Enste. . In Enste-Süd will Kai Lausberg ein neues Hauptlager errichten und damit den Standort sichern. Das bekannteste Lausberg-Produkt ist übrigens klein

Im Gewerbegebiet Enste-Süd entsteht die nächste Großbaustelle. Auf 5000 Quadratmetern Fläche wird das Unternehmen Lausberg Kunststofftechnik ein neues Hauptlager mit zwei großen, acht Meter hohen Hallen bauen. Das Lager wiederum dient dazu, den Produktionsstandort in dem Hauptunternehmen, das ein paar hundert Meter entfernt liegt, auf Dauer zu sichern. Insgesamt ist innerhalb von zehn Jahren ein Investitionsvolumen von knapp drei Millionen Euro für die Modernisierungen und Erweiterungen veranschlagt.

Trend in der Branche

Die Arbeiten haben bereits begonnen.
Die Arbeiten haben bereits begonnen. © Jürgen Kortmann

Hintergrund für den neu entstehenden Teilstandort am Heerweg, über den die Erschließung des Lagers künftig erfolgen wird: Der Hauptstandort an der Straße Auf’m Brinke ist zu klein geworden. Dort soll aber die Produktion vergrößert werden: „Der Trend in unserer Branche ist, dass Kunden aufgrund der besseren Wettbewerbsfähigkeit immer mehr in größere Werkzeuge mit vielen Kavitäten investieren. Dafür benötigen wir entsprechend größere Spritzgießmaschinen, ebenso weitere Werkzeugbearbeitungsmaschinen. Deshalb wird mittelfristig auch der Stahlformenbau ausgelagert und bekommt ein eigenes Gebäude direkt neben der bestehenden Produktion“, sagt Lausberg.

Und weil sein Fokus seit einigen Jahren auf Großserienproduktionen liegt, müssen diese Erzeugnisse dann eben auch gelagert werden. Das ist ein Mosaikstein, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Hinzu kommt: Kunden wünschen mittlerweile immer mehr individuelle Verpackungen, Farben, Lackierungen usw. – und auch die brauchen natürlich Platz.

Aufträge aus China zurückgeholt

Lausberg ist es mit seinem Unternehmen sogar gelungen, Aufträge aus China nach Meschede zurückzuholen: Kurze Reaktionszeiten, wenn Auftraggeber Modifizierungen ihrer Produkte wünschen, und rasche Lieferzeiten machten das möglich. „Mit dem eigenen Formenbau sind wir in der Lage, idealerweise innerhalb weniger Stunden Änderungen vorzunehmen“, sagt Lausberg.

Danach erwarte der Kunde aber auch, nicht Wochen auf eine teure Luftfracht oder gar auf Container auf dem Seeweg warten zu müssen. „Kein Kunde will noch zwei Wochen oder sogar länger auf seine Produkte warten.“ Klarer Wettbewerbsvorteil ist auch die Anbindung über die Autobahn.

Das bekannteste Produkt

27 Mitarbeiter hat Kai Lausberg, die im Drei-Schicht-Betrieb tätig sind. Schwerpunkte der Erzeugnisse liegen heute unter anderem in der Produktion für die Befestigungstechnik, für die Baubedarfsbranche und die Zaunhersteller. Lausberg war das erste Unternehmen in Deutschland, das eine fünfjährige Garantie auf die UV- und Witterungsbeständigkeit von Zaunzubehörartikeln geben konnte – mit Erfolg: „So eine Qualitätsoffensive spricht sich herum.“

Das bekannteste Lausberg-Produkt ist übrigens klein: Die Klemmschraube des Gartengeräte-Herstellers Gardena ist Made in Enste – seit 16 Jahren wird sie hier exklusiv für den Weltmarkt hergestellt. Jeder Gartenfreund kennt sie: Die Klemmschraube des sogenannten Gardena-Combisystems, mittlerweile längst im achtstelligen Bereich produziert, ermöglicht den schnellen Wechsel verschiedener Gartengeräte.

Vor 37 Jahren begonnen

Begonnen hatte der Erfolg des Unternehmens vor 37 Jahren unter Lausbergs Vater Elmar mit der Produktion von Dübeln für die verschiedensten Einsatzbereiche – diese werden nach wie vor in einem hohen zweistelligen Millionenbereich jährlich produziert.

>>> Weitere Informationen:

- Schwierigstes Problem ist die aufwändige Terrassierung des Lagergeländes, das neben dem Radweg in dem Wasserschutzgebiet entsteht.

- Bis zu drei Meter Boden müssen als Ausgleich aufgeschüttet werden. Erdreich für die Baustelle wird vom Gelände der Firma Briloner Leuchten transportiert. So reduzieren sich die Transportwege auf ein Minimum.

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