Bestwig. Die Gewerbeschau der Werbegemeinschaft Bestwig steht auf der Kippe. Angesichts der Anmeldezahlen spricht der Vorsitzende von einem Witz.
In Bestwig steht die Gewerbeschau der Werbegemeinschaft auf der Kippe. Angesichts der Anmeldezahlen spricht der Vorsitzende Olaf Badelt von einem Witz. Lachen kann er darüber allerdings nicht. Dafür findet er weitere deutliche Worte.
Gerade einmal 19 Betriebe haben sich für die Ausstellung im nächsten Jahr angemeldet. „Das ist nicht nur zu wenig, das ist deprimierend“, so Olaf Badelt bei der Versammlung der Werbegemeinschaft im Gasthof Hengsbach. „Mit 19 Ausstellern würden wir uns nach Strich und Faden blamieren“, legte er nach und verwies auf zurückliegende Schauen mit 89 Ausstellern.
Zu viel Arbeit in den Betrieben
Laut Badelt sind viele Betriebe nicht zu einer Teilnahme bereit, weil sie bis oben hin voll mit Aufträgen seien und keine Kapazitäten für die Schau hätten. Denn auch die sei schließlich mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Überall höre man nur: „Wir haben zu viel Arbeit“. Dafür habe er zwar Verständnis. Für ihn selbst sei das allerdings kein Grund, sich nicht an der Schau zu beteiligen.
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Badelt verwies auf den hohen Werbefaktor und die durchaus beachtliche Zahl von rund 8000 Besuchern in Erfolgszeiten. Die seien allerdings bei gerade mal rund 20 Ausstellerin in einer halben Stunde mit der Ausstellung durch und das sei kontraproduktiv. Auf der anderen Seite sei nicht bereit, weitere Betriebe abzuklappern und „Bitte, Bitte“ zu machen. Das nämlich hatte bei der Organisation der letzten Gewerbeschau vor zwei Jahren schon keinen Erfolg.
Laufende Kosten von 100 Euro im Jahr
Weiteres Problem: Die Schau verursacht laufende Kosten von rund 1000 Euro im Jahr für die Einlagerung des Equipments und die Versicherung - auch wenn sie gar nicht stattfindet. Gegen einen Verkauf des Materials sprach sich die Versammlung allerdings aus. „Damit nehmen wir uns jede Chance, die Schau noch einmal aufleben zu lassen, begründete etwa Thomas Hilgenhaus seine Entscheidung. Es sei schade, wenn diese Ausstellung nie wieder stattfinden werde.
Erneute Akquise
Hilgenhaus erklärte sich außerdem bereit, die von Badelt abgelehnte erneute Akquise zu übernehmen. In den kommenden 14 Tagen will er weitere Betriebe für eine Teilnahme gewinnen - nicht nur in der Gemeinde Bestwig, sondern auch darüber hinaus. Sollten bis dahin nicht mindestens 40 Aussteller zusammenkommen, soll die Schau für 2020 endgültig abgeblasen werden. Wenn es nach Badelt gegangen wäre, hätte diese Absage bereits in der Versammlung stattgefunden. Er sei nicht mehr bereit, den Betrieben ihr Glück nachzutragen.
Abschied nach 22 Jahren im Vorstand
Nach 22 Jahren im Vorstand hat die Versammlung Kassierer Uli Dolle verabschiedet. Dolle hatte sich nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung gestellt, versprach aber, bei Bedarf weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zur Seite zu stehen. „Uli Dolle war immer ein Mann, der mir den Rücken gestärkt, aber auch die Meinung gesagt hat“, so Badelt. Gemeinsam habe man das Schiff Werbegemeinschaft durch stürmische und ruhigere Gewässer geführt.
Als Nachfolgerin für Uli Dolle wählte die Versammlung Jana Kohlmann von der Sparkasse. Zum neuen Beisitzer wurde André Schaub von der Gesundheitsakademie für Therapieberufe gewählt.