad zu gehen.